Schon seit langem freuen wir uns auf unseren Camping-Urlaub in Südfrankreich. Mal wieder einige Zeit im Freien leben, für uns gibt es nichts Schöneres. Am Mittwoch ist der Großteil unseres Camping-Hausrats zusammengesucht und im Auto verstaut, und so kann es Donnerstag Morgen losgehen.

Donnerstag, 11. Juni
Wir haben beschlossen, nicht auf einen Rutsch die etwas mehr als 1.000 km bis nach Avignon zurückzulegen. Als Zwischenstop wählen wir den Ort Tournus an der Saone im Burgund. Tournus hatten wir im Jahr 1999 während einer Flusskreuzfahrt auf Rhone und Saone schon einmal besucht. Damals hat uns die Abtei Saint Philibert so sehr gut gefallen, und auch die Atmosphäre, die in dem Ort geherrscht hat.

Fahrt von Erlangen nach Tournus (Quelle: google.maps)
Fahrt von Erlangen nach Tournus (Quelle: google.maps)

Unterkunft finden wir im mehr als 200 Jahre alten Hotel „Le Sauvage“. Alt ist es, aber es besitzt viel Charme, und wir sind zufrieden mit unserer Wahl. Schade nur, dass der Kutschenweg von damals irgendwann durch eine vielbefahrene Nationalstraße ersetzt wurde und so ist es in der Nacht bei offenem Fenster doch recht laut.

Hotel Le Sauvage
Hotel Le Sauvage
Hotel Le Sauvage
Hotel Le Sauvage

Tournus ist ein quirliger und doch irgendwie beschaulich ländlich wirkender Ort. Vielleicht liegt dieses beruhigend wirkende Element an der dräge dahinfließenden Saone? Wir fühlen uns hier sehr wohl. Unser Highlight ist dann wieder der Besuch von Saint Philibert. Die Kirche wurde seit unserem ersten Besuch renoviert, das Innere ist jetzt nicht mehr so düster und wirkt freundlicher als damals. Besonders gut gefallen hat uns die Krypta. Die Abteikirche wurde in den Jahren 1000 bis 1019 gebaut und gilt als einer der bedeutendsten frühromanischen Sakralbauten Frankreichs.

Abteikirche St. Philibert
Abteikirche St. Philibert
St. Philibert - Krypta
St. Philibert – Krypta
St. Philibert - Krypta
St. Philibert – Krypta

Freitag, 12. Juni
Nach der wegen des Lärms und der Wärme etwas unruhigen Nacht bekommen wir ein zufrieden stellendes Frühstück und machen uns auf den Weg nach Avignon; heute nur noch 330 km.

Von Tournus nach Avignon (Quelle: google.maps)
Von Tournus nach Avignon (Quelle: google.maps)

Wir haben gut daran getan, in Tournus zu pausieren, denn die Fahrt durch Lyon verlangt doch Einiges an Aufmerksamkeit, selbst wenn man dort heutzutage auf so einer Art Autobahn unterwegs ist. Kurz vor Avignon schüttet es wie aus Kübeln. Der Wetterbericht verheißt auch keine schnelle Besserung. Egal, wir riskieren es, gehen nicht in ein Hotel, sondern steuern direkt den Campingplatz an. Diesen Platz, den „Camping Pont d‘ Avignon“ auf der Rhone-Insel Barthelasse, kennen wir schon von früheren Aufenthalten. Man hat von dort einen herrlichen Blick auf die „Skyline“ der Stadt, die vor allem durch die Stadtmauer und den mächtigen Papstpalast geprägt ist, und man kann schön zu Fuß in die Stadt laufen. Und man sieht die berühmte Pont St. Bénézet, auch bekannt als Pont d‘ Avignon.

Blick von der Ile de la Barthelasse auf Pont St. Bénézet und einen Teil des Papstpalasts
Blick von der Ile de la Barthelasse auf Pont St. Bénézet und einen Teil des Papstpalasts

Wir haben das Glück der Tüchtigen, wir können unser Zelt in einer Regenpause aufbauen. Spätnachmittags donnert es dann mächtig und wir haben Wolkenbrüche vom Allerfeinsten. Gemäß Wetterbericht kann dieses Wetter noch bis Dienstag anhalten. Egal, danach soll es jedenfalls sehr schön werden, ohne jeglichen Regen.

Dauerregen, aber das Zelt hält dicht
Dauerregen, aber das Zelt hält dicht
Campingplatz Pont d' Avignon - es hat tüchtig geschüttet
Campingplatz Pont d‘ Avignon – es hat tüchtig geschüttet

Samstag, 13. Juni
Es ist schwülwarm, aber es regnet zumindest nicht. Wir haben erfahren, dass es inzwischen eine kleine Fähre gibt, die viertelstündlich von der Insel nach Avignon übersetzt. Wir müssen also nicht mehr einen relativ öden Weg hinter uns bringen, um dann über eine Brücke ins Zentrum von Avignon zu gelangen. Das ist doch echt nett. Wir laufen die 10 Minuten bis zu Fähre und setzen über.

