Nachdem wir einige Tage lang die Handwerker im Haus hatten, benötigten wir nicht nur im wörtlichen Sinn des Wortes dringend einen „Tapetenwechsel“. Wo könnte es hingehen? Wo könnte man so richtig schön die Seele baumeln lassen? Wir kamen auf den Gardasee und fanden auch recht schnell ein kleines Hotel direkt am See: Das Hotel Rosa in Val di Sogno (Traumtal) bei Malcésine.
Freitag Morgen ging es los. Leider hatten wir unterwegs viel Regen, sodass wir fast nichts von der schönen Alpenlandschaft zu sehen bekamen. Immerhin hat es bei unserer Ankunft am Gardasee nicht mehr geregnet. Der Empfang durch die Hotelbesitzerin war okay, das Zimmer war klein und sauber, im Bad konnte sich selbst eine Person kaum bewegen, aber diese Aussicht von unserem Balkon … Traumhaft schön, eben „Val di Sogno“.
Wir machten uns sogleich auf den Weg in die Altstadt von Malcésine. Der Weg von Val di Sogno führt immer am See entlang, mit vielen schönen Ausblicken. Nach zweieinhalb Kilometern erreichten wir das Zentrum. Es macht viel Freude, auf diesem Weg, dem Lungolago, unterwegs zu sein. In der Ferne sieht man schnell die Scaliger-Burg, die den Ort überragt. Und unterwegs gibt es viele schöne Motive, die das Herz des Fotografen höher schlagen lassen.
Als wir den Ort Anfang November 2011 zum ersten Mal besucht haben, war dort tote Hose. Kaum ein Restaurant, das noch geöffnet hatte. Jetzt war alles aus dem winterlichen Dornröschenschlaf erwacht, da war Leben in der Bude. Malcésine war uns sofort sympathisch. Allerdings sind wir an diesem Tag noch in ein Restaurant geraten, das uns recht unzufrieden wieder entließ. Eine echte Touristenfalle. In den Tagen danach sollten wir diesbezüglich mehr Glück haben.
Der Weg zurück ins Hotel war wieder so richtig traumhaft schön.
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Am Vormittag und am frühen Nachmittag schönes Wetter, spätnachmittags Regen – verkündete der Wetterbericht. Und er sollte Recht behalten. Wir wanderten im Sonnenschein ins Zentrum von Malcésine, besuchten den Wochenmarkt, aßen sehr gut in einem Restaurant direkt am alten Hafen und wanderten dann im Regen zurück ins Hotel.
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Heute ging es mit dem Schiff in den am Westufer gelegenen Ort Limone. Das Zentrum ist eigentlich genauso schön wie das von Malcésine, ist aber sehr viel mehr überlaufen; vor allem durch eine Menge deutscher Rentner. 🙂
Nachdem wir uns den Ort angeschaut hatten, wollten wir noch die Limonaia del Castel besichtigen. Früher gab es hier viel mehr dieser Zitronenplantagen, meist steil am Hang gelegen. Der Anbau wurde mit der Zeit zu aufwendig und konnte nicht mit dem von Früchten aus Süditalien mithalten. Der Betrieb der Limonaia del Castel kann heute dank ihres gleichzeitigen Daseins als Museum aufrecht erhalten werden. Das war ein interessanter Besuch (ohne Rentner, für die ist das alles zu steil).
Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns noch ein Sonnenbad im hübsch gestalteten Garten des Hotels Rosa. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf den See, und der Pool taugt dank seiner Größe nicht nur zum Plätschern.
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Und wieder war das Wetter vom Feinsten. Da bot sich ein Besuch des Monte Baldo an, des Bergs, der das nördliche Ostufer des Sees steil überragt. Vom ca. 90 Meter hoch gelegenen Malcésine geht es per Seilbahn auf die 1760 Meter hoch gelegene Gipfelstation. Wir hatten uns auf eine recht niedrige Temperatur eingestellt, wurden jedoch angenehm überrascht. Da es dort oben fast windstill war, schaffte die Sonne eine angenehme Wohlfühltemperatur. Die noch vorhandenen Schneeflächen würden dem wohl nicht mehr lange standhalten.
Am Monte Baldo starten die Paraglider ihren Flug über den See. Es muss toll sein, lautlos durch die Lüfte zu segeln, aber man muss ja nun wirklich nicht alles machen …
Zurück unten in Malcésine ließen wir uns wieder durch den Ort treiben. Zu dieser Zeit, in der sich die Flut der Touristen sehr in Grenzen hält, ist es dort einfach nur schön. Im Sommer wird hier ein mächtiges Geschiebe herrschen. Nein, muss nicht sein.
Und dann aßen wir höchst vorzüglich und mit einem sehr angenehmen Service im Restaurant Pace. Das befindet sich ebenfalls am alten Hafen. Wir hatten zwei Tage vorher im Nachbar-Restaurant ja auch recht gut gegessen. Aber schon da hatten wir gedacht, dass wir wohl besser ins Restaurant nebenan gegangen wären. Ja, das wäre gut gewesen: Denn besser als im La Pace geht es kaum.
Zurück in unserem Hotel gönnten wir uns wieder eine Portion Sonnenschein in der Gartenanlage. Nachdem ich mir mit selbstgezapftem Weißwein Mut angetrunken hatte, habe ich mich auch wieder in das eiskalte Wasser des Pools getraut.
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Unser letzter Tag am Gardasee. Ein weiterer sonnenreicher Tag war angekündigt. Und der Wetterbericht hat sein Versprechen gehalten. Heute war Markt in Limone und so ging es ein letztes Mal über den Lungolago nach Malcésine und ein weiteres Mal auf das Schiff.
Unserem Ober aus dem Restaurant la Pace in Malcésine hatten wir versprochen, dass wir noch mal vorbeikommen würden. Das haben wir denn heute auch getan. Wir haben es allerdings nicht beim „Vorbeikommen“ belassen:
Später verabschiedete uns der Gardasee mit einer herrlichen Abendstimmung:
Wunderschöne Bilder präsentierst Du uns hier wieder. Da würde man selber auch gerne in Rente gehen… 😉
LG
Andrea
🙂 Danke, Andrea.
Lieber Jürgen,
wunderschöne Bilder vom Gardasee, den wir in den Sommerferien einmal besucht haben. Wir waren entsetzt über die Menschenmassen und wollten nie mehr dort hin. Aber jetzt denke ich anders darüber.
Na ja, Rentner müsste man sein. -BENEIDENSWERT-
LG Marga
Im Sommer ist der Gardasee weder für euch noch für uns empfehlenswert, liebe Marga. Aber außerhalb der Tottrampelzeit ist er ein Traum. Abär isch bin doch gar kein Räntner. Isch bin „Renteneintrittmissachter“. 🙂
noch schlimmer…….. Das sind die, die so tun, als ob……..
Wie gesagt, BENEIDENSWERT……….
Hmmm. Leider fließt kein Geld aus der Rentenkasse. 🙁
Hmmm… das stimmt. Das ist blöd 🙁