Unsere erste längere Reise in diesem Jahr führt uns nach Italien. Wir wollen die Marken (italienisch: Le Marche) besuchen, eine der Regionen, die wir noch nicht kennen. In Deutschland sind die Marken ziemlich unbekannt; der deutsche Bade-Tourist kommt meist nur bis Rimini oder Riccione, Städte, die nahe der Grenze zwischen der Emilia-Romagna und den Marken liegen. Auf dem Weg zu unserem Ziel wollen wir uns Zeit zum Erkunden weiterer Orte nehmen. Die erste Station soll Lazise am Gardasee sein, wo wir uns gewissermaßen akklimatisieren wollen.
Montag, 1.April
Im „Camping Village Du Parc“ in Lazise finden wir ein nettes Plätzchen, von dem aus wir direkten Blick auf den See haben. Von hier aus sind es nur etwa 300 Meter ins Zentrum. Natürlich wollen wir noch am Abend die Atmosphäre des Ortes erkunden. Schön ist sie, zu dieser frühen Jahreszeit; die Restaurants und Bars haben fast alle schon geöffnet. Ganz anders als Anfang November 2010, als wir zum ersten Mal hier vorbeigeschaut haben. Damals hatten wir Schwierigkeiten, eine Möglichkeit zum Essengehen zu finden; fast alles war schon dicht.
An diesem Abend essen wir zum ersten Mal im Restaurant „Al Torchio“, in dem wir auch in den folgenden Tagen des Öfteren zu Gast sein werden. Es befindet sich außerhalb des Zentrums auf dem Weg zum Campingplatz, hat eine ausgezeichnete Küche, einen guten Service und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Dienstag, 2.April
Spaziergang durch Lazise.
Mittwoch, 3.April
Heute ist Markt in Lazise. Ein Muss für Angela. Der Markt ist riesig, erstreckt sich vom Ortszentrum über eine weite Strecke entlang der Seepromenade.
Nach dem Markt gehen wir wieder zum Essen ins „Al Torchio“. Dieses Mal esse ich „Bigoli allo scoglio“, und von denen werde ich nicht mehr loskommen. Also so was Feines. Wir werden noch öfter hier essen und immer gibt es für mich keine andere Wahl als dieses überirdisch feine Gericht: Ein Berg von Meeresfrüchten auf leckeren dicken Nudeln. Und danach bin ich mehr als satt.
Donnerstag, 4.April
Starker Wind und Regen: Endlich mal Zeit zum Lesen.
Freitag, 5.April
Das Wetter ist heute wieder besser, der Bewegungsdrang ist groß, und so wandern wir von Lazise nach Bardolino. Sieben Kilometer auf einem angenehmen Weg, immer am See entlang. In Bardolino waren wir zuletzt im Oktober 2018; der Ort ist uns noch in guter Erinnerung und so fahren wir mit dem nächsten Schiff zurück nach Lazise.
Samstag, 6.April
Nachmittags fahren wir per Boot nach Sirmione. Dort sind wir im November 2010 schon mal gewesen und haben den Ort inklusive der Spitze der Halbinsel mit den Grotten des Catull ausgiebig erkundet. Der Besichtigungsdruck ist also nicht sonderlich hoch; wir schlendern durch die Gassen und genießen ein Glas guten Weißweins.
In Italien bekommt man ja meist zu seinem Glas Weißwein oder zu seinem Aperol Spritz, etc., noch etwas zu beißen. Manchmal sind die Bars so generös, dass diese Beigabe einem vollständigen Essen gleichkommt:
Wie schön, dass man zu dieser Zeit des Jahres keine Probleme hat – weder in Restaurants noch auf den Schiffen – einen Sitzplatz zu bekommen. 🙂
Sonntag, 7.April
Wir machen eine kleine Wanderung am See entlang und bereiten dann in Ruhe die nächsten Reise-Etappen vor.
Montag, 8.April
Heute geht es an Verona vorbei nach Montagnana, einer kleinen Stadt in der Region Venetien, deren Kern von einer komplett erhaltenen Stadtmauer umgeben ist. Es gibt hier einen gut gelegenen Wohnmobilstellplatz, auf dem wir die Nacht verbringen. Die Stadtmauer ist durchaus beeindruckend …
… aber von der einstigen Pracht ist im Ort selbst nicht mehr viel zu sehen. Alles wirkt etwas trist.
Wir haben große Mühe, ein Restaurant zu finden, stoßen dann aber auf ein besonders vornehmes, in dem wir sehr leckere Pasta bekommen.