Wir klettern in dieser schwülwarmen Luft die steilen Treppen zum Jardin des Doms hoch und genießen von dort oben einen herrlichen Ausblick in die weitere Umgebung. Dann geht es abwärts, am Palais des Papes vorbei, zur Place de l‘ Horloge mit ihren vielen Restaurants, manche davon größere Touristenfallen, manche eher kleinere. 🙂

Unterwegs sehen wir ein sehr hübsches Mönch-Nonne-Paar. Schade, dass die sich dem Keuschheitsgebot hingegeben haben. Das wäre ein so schönes Paar geworden, aber wer weiß ….

Von hinten schon so attraktiv, von vorne unwiderstehlich ...
Von hinten schon so attraktiv, von vorne unwiderstehlich …

Vorbei geht es am Papstpalast:

Avignon - Papstpalast
Avignon – Papstpalast

Und dann treffen wir auf unser Hauptziel dieses Tages. Den Markt „Les Halles“. Der ist zwar in einem eher unspektakulären modernen Gebäude untergebracht, aber was wir drinnen antreffen, das übertrifft alle unsere Erwartungen. Wo haben wir je einen Markt mit so toll gestalteten Marktständen angetroffen? Vielleicht La Boqueria in Barcelona. Wir sind in ein so richtiges Delirium geraten. Warum müssen wir normalerweise in einem Land leben, das den Genüssen anscheinend so ablehnend gegenüber steht? Hier, in Les Halles, hätten wir uns tot kaufen können ….

Aber zuerst mal einen kleinen Imbiss. Den Meeresfrüchten können wir schon gar nicht widerstehen. Ein halber Liter Muscadet und ein paar Austern, Meeresschnecken und Crevetten stillen den ersten kleinen Hunger. Danach können wir den Rest des Marktes ohne größere Schäden überstehen.

Markt Les Halles - Meeresfrüchte zum Dahinschmelzen
Markt Les Halles – Meeresfrüchte zum Dahinschmelzen

Hier nun unkommentiert Eindrücke von den diversen Marktständen:

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Dann essen wir noch in einer der Touristenfallen an der wunderschönen Place de l‘ Horloge wirklich überraschend gut und anschließend geht es mit dem Boot zurück zum Campingplatz. Dort gibt es wieder einen der schon vorausgesagten Wolkenbrüche. Über den helfen uns Pastis und ein Salat aus Coeur de Boeuf-Tomaten leidlich hinweg.

Pastis und Coeur de Boeuf
Pastis und Coeur de Boeuf

Auch der auf dem Markt gekaufte Camenbert trägt zu einer Verbesserung der Stimmung bei.

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Man zahlt viel in Frankreich für sehr gute Lebensmittel, aber der Genuss ist unvergleichlich. 🙂

Sonntag, 14. Juni
Es ist ein Ruhetag angesagt. Und den beginnen wir auch so. Langsames Frühstück beim Seele baumeln lassen. Und das Wetter spielt auch mit.

Schönes Wetter am Camping Le Pont d' Avignon
Schönes Wetter am Camping Le Pont d‘ Avignon

Später wollen wir eigentlich nur was essen, in einem Restaurant jenseits des Pont Daladier, auf der anderen Seite dieser Rhone-Insel. Wir laufen und laufen, und stoßen schließlich auf das Restaurant „La Treille“. Da ist irgendeine Busladung zugange und für uns heißt es: „Complèt“. Na super, dorthin werden wir nie mehr gehen.

Wir landen schließlich über einen großen Umweg wieder im Zentrum von Avignon, diesmal aber entfernt von den Touristenfallen und treffen auf die Brasserie du Theatre. Hier werden wir sehr liebenswürdig bedient und bekommen sehr gutes Essen. Dass unser Umweg noch so gut enden würde, das hat uns sehr beglückt.

Avignon -- Brasserie du Théatre
Avignon — Brasserie du Théatre

Nach dem guten Essen laufen wir quer durch diese wunderschöne Stadt und über die Rhone geht es zurück zu unserem Campingplatz:

Avignon
Avignon
Avignon - eines dieser kreativ gestalteten Geschäfte
Avignon – eines dieser kreativ gestalteten Geschäfte

Montag, 15. Juni
Heute geht es etwas weiter in die Provence hinein. Die Rhone war früher die Grenze zwischen der Grafschaft Provence, die zum Heiligen Römischen Reich gehörte, und dem Königreich Frankreich. Avignon war also eine Art westlicher Vorposten.
Wir wollen Orte besuchen, die wir von früher schon kennen. Zuerst geht es zum Zisterzienserkloster Sénanque. Wir haben auf der Runterfahrt nach Avignon gesehen, dass die Lavendelfelder schon blühen. Das sollten sie unseres Wissens nach eigentlich erst ab Juli tun, aber um so besser. Jeder Provencekenner hat schon mal das Foto gesehen, auf dem vor dem Kloster Sénanque ein Lavendelfeld in voller Blüte steht. Diesen Anblick wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Und so fahren wir durch die ziemlich chaotische Verkehrsführung in Avignon über den malerisch an der Südflanke der Monts de Vaucluse gelegenen Ort Gordes nach Sénanque.
Da das Kloster doch um einiges höher gelegen ist als die Lavendelfelder im Rhonetal, hat der Lavendel wohl gerade erst das Blühen angefangen. Aber er war schon da, und der Anblick des Klosters ist einfach traumhaft schön.

