Budapest: Ein Sehnsuchtsziel seit Jugendtagen. Endlich hat es mit einem Besuch geklappt. Wir haben dreieinhalb Tage in Budapest verbracht. Als Jugendlicher hatte ich zum ersten Mal ein Foto des Gellért-Bads gesehen und schon damals war der Wunsch entstanden, diesen Ort und die Stadt, in der er sich befindet, zu besuchen.
Wir haben im Internet über Lufthansa Holidays eine Reise zusammengestellt. Dabei haben wir die Flugdaten so gewählt, dass möglichst günstige Lufthansa-Flüge herauskamen, und wir haben uns ein Hotel ausgesucht, das direkt im Zentrum von Budapest liegt und mit ein bisschen Nachhilfe direkten Blick auf die Donau und den gegenüberliegenden Stadtteil Buda bieten würde. Von Nürnberg aus flogen wir über München nach Budapest. Per Privattransfer ging es dann vom Flughafen ins Hotel Sofitel Budapest Chain Bridge. Der Aufpreis für den Traumblick betrug dann zusätzlich 37 Euro pro Nacht. Die Ausgabe hat sich gelohnt:
Dieser wunderbare Blick auf die Kettenbrücke, den Burgberg, die Matthiaskirche und die Fischerbastei wirkte so richtiggehend euphorisierend auf uns. Wir rissen uns davon los; wir hatten ja den Nachmittag noch vor uns und machten uns sofort an die Entdeckung der Stadt. Es ging über die Kettenbrücke und unterhalb des Burgbergs vorbei zum Gellértberg. Beim Freiheitsdenkmal oben auf dem Berg angekommen wurde es langsam dunkel und Budapest wurde in eine romantische Beleuchtung getaucht.
Auf der anderen Donauseite ging es durch die Fußgängerzone vaci utca zurück zum Hotel. Unterwegs ein Besuch in einem der berühmten Kaffeehäuser, dem Gerbeaud.
Am späteren Abend machten wir dann noch einen Spaziergang in der näheren Umgebung des Hotels.
Das Hotel Sofitel Budapest Chain Bridge wurde schon in den Achtzigern, also zu Zeiten des Sozialismus erbaut. Außen ist es dementsprechend hässlich, innen jedoch durchaus ansprechend aufgehübscht und recht gut renoviert.
Der nächste Tag führte uns über die Kettenbrücke auf den Burgberg. Vom Burgpalast ausgehend besichtigten wir das donauaufwärts liegende Stadtgebiet: Den Burgpalast, der heute verschiedene Museen beherbergt, betrachteten wir nur von außen. Zu wenig Zeit für einen Museumsbesuch, zu viel Ungeduld, wir wollten ja noch viel von dieser schönen Stadt erforschen. Matthiaskirche, Fischerbastei. Das nördlich des Burgbergs liegende Stadtviertel Víziváros bedarf noch einiger Renovierungsarbeit. Über die Margaretenbrücke kehrten wir nach Pest zurück und bewunderten nach dem Einbruch der Nacht noch das nun beleuchtete prächtige Parlamentsgebäude.
Heute blieben wir auf der Pester Seite der Stadt. Wir besuchten die größte Kirche Budapests, die Stefans-Basilika. Beeindruckend, aber nicht so schön wie die Matthiaskirche auf dem Burgberg. Dann bewunderten wir die prächtigen Bauten am Freiheitsplatz. Darunter das an einen Königspalast erinnernde Gebäude der ehemaligen Börse. An dem Platz hat sich in einem aus mehreren großen Gebäuden bestehenden Komplex auch die amerikanische Botschaft niedergelassen, gesichert wie der Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses. Schöne Jugendstilgebäude gibt es in dem Viertel, aber auch viele arg renovierungsbedürftige Gebäude. In einigen Häuserwänden sieht man noch Einschusslöcher, stammend wohl entweder aus dem zweiten Weltkrieg oder aus dem Volksaufstand von 1956.
Nach einem Besuch des überaus prächtigen Kaffeehauses New York – behauptet von sich, das schönste Café der Welt zu sein – erkundeten wir das jüdische Viertel, wo wir auch höchst lecker im Restaurant Spinoza zu Abend aßen.
Unser letzter Tag in Budapest. Der Jugendtraum – einmal ins Gellértbad – sollte sich heute erfüllen. Wir näherten uns dem Bad – es befindet sich auf der Buda-Seite – über die Pest-Seite langsam an. Über ein Stadtviertel, das wir in den vergangenen zweieinhalb Tagen noch nicht kennengelernt hatten. Dabei besuchten wir auch die Große Markthalle, in der sich sowohl die Budapester als auch die Touristen versorgen. Die Budapester hauptsächlich mit Nahrungsmitteln, die Touristen wohl fast ausschließlich mit Nippes. Dann ging es über die Freiheitsbrücke, früher Franz-Josef-Brücke, und dann lag es vor uns: Das Hotel Gellért mit seinem berühmten Bad. 1918 war das Bad eröffnet worden. Es bietet einen wunderschönen Jugendstil. Tolle Statuen – irgendwo las ich was von „erotischstem Bad Budapests“. Stimmt. 🙂 Drei Stunden haben wir uns dort aufgehalten. Eintritt nicht ganz billig – 15 Euro pro Person -, aber es lohnt sich. Neben dem normalen Schwimmbecken waren wir in vier Becken mit Thermalwasser. Das heißeste hatte 40 Grad Wassertemperatur. Darin haben wir es nicht so lang ausgehalten. Aber schön war er, unser Besuch.
Anschließend ging es durch die Fußgängerzone vaci utca zurück zum Hotel. Aber nicht ohne noch ein weiteres der berühmten Kaffeehäuser besucht zu haben. Wie in Wien gibt es auch in Budapest ein Café Central. Auch dieses hier berühmt für die Schriftsteller, die sich hier früher ein Stelldichein gaben.
Am nächsten Tag stand nur die Rückreise auf dem Programm. Nach einem letzten ausgiebigen Frühstück brachte uns ein Taxi zum Flughafen und mit einem Zwischenstopp in Frankfurt ging es zurück nach Nürnberg. Wir haben uns sehr wohl gefühlt in Budapest. Wir sind auf beeindruckende Bauwerke gestoßen und auf viele sympathische Ungarn. Das Ungarisch? Eine niedliche Sprache, aber für uns völlig unzugänglich. Glücklicherweise sprachen alle Menschen, mit denen wir in Kontakt gekommen waren, ziemlich gut Englisch.
Auch hier wieder ein sehr informativer Bericht mit schönen Fotos. Da sollte ich auch mal hinfahren… 🙂 Danke für’s Schreiben und Teilen!
LG
Andrea
Oh, auch hierfür lieben Dank, Andrea. Ich bin sicher, du würdest dich dort auch wohl fühlen, als Paris-Profi. Budapest ist wie eine Mischung aus Paris und Wien. Muss nur noch ein bisschen mit dem Staubwedel durchfahren werden, hier und da. Der Unterschied zu Wien und Paris: Die Budapester sind viel netter. 🙂