Dienstag, 9.April
Auf der Fahrt an die Adria besuchen wir zwei Orte, die auf dem Weg liegen. Este und Monselice. Wir streifen dabei eine Gegend, von der wir noch nie gehört haben, die Euganäischen Hügel, eine Kette kleinerer Berge vulkanischen Ursprungs.
Leider regnet es den ganzen Tag über, da macht das Besichtigen natürlich weniger Spaß.
Unser Endziel des heutigen Tages ist der an der Adria liegende Ort Sottomarina mit dem Wohnmobilstellplatz „Parcheggio dal Bedouan“.
Sottomarina ist gewissermaßen der „Badevorort“ der etwas südlich von Venedig gelegenen Stadt Chioggia. Hier gibt es einen endlos langen und breiten Strand, an dem sich ein Hotel an das andere reiht, und wo es auch viele Campingplätze gibt. Aber alles, wirklich alles, liegt noch im Winterschlaf. Die Hotels sind noch dicht, die Strände werden erst allmählich für die Monate Juli und August hergerichtet. An vielen Stellen sind sie noch völlig verdreckt und voller Plastikmüll. Herangekarrter Sand wartet darauf, über die durch die Winterstürme übel zugerichteten Strandabschnitte geschoben zu werden. Wir machen eine Wanderung.
Mittwoch, 10.April
Die Sonne scheint. Was für ein Glück, denn für einen Besuch von Chioggia braucht man schönes Wetter. In Chioggia war ich schon einmal. Das ist aber 27 Jahre her, 1992 war das. Man nennt Chioggia oft die „Kleine Schwester“ Venedigs. Hat ebenfalls Kanäle und Brücken, liegt ebenfalls in der Lagune, hat allerdings bei weitem nicht die prunkvollen Palazzi, dafür aber Luft zum Atmen. Es gibt nämlich kaum Touristen, zumindest nicht außerhalb der Sommermonate.
Wir laufen an den unzähligen Fischerbooten vorbei, die an der Kaimauer von Sottomarina festgemacht sind …
… immer mit dem Blick auf das gegenüber liegende Chioggia …
… und kommen nach gut drei Kilometer Fußmarsch dort an.
Chioggia ist eine Stadt, die – anders als das nahe Venedig – noch den Einheimischen gehört, Touristen sind hier höchstens Beiwerk. Wir fühlen uns hier sehr wohl.
Zur Siestazeit, also ab ca. 12:30 Uhr, leeren sich – wie überall in Italien in Städten ohne Touristen üblich – die Straßen. Höchste Zeit für uns, ein Restaurant aufzusuchen. Wir erwischen ein gutes und ich esse zum ersten Mal in meinem Leben Heuschreckenkrebse. Glücklicherweise ist das nur die Vorspeise, denn satt werden kann man davon nicht. Und brauchen tue ich sie auch nicht nochmal. Aber ich bin nunmal experimentierfreudig.
Donnerstag, 11.April
Mit dem gestern tagsüber schönen Wetter für den Besuch in Chioggia hatten wir echt Glück. Denn in der Nacht hat es die ganze Zeit geregnet und auch heute ist uns der Wettergott nicht wohlgesonnen. Wir fahren durch das Podelta nach Süden. Eigentlich wollen wir uns Comacchio anschauen. Der Regen vertreibt uns die Lust, und da die Chance besteht, dass es noch weiter südlich zumindest nicht regnet, fahren wir die Küste entlang an Ravenna und Rimini vorbei bis nach Riccione, wo eigentlich heute ein Campingplatz öffnen soll. Dort angekommen erzählt man uns, man würde nun doch erst in der kommenden Woche den Betrieb beginnen. Also zurück nach Norden, wo wir in Igea Marina einen sehr angenehmen Wohnmobilstellplatz finden. Der Platz ist nicht nur schön gestaltet, er liegt auch nur wenige Meter vom Meer entfernt.
Der Ort Igea Marina selbst ist nicht sehenswert …
… aber er liegt gut, um von hier per Bus oder Bahn die Städte Rimini und Ravenna zu besichtigen.
Freitag, 12.April
Unsere sympathischen Stellplatz-Nachbarn Marianne und Peter sind genau auf unserer Wellenlänge, und wir verbringen mit ihnen einen langen und lustigen Abend; zuerst in einer Osteria mit netter Bedienung, in der wir gut essen, und als die uns um Mitternacht „rauswerfen“ 🙂 , im Wohnmobil der beiden.