Kloster Sénanque
Kloster Sénanque

Wir schauen uns ein bisschen um, besuchen die Klosterkirche, wundern uns über die Menge an Asiaten, die wir hier in dieser – fast möchte ich sagen – „gottverlassenen Gegend“ antreffen und fahren dann über winzigste Sträßchen in den Luberon, und zwar in das Bergdorf Saignon. Dort haben wir schon verschiedene Male im Restaurant „Auberge du Presbytère“ ganz hervorragend gegessen. Wie groß ist folglich unsere Enttäuschung, als wir feststellen müssen, dass das Restaurant geschlossen ist. Und zwar geschlossen für immer, wie es scheint. Zurück auf dem Campingplatz finde ich im Internet Hinweise darauf, dass das Restaurant und das dazugehörige Hotel wohl 2012 pleite gegangen sind. Der Engländer, der das Ganze betrieben hat, ist wohl zu hobbymäßig ans Werk gegangen. Sehr schade. Angelas Freude ist aber dennoch groß, denn sie entdeckt am Ortseingang ein wunderschön blühendes Lavendelfeld.

Unterwegs nach Saignon - Ginster
Unterwegs nach Saignon – Ginster
Unterwegs nach Saignon - der Ort Murs
Unterwegs nach Saignon – der Ort Murs
Saignon
Saignon
Saignon - Lavendelfeld
Saignon – Lavendelfeld
Saignon - Lavendel
Saignon – Lavendel
Saignon - um den Brunnen standen früher die Tische des Restaurants
Saignon – um den Brunnen standen früher die Tische des Restaurants
Saignon - der alte Dorf-Waschplatz
Saignon – der alte Dorf-Waschplatz

Was machen? Wir haben einen riesigen Hunger. Saignon ist ein sehr hübsches Dorf, aber Restaurants sind dort Mangelware. So fahren wir direkt nach Lourmarin, dem Ort, den wir uns eigentlich für unseren Besuch nach dem Essen ausgeguckt hatten. Auf dem Weg dorthin kommen wir wiederum durch eine wunderschöne Landschaft und fahren dann durch die grandiose Schlucht, die den Petit Luberon vom Grand Luberon trennt. Wir finden in Lourmarin zwar keinen gleichwertigen Ersatz, aber wir bekommen im Restaurant „La Récrée“ in einem liebevoll mit Blumen geschmückten Ambiente ein sehr leckeres Essen.

Lourmarin - Restaurant La Récrée
Lourmarin – Restaurant La Récrée
Lourmarin - Restaurant La Récrée
Lourmarin – Restaurant La Récrée
Lourmarin - Restaurant La Récrée
Lourmarin – Restaurant La Récrée
Lourmarin - Restaurant La Récrée - In Deutschland meist nicht, in Frankreich immer
Lourmarin – Restaurant La Récrée – In Deutschland meist nicht, in Frankreich immer

Nach dem Essen schlendern wir durch den sehr schönen Ort. Lourmarin ist ein wahres provenzalisches Bilderbuch-Dorf. Angeblich wohnt jetzt auch Peter Mayle dort, nachdem er Ménèrbes den Rücken gekehrt hat.

Lourmarin
Lourmarin
Lourmarin - das Schloss
Lourmarin – das Schloss

Ein Muss ist natürlich ein Besuch des Friedhofs. Dort liegen Albert Camus und Henri Bosco begraben. Der ist mein provenzalischer Lieblingsschriftsteller. Beide haben ganz bescheidene Grabstätten.

Lourmarin - Grab von Albert Camus
Lourmarin – Grab von Albert Camus

Und dann geht es schnurstracks zurück nach Avignon. Dort kann gerade noch die Großwäsche unserer holländischen Platznachbarn gerettet werden (sie sind natürlich mit dem Wohnwagen unterwegs), ehe der wettermäßig und auch sonst sehr schöne Tag mit einem erneuten Donnerwetter endet.

„Groß“-Wäsche bei Nachbars

Dienstag, 16. Juni
Es ist ein Ruhetag angesagt. Lesen, Sinnieren, Kochen am Zelt, Blog schreiben. Zwischendurch ein kurzer Aufenthalt an der schönen Pool-Anlage des Campingplatzes.

Camping Pont d' Avignon
Camping Pont d‘ Avignon

Mittwoch, 17. Juni
Überraschung: Der Himmel ist blau-weiß, es weht ein starker Wind, der Mistral hat angefangen zu blasen. Das bedeutet immer, dass nach kurzer Zeit der Himmel stahlblau ist, ohne jede Wolke. Ideales Wetter also für die Wanderung nach Villeneuve-lès-Avignon, die wir uns für heute vorgenommen haben. Dieser Ort liegt auf der anderen Rhoneseite, genau gegenüber von Avignon; gehörte also früher zum Königreich Frankreich und nicht wie Avignon, zur Grafschaft Provence. Zu Fuß sind das ca. 4 km.
Am Ortsrand steht der mächtige Turm Philippe-le-Bel, der früher das hiesige Ende des Pont d‘ Avignon bewachte.