Samstag, 13.April
Leider reisen Marianne und Peter heute schon weiter. Wir genießen das schöne Wetter und verbringen einen entspannten Tag vor dem Womo.
Sonntag, 14.April
Wir machen nach dem vormittäglichen Regen eine lange Strandwanderung, gelangen bis in den Nachbarort Bellaria. Mangels offenen Restaurants – auch hier ist alles noch im Winterschlaf – essen wir in einer kleinen Bude einen Döner.
Montag, 15.April
Wir fahren mit dem öffentlichen Bus nach Rimini. Die Stadt ist ja nicht nur ein Paradies für Strandurlauber, sie besitzt auch eine historische Altstadt, die 268 v. Chr. von den Römern gegründet wurde. Federico Fellini ist in Rimini geboren und an ihn und seine Filme wird an den Häuserwänden im bunten Fischerviertel San Giuliano erinnert.
Die Tiberius-Brücke aus dem 1. Jhdt. n. Chr. wird heute noch von Autos befahren …
… und war damals der Zugang zu einem der vier Stadttore.
Nach den Tagen im verschlafenen Igea Maria tut es gut, mal wieder durch eine quirlige Stadt zu laufen.
Durch Zufall finden wir die Osteria „Io e Simone“, wo wir sehr sympathisch mit ganz wunderbaren Wildschwein-Pasta bewirtet werden. Hier sind die Nudeln echt noch „fatto a casa“ – hausgemacht.
Wir laufen ans Meer und werfen einen Blick auf das prächtige Grand Hotel di Rimini …
… und auf den auch noch unaufgeräumten Strand …
… und fahren dann mit dem Zug zurück nach Igea Marina. Dort leiern wir aus dem auch deutsch sprechenden Fahrscheinautomaten schon mal die Fahrkarten für die morgige Fahrt nach Ravenna.
Dienstag, 16.April
Heute steht der Höhepunkt unserer Reise an: Die Besichtigung von Ravenna.
Ein topmoderner Regionalzug bringt uns pünktlich und in einer dreiviertel Stunde Fahrt in die ehemalige Hauptstadt des weströmischen Reiches mit ihren acht Eintragungen auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Berühmt ist die Stadt für ihre einzigartigen frühchristlichen Mosaiken in Bauwerken aus dem 5. bis Mitte des 6. Jahrhunderts. Diese Mosaiken, die sich in diversen Gebäuden befinden, wollen wir uns anschauen.
War es in Rimini schon recht trubelig, werden uns hier die vielen Bildungs-Touristen und vor allem die lärmenden Schulklassen schon fast zuviel. Aber da müssen wir durch. 🙂
Erzählen will ich nicht viel, ich möchte einfach die Bilder sprechen lassen:
Mittwoch, 17.April
Jetzt brauchen wir einen freien Tag, um uns von der gestern erlebten Pracht zu erholen. 🙂 Außerdem sind wir solche Menschenmassen gar nicht mehr gewohnt. Nur in Städten wie Rimini und Ravenna herrscht an der Adria zu dieser Jahreszeit einigermaßen Leben. Wir bereiten uns auf die nächsten Etappen unserer Reise vor.
Donnerstag, 18.April
Wir ziehen mit unserem Womo weiter, in die Republik San Marino. Hier finden wir einen schönen Wohnmobilstellplatz am Fuß des steil aufragenden Monte Titano, auf dem sich die „Hauptstadt“ San Marino befindet.
Wir laufen circa 300 Meter bis zur Seilbahn, die uns hoch in den Hauptort bringt.
Die Silhouette von San Marino wird von drei Festungen (auch Türme genannt) geprägt. Zwei sind zu besichtigen, was wir auch tun:
Freitag, 19.April
Karfreitag ist in Italien kein Feiertag.
Bevor wir heute endgültig in die Marken fahren, besuchen wir noch Gradara, einen Ort an der Grenze zwischen den Regionen Emilia-Romagna und Marken. Der Ortskern von Gradara ist von einem vollständigen Mauerring umgeben und wird von der Festung der Malatesta überragt.
Zum Mittagessen erleben wir, auch mal wieder durch Zufall, eins der kulinarischen Highlights unserer Reise, und zwar im Restaurant „Mastin Vecchio“. Hier passt alles: Sehr gut schmeckende Speisen, überraschende Grüße aus der Küche, als Aperitif ein Glas Prosecco aufs Haus, guter Wein, supersympathischer Service. Und dazu noch ein wunderbares Ambiente.