Villeneuve-lès-Avignon - Tour Philippe-le-Bel
Villeneuve-lès-Avignon – Tour Philippe-le-Bel

Ich steige die 170 Stufen bis zur Plattform hinauf, werde zwar vom Mistral fast weggeblasen, werde dafür aber auch mit einem prächtigen Blick auf Avignon, den Gebirgszug der Alpilles, auf den Ort Villeneuve selbst und auf den höchsten Berg der Provence, den Mont Ventoux belohnt (Fotos von all dem kommen später, aufgenommen vom Fort St. André, denn später ist die Sicht noch besser).

In Villeneuve-lès-Avignon wohnten zu den Zeiten, als Avignon Papstsitz war, gerne Kardinäle, denen das Leben in Avignon zu „eng“ war. Aus dieser Zeit stammen herrliche Paläste, die heute reichen Avignonesern als Wohnsitz dienen. Hier könnte man wohnen, sagen wir uns öfter mal.

Aber keins der Anwesen steht zum Verkauf und so geht es weiter in Richtung Ortszentrum. Von unterwegs schon mal ein Blick auf das Fort Saint André, das wir später noch besichtigen werden.

Villeneuve-lès-Avignon - Fort Saint André
Villeneuve-lès-Avignon – Fort Saint André

Unser Ziel ist das berühmte Kloster Chartreuse Val de Bénédiction, eins der größtes Karthäuserklöster Europas (wird über den Link sehr schön beschrieben).

Ein Ausschnitt aus diesem Web-Auftritt:

Eine Kartause ist kein Kloster im herkömmlichen Sinn. Die Mönche leben in abgetrennten Wohnungen oder Häuschen, lernen allein, lesen allein, beten allein und essen allein. Nur zu den Messen und zu den Stundengebeten kommen die Mönche zusammen.

Wir verbringen viel Zeit in dieser Kartause. Wir sind neben einem anderen Paar die einzigen Besucher und können uns so der Faszination, die dieser Ort ausübt, ungestört hingeben.
Die Mönchshäuschen kann man nicht wirklich Zellen nennen. Sie sind zweistöckig, sind mit Wasserversorgung und Toilette ausgestattet, haben meist einen Garten und sogar einen Balkon. Luxuriös. Da wäre ich auch gerne Mönch gewesen … Heute werden diese Häuschen im Rahmen von Stipendien an Maler, Schriftsteller, Dichter vergeben.

Hier einige Fotos aus der Anlage:

Chartreuse Val de Bénédiction - Luftbildaufnahme
Chartreuse Val de Bénédiction – Luftbildaufnahme
Chartreuse Val de Bénédiction - Mönschshäuschen, unteres Stockwerk
Chartreuse Val de Bénédiction – Mönschshäuschen, unteres Stockwerk
Chartreuse Val de Bénédiction - der große Klosterhof
Chartreuse Val de Bénédiction – der große Klosterhof
Chartreuse Val de Bénédiction - Freskenkapelle
Chartreuse Val de Bénédiction – Freskenkapelle
Chartreuse Val de Bénédiction
Chartreuse Val de Bénédiction
Chartreuse Val de Bénédiction
Chartreuse Val de Bénédiction
Chartreuse Val de Bénédiction - der große Brunnen, zuständig für die zentrale Wasserversorgung der Anlage
Chartreuse Val de Bénédiction – der große Brunnen, zuständig für die zentrale Wasserversorgung der Anlage

Sehr zufrieden verlassen wir die Kartause. Wir haben einen intensiven Einblick in das Leben der Kartäusermönche bekommen. Und nun knurrt der Magen. Auf dem Hinweg haben wir am Hauptplatz des Ortes einige einladende Restaurants gesehen. Wir entscheiden uns für das „Aubergine“, haben von dort einen schönen Blick auf einen typisch provenzalischen Platz, und essen sehr gut, natürlich „Gefüllte Aubergine“, das Gericht des Tages.

Blick vom Restaurant "Aubergine"
Blick vom Restaurant „Aubergine“
Restaurant "Aubergine" - Weißwein-Impression
Restaurant „Aubergine“ – Weißwein-Impression
Restaurant "Aubergine" - diese Nachspeise nennt sich Café Gourmand
Restaurant „Aubergine“ – diese Nachspeise nennt sich Café Gourmand

Nach dem Essen machen wir uns auf zum Besuch der Festung Fort André und des im Bereich dieser Festung liegenden ehemaligen Klosters Saint André. Die Räumlichkeiten dieser Anlage sind seit einiger Zeit in Privatbesitz und verfügen über einen schönen Garten mit herrlichem Blick auf Avignon und die Umgebung. Hier nun Aufnahmen aus dem Kloster, dem Garten und vom Fort Saint André:

Fort Saint André - Eingang
Fort Saint André – Eingang
Ehemaliges Kloster Saint André
Ehemaliges Kloster Saint André
Ehemaliges Kloster Saint André - Garten
Ehemaliges Kloster Saint André – Garten
Ehemaliges Kloster Saint André - Garten
Ehemaliges Kloster Saint André – Garten
Ehemaliges Kloster Saint André - Garten
Ehemaliges Kloster Saint André – Garten
Ehemaliges Kloster Saint André - Garten
Ehemaliges Kloster Saint André – Garten
Blick vom Fort Saint André auf die Kartause
Blick vom Fort Saint André auf die Kartause
Blick vom Fort Saint André auf Avignon und die Alpilles
Blick vom Fort Saint André auf Avignon und die Alpilles
Fort Saint André
Fort Saint André
Blick über den rechten Rhone-Arm auf den Mont Ventoux
Blick über den rechten Rhone-Arm auf den Mont Ventoux

An unserem letzten Abend auf dem Campingplatz Pont d‘ Avignon beschert uns ein Sonnenuntergang ganz warmes Licht für einen wunderschönen Blick auf den Papstpalast und den Pont d‘ Avignon.

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Donnerstag, 18. Juni
Wir frühstücken in aller Ruhe und packen dann unseren doch recht umfangreichen Hausrat zusammen – eigentlich müsste es ja „Zeltrat“ heißen. Und dann verlassen wir die Provence und fahren an das Mittelmeer, nach Cap d‘ Agde in der Region Languedoc-Roussillon.

Von Avignon nach Cap d' Agde (Quelle: google.maps)
Von Avignon nach Cap d‘ Agde (Quelle: google.maps)

Wir kommen gegen 13 Uhr auf dem Campingplatz „La Clape“ an. Wir kennen ihn von zwei Aufenthalten in früheren Jahren. Uns gefällt vor allem die ideale Lage des Platzes. Zum einen liegt er direkt am Meer, zum anderen ist man zu Fuß in fünf Minuten im Zentrum der Ortes. Cap d‘ Agde ist einer dieser künstlichen Urlaubsorte, die die Franzosen in den 60/70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus dem Boden gestampft haben, um auch den nicht so wohlhabenden Familien die Möglichkeit zum Urlaub am Meer zu bieten. Das hört sich jetzt schlimmer an als es ist. Die Architektur ist im für die Region typischen Stil gehalten. Bis auf einen markanten Wohnturm gibt es keine Hochhäuser, alles ist recht wohlgefällig gestaltet. Der Stadt fehlt natürlich die Seele, die einen langsam gewachsenen Ort ausmacht, aber es lässt sich dort dennoch sehr gut aushalten.

Cap d' Agde - das höchste Gebäude des Ortes
Cap d‘ Agde – das höchste Gebäude des Ortes

Netter Empfang an der Rezeption von „La Clape“; wir suchen uns einen uns genehmen Stellplatz und parken dort erstmal das Auto. Es ist zu heiß, um jetzt schon das Zelt aufzubauen. Außerdem haben wir Hunger. Und es ist wirklich so: Keine fünf Minuten zu Fuß und wir treffen auf die ersten Läden und Restaurants. Wir lassen uns im „O 2 Frères“ nieder. (Zur Erklärung: Das steht für „Au deux frères“ – Zu den oder bei den zwei Brüdern. Die „Deux Frères“ sind zwei nebeneinanderstehende Lavafelsen an der Küste). Wir wählen beide das Menü für 14,90 Euro und haben dabei eine große Auswahl an Vorspeisen und Hauptspeisen. Hier meine Vorspeise und dann die Hauptspeise.

O 2 Frères - Feuilleté de moules au curry
O 2 Frères – Feuilleté de moules au curry
O 2 Frères - Paella maison
O 2 Frères – Paella maison

Da kann man doch nicht meckern. Als Nachspeise wählen wir Eis. Na ja, … Es ist in Frankreich oft so, dass bei so günstigen Menüs man die Nachspeise in der Pfeife rauchen kann. Vom Restaurant haben wir schon einen ersten schönen Blick auf das Meer. Zwischen Restaurant und dem Strand gibt es ein „Boulodrome“, auf dem die Boulespieler der Mittagssonne trotzen. Großes Theater.

Boulodrome
Boulodrome

Nach dem Essen ein erster Blick in einige der zahlreichen Geschäfte …

Die Farbe Weiß ist angesagt
Die Farbe Weiß ist angesagt
Die Franzosen lieben Savon de Marseille
Die Franzosen lieben Savon de Marseille

… dann noch ein Bierchen in einer der unzähligen Bars, alle mit Blick auf den Hafen …

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… und dann geht es zurück auf den Campingplatz, wo wir schwitzend unser Zelt aufbauen. Es weht immer noch der starke Wind, und so müssen wir auf unseren schattenspendenden Vorbau verzichten. Den werden wir erst zwei Tage später an das Zelt machen können.

Abends dann noch ein erster Blick auf den Strand direkt vor dem Campingplatz. Zugang durch eine mit Code gesicherte Pforte.

Küste vor dem Campingplatz La Clape
Küste vor dem Campingplatz La Clape

Freitag, 19. Juni
Wir beschließen, es hier unten am Mittelmeer ruhig angehen zu lassen. Wir suchen den Schatten der unseren Stellplatz begrenzenden Maulbeerbäume und verbringen den Tag mit Lesen. Einer der Miele-Waschmaschinen des Campingplatzes vertrauen wir unsere Bettwäsche und einige Kleidungsstücke an. Der starke Wind und die Sonne trocknen das alles dann im Nu.
Zum Mittagessen gehen wir wieder in das Restaurant von gestern. Die Menüauswahl lässt keine Langeweile aufkommen.