Schade dass wir wohl nicht öfter in diesen Ort kommen werden.
Nun geht es über die Autobahn 100 Kilometer in den Süden, in unsere eigentliche Ziel-Region, die Marken. Nach den letzten Übernachtungen auf Wohnmobilstellplätzen wird es mal wieder Zeit für einen gepflegten Campingplatz; wir lassen uns auf dem Campeggio „Bellamare“ zwischen den Orten Marcelli di Umana und Porto Recanati nieder.
Der Campingplatz liegt direkt am Meer, an einer langen „Spiaggia libera“, also einem Strand, der im Sommer nicht von bezahlpflichtigen Liege- und Sonnenschirm-Kombinationen okkupiert ist.
Samstag, 20.April
Wir laufen bei schönem Wetter – teilweise über den Strand – ca. 2 km nach Marcelli di Numana, wo wir uns in einem Supermarkt neu mit Lebensmitteln versorgen. Ostern steht bevor, liegt es etwa daran, dass der Laden an ausverkaufte DDR-Geschäfte erinnert? Wir finden wenig; was wir aber in der Kühltruhe finden, ist eine Packung Scoglio!!! Diese wird es am Abend zusammen mit Spaghetti geben.
Sonntag, 21.April
Ostersonntag. Ruhetag.
Montag, 22.April
Der Campingplatz organisiert heute für wenig Geld eine Busfahrt in das nahe gelegene Loreto, dem nach dem Petersdom zweitwichtigsten Wallfahrtsort Italiens. Da fahren wir doch gerne mit. Wir besuchen die berühmte Santa Casa, die sich im Dom befindet und sehen uns das nicht sehr große Zentrum des Städtchens mit seinen unzähligen Devotionalienläden an.
Dienstag, 23.April
In der Nacht hat es geregnet und Sahara-Staub aus der Luft gewaschen. Siehe das Resultat auf unserem Tisch.
Wir wollen uns mal wieder etwas bewegen und laufen sieben Kilometer bis in das Zentrum von Porto Recanati, immer am aufgewühlten Meer entlang. Porto Recanati selbst ist leider kein Ort, der eine Besichtigung lohnt. Und da der ausgehängte Busfahrplan aus dem Jahr 2017 stammt und wir auf einen Bus, der uns zurückbringen könnte warten, und warten, und warten, nehmen wir uns zum Schluss ein Taxi, das uns zum Campingplatz zurückbringt.
Mittwoch, 24.April
Ruhetag. Lesen, Recherchieren für die nächsten Etappen.
Donnerstag, 25.April
Heute ist in Italien Feiertag, „Anniversario della Liberazione„. Man feiert die Befreiung vom Faschismus. Wir machen uns auf den Weg zum südlichsten Punkt unserer Reise, nach Ascoli Picena. Vorher aber fahren wir ein Stück nach Norden, durch den „Parco Regional del Cónero“, dessen Landschaft wir uns gerne noch anschauen möchten, bis nach Ancona. Von dort geht es auf die Autobahn.
Ascoli Picena gilt als die Stadt des Travertin und soll mit der „Piazza del Popolo“ einen der schönsten Plätze Mittel-Italiens haben. Wir sind nicht anderer Meinung. 🙂
Der Wohnmobilstellplatz befindet sich mitten in der Stadt. Wir finden dort noch ein Plätzchen für unser Womo und machen uns erst einmal auf die Suche nach einem Restaurant. In der Trattoria „La Locandiera“ werden wir sehr nett bedient, essen gut und probieren zum ersten Mal (als Vorspeise) die „olive all‘ ascolana“, für die der Ort berühmt ist. Es handelt sich dabei um besonders dicke Oliven, paniert und frittiert, die eine Füllung aus Hackfleisch, Eiern, Parmesan und Trüffeln haben. Sehr lecker.
Die Stadt gefällt uns sehr gut. Wegen des Feiertags ist sie zudem von lauter gut gekleideten Italienern besucht. Deutsche werden wir in den nächsten Tagen – außer einer Studiosus-Gruppe – nicht zu Gesicht bekommen. Das Landesinnere der Marken ist für den deutschen Touristen Terra incognita.
Abends gehe ich noch einmal die paar Meter ins Zentrum, um ein paar Aufnahmen von der nächtlichen Stimmung zu machen. Bezaubernd!
Freitag, 26.April
Durch schöne Waldlandschaft fahren wir nach Macerata. Verglichen mit dem hellen Ascoli Picena wirkt die Stadt auf uns etwas verschlossen und düster. Dazu kommt noch, dass wir hier auf das einzige Restaurant während unserer Reise treffen, in dem Service und Essen nicht gut sind.