Samstag, 20. Juni
Wir wissen von früher, dass es im Ort einen Stand gibt – L‘ Ecailler -, an dem man Austern und andere Meeresfrüchte bekommt. Auf diese Dégustation freuen wir uns schon seit längerem. Angela nimmt nur Austern, ich wähle einen Teller mit zusätzlich Meeresschnecken und Garnelen. Die Austern stammen aus dem nur wenige Kilometer entfernten Etang de Thau. Wir stellen fest, dass uns die Meeresfrüchte bei unserem Ausflug in die Hallen von Avignon besser geschmeckt haben. Die stammten von der Ile d‘ Oléron. Es geht halt doch nichts über die Austern aus dem Atlantik.

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Der Ort Cap d‘ Agde feiert in diesem Jahr sein 45-jähriges Bestehen. Der Zeitung Midi Libre entnehme ich, dass man sich alle fünf Jahre etwas Besonderes zur Geburtstagsfeier einfallen lässt. In diesem Jahr hat man ein 50 Meter hohes Riesenrad aufgestellt, um den Besuchern den Blick von oben zu gestatten.

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Der Blick von oben ist in diesem irgendwie so verwinkelten Ort auch sehr hilfreich, um sich zu orientieren. Das wird uns auch mal wieder bewusst, als wir uns spontan zu einer Hafenrundfahrt mit einer Coche d‘ Eau (wörtlich übersetzt „Wasserkutsche“) entschließen. Wir wissen nie, wo wir uns gerade aufhalten. Das ausgedehnte Hafengebiet bietet Platz für 3.500 Boote und für vier Inseln, die jeweils per Brücke mit dem Festland verbunden sind. Hier ein Luftbild, das ich dem Internet-Auftritt der Coche d‘ Eau entnommen habe.

a Cap d' Agde von oben

Und hier ein Foto von google.maps (earth), auf dem ich unseren Campingplatz „La Clape“ gelb markiert habe:

a google Cap d' Agde

Die Inseln sind mit Wohngebäuden und Vergnügungszentren vollgeplastert, aber es gibt auch Ferienhäuschen, in denen wir es durchaus mal eine Woche aushalten würden. Und überall Boote, Boote, Boote.

Ferienhäuschen auf einer der Inseln im Hafenbecken von Cap d' Agde
Ferienhäuschen auf einer der Inseln im Hafenbecken von Cap d‘ Agde

Im Anschluss an unseren kleinen Ausflug essen wir im Restaurant „Christophe Colomb“ sehr gut und werden sehr sympathisch bedient.

Restaurant Christophe Colomb
Restaurant Christophe Colomb

10 Euro für das Menü mit Vorspeise und Hauptspeise, da kann man einmal mehr nicht meckern. Dazu trinken wir einen Weißwein, den man außerhalb der Region Languedoc-Roussillon kaum kennt, einen Picpoul de Pinet. Steht einem Frankenwein in nichts nach.
Die Restaurantpreise in Cap d‘ Agde orientieren sich nach wie vor am etwas kleineren Geldbeutel der französischen Unterschicht. In der Provence haben wir bei unseren Restaurantbesuchen etwa um die Hälfte mehr bezahlt.

Picpoul de Pinet im Restaurant Christophe Colomb
Picpoul de Pinet im Restaurant Christophe Colomb

Sonntag, 21. Juni
Wir machen uns einen faulen Vormittag und gehen dann ein weiteres Mal zum Essen ins Restaurant „Christophe Colomb“.

Zum Nachtisch gibt es Fischchen. Nein, wir essen nicht sie, sie knappern uns an. So was haben wir vor einigen Jahren zum ersten Mal in Prag gesehen. Und nun sind wir neugierig, wie sich das wohl anfühlt. Uns werden die Füße gewaschen und dann hängen wir sie in eins der Becken. 20 Minuten lang. Es ist angenehm, wirkt mit der Zeit wie eine Art Meditation. Und die Haut der Füße wird spürbar glatter.

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Dann gibt es Sangría in einer der Bars an der Hafenpromenade. Der Hund am Nachbartisch bekommt Pommery.

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Dann geht es zurück an den Campingplatz.

Ist der nicht süß!!!
Ist der nicht süß!!!

Da der Wind heute nicht mehr so stark ist, können wir unser Zeltvordach anbringen. Das hätte es uns an den vorherigen Tagen weggeblasen. Nun haben wir endlich richtig schön Schatten.

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Montag, 22. Juni
Heute wollen wir uns mal wieder ein bisschen mehr bewegen. Wir fahren nach Agde. Anders als das junge Cap d‘ Agde ist Agde ein sehr alter Ort. Er wurde um 550 v. Chr. von der Griechen gegründet. Damals lag er direkt am Meer, heute liegt er wegen Verlandung 4 km landeinwärts, ist aber durch den Fluss Hérault noch mit dem Meer verbunden.

Agde
Agde
Agde - Wer erkennt das Trompe-l'oeil?
Agde – Wer erkennt das Trompe-l’oeil?
Agde
Agde

Es ist sehr heiß heute, da wünschen wir uns fast den starken Wind der vergangenen Tage zurück. Wir essen in einem Restaurant zu Mittag, das seine Tische auf einem im Fluss schwimmenden Ponton stehen hat. Das Wasser bringt eine wohltuende Kühlung und wir haben einen schönen Blick auf eine Häuserreihe am gegenüberliegenden Ufer.

Blick vom Restaurant L' Amiral
Blick vom Restaurant L‘ Amiral
Restaurant L' Amiral
Restaurant L‘ Amiral

Im Norden von Agde treffen wir auf den Canal du Midi. Irgendwann würden wir den gerne mal mit einem Hausboot befahren. Wir sehen an der Rundschleuse von Agde, dass das Manövrieren in so einer Schleuse gar nicht so einfach ist. Man macht so eine Fahrt durch diesen Kanal mit seinen vielen Schleusen wohl besser zu viert als zu zweit. „Rundschleuse“ übrigens deshalb, weil diese Schleuse nicht nur Einfahrt und Ausfahrt hat, sondern noch einen Abzweig zu einem kleinen Kanal, der den Canal du Midi mit dem Fluss Hérault verbindet.

Die Rundschleuse von Agde
Die Rundschleuse von Agde
Canal du Midi bei Agde
Canal du Midi bei Agde

Viele Häuser von Agde sind aus Lavagestein errichtet, so auch die Kathedrale St. Etienne. Die ist ein Musterbeispiel für eine Wehrkirche. Sie wirkt mehr wie eine Trutzburg als wie ein Gotteshaus.

Blick über den Hérault auf die Kathedrale St. Etienne
Blick über den Hérault auf die Kathedrale St. Etienne
Kathedrale St. Etienne
Kathedrale St. Etienne

Unsere nächste Station ist Grau d‘ Agde. Wie früher Agde selbst, liegt heute Grau d‘ Agde an der Mündung des Flusses Hérault in das Mittelmeer. Der Ort ist stark vom Tourismus geprägt, aber auch die Fischerei spielt noch eine Rolle. Und hier und da kommen die charmanten Häuschen der Fischer noch zum Vorschein.

Die Mündung des Hérault in Grau d' Agde
Die Mündung des Hérault in Grau d‘ Agde
Heimkehrendes Fischerboot auf dem Hérault
Heimkehrendes Fischerboot auf dem Hérault
In Grau d' Agde
In Grau d‘ Agde

Dann geht es zurück nach Cap d‘ Agde und dort an den Strand. Natürlich muss ich zumindest ein Mal ins Wasser. Bei ca. 21 Grad Wassertemperatur lässt sich das ohne das große Zittern machen.

Zum Abendessen gibt es Muscheln.

Abendessen???
Abendessen???

Nee, Quatsch, Spässle gmacht. Diese wunderschönen Muscheln hat Angela am Strand eingesammelt.

Zum Abendessen gibt es Tomatensalat und Melone mit Schinken.

Abendessen!!!
Abendessen!!!

Dienstag, 23. Juni
Heute ist wieder Lesen am Zelt angesagt. Herrlich auch über uns das Grün der Maulbeerbäume.

Maulbeerbaumblätter
Maulbeerbaumblätter

Mittagessen gibt es ein weiteres Mal im Restaurant „O 2 Frères“. Und dann besuchen wir den kleinen Markt in Cap d‘ Agde, der ganztägig stattfindet. Wir kaufen Lavendelhonig und Akazienhonig und Wein bei einem Herrn, bei dem wir früher schon mal welchen gekauft haben. Dessen Dialekt ist so stark, dass ich mal gerade so erraten kann, was er mir erzählt.

Netter Weinverkäufer
Netter Weinverkäufer

Ich habe da gerade mal in meinem Foto-Archiv gekramt und doch tatsächlich ein Foto unseres Weinproduzenten gefunden. 2008 war das, und wir sind beide auf dem Foto zu sehen. Also, wenn ich da mal genau hinschaue … eigentlich sind wir beide kein bisschen gealtert, in diesen sieben Jahren. 🙂

Hier ist das Foto:

Das war im August 2008
Das war im August 2008

Mittwoch, 24. Juni
Wir haben uns schon am Wochenende zwei Tickets für eine Bootsfahrt nach Sète besorgt. Mittwoch ist dort großer Markt und die Schifffahrtsgesellschaft bietet für diesen Tag eine Fahrt dorthin an. Um 9 Uhr geht es los, man hat ca. 3 Stunden Aufenthalt in Sète und ist um 14:30 Uhr wieder in Cap d‘ Agde. Das traf sich gut, denn Sète wollten wir uns eh mal wieder anschauen.

Pünktlich um 9 Uhr legen wir im Hafen von Cap d‘ Agde ab.

Cap d' Agde - Hafen
Cap d‘ Agde – Hafen
Cap d' Agde - Hafen
Cap d‘ Agde – Hafen

Es geht vorbei an der Stelle, wo man noch heute den Lavastrom sieht, der sich vom ehemaligen Vulkan Mont Saint-Loup ins Meer ergoss. Am rechten Rand des folgenden Fotos sieht man auch die früher schon erwähnten Lavafelsen Deux Frères – Zwei Brüder:

Das eigentliche Cap d' Agde
Das eigentliche Cap d‘ Agde

Schön ist es, diesen Küstenabschnitt mal vom Meer aus zu sehen. Anders als die Cote d‘ Azur ist die Küste des Languedoc-Roussillon wenig zersiedelt. Da gibt es noch viel Natur pur. Vorbei am Küstenstreifen, der die Lagune Etang de Thau vom Meer trennt geht es in den großen Hafen von Sète, den zweitgrößten Mittelmeerhafen Frankreichs.