Zum Übernachten fahren wir auf den Wohnmobilstellplatz am Kloster Fiastra. Dieser Stellplatz gefällt uns so gut, dass wir statt der geplanten einen Nacht gleich für drei Übernachtungen hier bleiben werden.
Am späten Nachmittag noch ein erster Blick in die Kirche der ehemaligen Zisterzienserabtei:
Samstag, 27.April
Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel, das schreit nach einer Wanderung durch die schöne Landschaft des Naturschutzgebietes, in dem das Kloster liegt, durch die „Riserva Naturale Abbadia di Fiastra“. Aber zuerst wollen wir die Klostergebäude besichtigen.
Angekommen in Urbisaglia sind wir hungrig und durstig. Alle Restaurants sind geschlossen. Wie froh sind wir, als wir eine kleine Bar ausfindig machen, die uns zumindest ein Tramezzino anbietet und ein kühles Bier vom Fass!
Zurück am Wohnmobil haben wir uns unser Abendessen redlich verdient.
Sonntag, 28.April
Nachmittags soll es regnen, und so nutzen wir den Vormittag zu einer Wanderung rund um die Abtei.
Mo. 29.April
Heute fahren wir nach Urbino. Wir wollen über kleine Landstraßen durch das Landesinnere fahren, um einen noch besseren Eindruck von der Landschaft der Marken zu bekommen. Die Wegstrecke beträgt zwar nur 130 Kilometer, doch sie hat es in sich. Die kleinen kurvenreichen Sträßchen bestehen fast ausschließlich aus Schlaglöchern und die Strecke gleicht einer Berg-und-Tal-Bahn. Alle Orte befinden sich ausschließlich auf Bergkuppen und keine der Straßen auf dieser Querroute führt durch ein Tal; es geht immer kurvenreich hoch in die Ortschaften, kurvenreich wieder runter, und so weiter. Wir brauchen gute vier Stunden, bis wir Urbino erreichen. Ein Härtetest für das Wohnmobil und für Angelas Nerven.
Nach längerer Suche finden wir den ziemlich vollbesetzten Wohnmobilstellplatz von Urbino (aber ausschließlich italienische Womos) und machen uns von dort auf zur Erkundung. Das Wetter könnte besser sein: Es ist kalt und es pfeift ein heftiger Wind durch die Straßen der Stadt, die auf der Kuppe eines Berges liegt. Immerhin regnet es nicht.
Natürlich haben wir nach der langen und anstrengenden Fahrt großen Hunger. Wir können uns glücklich schätzen, den letzten Tisch in der urigen Osteria „Il Girarrosto“ zu erwischen.
Urbino gefällt uns gut; schade nur, dass das Wetter so ungemütlich ist.
Dienstag, 30.April
Die Nacht war etwas ungemütlich. Wir saßen / standen auf dem vollen Wohnmobilstellplatz am Katzentisch und damit extrem schief. Umso mehr freuen wir uns auf den Campingplatz in Lazise, den wir als Station auf dem Weg nach Hause heute ansteuern. 330 Kilometer auf der Autobahn bringen wir genauso schnell hinter uns wie gestern die 130 Kilometer Landstraße. Der Campingplatz ist zwar fast voll (lauter Deutsche, irgendwie fast unwirklich nach den „deutschenleeren“ Marken), aber wir bekommen ein nettes Plätzchen, von dem aus wir Blick auf den See haben.
Und natürlich suchen wir sogleich das Restaurant „Al Torchio“ auf, wo ich ein weiteres Mal diese superleckeren Bigoli allo Scoglio esse.
Mittwoch, 1.Mai
Nach einem Sonnenbad auf der herrlichen Liegewiese des Campingplatzes …
… und einem weiteren Besuch im „Al Torchio“, was werde ich da wohl gegessen haben? …
… schauen wir ein letztes Mal zum Hafen von Lazise, wo inzwischen bedeutend mehr Menschen unterwegs sind als vor vier Wochen.
Ein letztes Riechen an einer schönen, wunderbar duftenden Rose …
… ein letztes Sitzen am Strand …
… ein letzter und besonders schöner Sonnenuntergang …
… und so kann es morgen nach höchst interessanten viereinhalb Wochen des Unterwegsseins mit vielen neuen Erkenntnissen und schönen Erlebnissen beruhigt nach Hause gehen.