Bootsfahrt nach Sète
Bootsfahrt nach Sète
Bootsfahrt nach Sète - im Hintergrund ist der ehemalige Vulkan Mont Saint-Loup zu sehen
Bootsfahrt nach Sète – im Hintergrund ist der ehemalige Vulkan Mont Saint-Loup zu sehen
Sète - der Hafen
Sète – der Hafen

Der Markt von Sète ist groß und es herrscht selbst in der Vorurlaubszeit eine Menge Trubel. Für meine Begriffe zu viel Trubel. Aber schön sind sie schon, diese französischen Märkte.

Es ist Markttag in Sète
Es ist Markttag in Sète
Es ist Markttag in Sète
Es ist Markttag in Sète

Aber auch Angela wird es bald zu viel, und wir gehen in ein Restaurant am Canal Royal essen.

Sète - am Canal Royal
Sète – am Canal Royal

Und dann geht es um 13 Uhr zurück nach Cap d‘ Agde. Wir gönnen uns noch einen Absacker in einer Bar am Hafen und ziehen uns dann in den Schatten unseres Zeltes zurück.

Gegen Abend packen wir unser Zeug ein, auch das große Zelt, und stellen dafür unser kleines Zelt auf. So werden wir am nächsten Tag zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Rückreise nach Deutschland antreten können (ab 8 Uhr machen die Schranken des Campingplatzes auf).

Vorher aber möchte ich noch ein paar Nachtaufnahmen vom Hafen machen. Nach Sonnenuntergang machen wir uns ein letztes Mal auf den Weg dorthin. Ich bin überrascht, was für tolle Fotos meine neue kleine Kamera doch macht. Alles frei aus der Hand, ohne Stativ.

Cap d' Agde
Cap d‘ Agde
Cap d' Agde
Cap d‘ Agde
Cap d' Agde - mit dem Schiff sind wir nach Sète gefahren
Cap d‘ Agde – mit dem Schiff sind wir nach Sète gefahren

Donnerstag, 25. Juni
Um 7 Uhr stehen wir auf, packen das kleine Zelt zusammen und verstauen das restliche Zeug im Auto, darunter unsere kleine Kaffeemaschine und das Stromkabel. Ein Kaffee muss schon sein, vor so einer langen Fahrt. Um 8 Uhr geht es los. Hach, wie schön ist es, in Frankreich außerhalb der Hauptferienzeit auf der Autobahn unterwegs zu sein. Man stellt den Tempomat auf 130 km/h – okay, 133 km/h – und dann fährt man entspannt durch die Lande, gestoppt nur hin und wieder durch die Mautstellen.
Später dann in Deutschland: Verkehrsinfarkt!!! Kilometerlange Staus vor jeder Autobahnkreuzung, zwischendurch dichter Verkehr. Abends dann stauen sich die Laster an den völlig überfüllten Parkplätzen auf die Autobahn zurück. Na ja, 1.200 km und 13 1/2 Stunden später kommen wir zu Hause an. Ich wundere mich dennoch, wie wenig anstrengend die Fahrt war. Da Angela und ich vor Jahren vereinbart haben, dass im Urlaub ich fahre und sie kocht, spült und wäscht, und sie das große Auto eh nicht fahren will, habe ich die ganze Zeit am Steuer gesessen. Das Beifahrertum ist allerdings auch kein Zuckerschlecken. Kann schon ganz schön langweilig sein, mit einem Fahrer, der sich konzentrieren will und somit nicht so zum Plaudern aufgelegt ist. 🙂

Und unser Fazit?
Es war ein wunderschöner Urlaub. Wir mussten uns kein einziges Mal über irgendwas ärgern. Die Franzosen sind wundervolle Gastgeber. Wir wurden überall überaus nett behandelt. Ich frage mich schon, weshalb ich mich dort aber auch in jedem Geschäft mit den Verkäuferinnen (Verkäufer sind selten) sehr nett unterhalte, während mir dies in Deutschland kaum mal in den Sinn kommt. Uns liegt die südliche französische Lebensart sehr. Und wir beneiden die Franzosen um die Lebensmittel, die sie angeboten bekommen. Sicher, billig sind die nicht, aber wir würden ja auch gerne in Deutschland etwas mehr bezahlen, wenn wir die denn überhaupt zum Kauf angeboten bekämen.

2 thoughts on “Südfrankreich – 11.06.-25.06.2015

  1. Hallo Jürgen,
    bei uns picknicken die Holländer nur an allen möglichen und unmöglichen Stellen. Ich stelle mir gerade die Wäscheleinen mit (orangen) Dessous an Deutschlands Straßen vor….

    Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit in Frankreich. Vergesst bitte nicht die Heimfahrt bis zu unserem Treffen in Erding.

    Liebe Grüße an dich und Angela aus Cadzand (NL).

    Bernd

    1. Habt noch einen schönen Tag in Cadzand.

      Erding ist dick im Kalender markiert. Vorher geht es allerdings noch ans Nordkap und auf die Lofoten. Und es haben sich noch ein paar Tage Köln reingeschoben.

      Reisestress!!! 🙂

      Liebe Grüße an euch Beide.

      Jürgen

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