Mal wieder war ein Hotel das Ziel der Reise. Und nun galt es, eine Kurzreise rund um diese Unterkunft zu gestalten.
Bei dem Hotel handelt es sich um das Quisisana Palace in Karlsbad im südböhmischen Bäderdreieck. Karlsbad hatten wir 1997 schon mal besucht. Es würde interessant sein, zu sehen, wie sich der Ort weiterentwickelt hat. Und bei dieser Gelegenheit könnte man doch auch die beiden anderen berühmten Badeorte, nämlich Franzensbad und Marienbad, kennenlernen.
Und so fuhren wir am Freitag Morgen nach Franzensbad. Um es kurz zu machen: Der Ort erschien uns verschlafen und irgendwie steril, und wir haben uns ziemlich gelangweilt. Dort lag der Hund begraben. Wir haben uns umgesehen, sind dabei kaum Menschen begegnet, haben dann einfach aber gut zu Mittag gegessen und sind dann nach Karlsbad weitergefahren. Nicht ohne vorher noch einen Abstecher zur Polizei zu machen. Denn die hatte unser Auto mit einer Radkralle immobil gemacht. Typischer Fall von Geldschneiderei, denn die Straße, an der wir geparkt hatten und wo wir auch gerne einen Parkschein gelöst hätten, war extrem lang, und nur am sehr weit entfernten anderen Ende entdeckten wir später einen Automaten. Franzensbad wird uns nie wiedersehen. Hier aber dennoch ein paar Eindrücke. Hübsch sind die Gebäude schon, aber siehe oben ….
In Karlsbad aber sollten wir nicht enttäuscht werden. Wie schon im März in Wien mit dem Palais Hansen Kempinski erwartete uns auch hier das Highlight unserer kleinen Reise: Das Hotel.
Schon der Empfang im Quisisana Palace war formvollendet. Wir wurden von der Direktorin sehr herzlich begrüßt, das Gepäck sahen wir erst in unserem Zimmer wieder; das Auto wurde vom Valet Service entführt und es wurde uns bei der Abreise wieder gebracht, mit gereinigten Fußmatten und Scheiben.
Habe ich gerade Zimmer gesagt? Wir hatten den größten Suite-Typ gebucht, eine Deluxe Suite mit gefühlten 100 qm Größe. Das Hotel war 2012 oder 2013 eröffnet worden. Ich hatte irgendwo davon gelesen und dachte mir damals schon: Oha, das schaut aber gut aus. Das Gebäude war 1878/88 von Anton Pupp, dem Besitzer des Grandhotel Pupp, für seine Familie gebaut worden. Später diente es verschiedenen Zwecken, war immer mehr verkommen, wurde dann aber von der reichsten Frau Russlands (Quizfrage: Wer könnte das sein?) gekauft und auf das Wundervollste renoviert. Und daran hatten wir nun eine riesige Freude. Gut, die Zimmer sind in einem Stil eingerichtet, den wir für unser eigenes Heim nicht gerade bevorzugen würden, aber wir konnten erkennen, was für ein Wahnsinnsbetrag zum Beispiel einfach nur in die Badezimmereinrichtung investiert wurde, und dies auf eine sehr geschmackvolle Art und Weise.
Wir genossen erst mal den schönen Blick auf den Fluss Tepla, der am Hotel vorbeifließt, und auf das ebenfalls schön renovierte Grandhotel Pupp, das dem Quisisana Palace direkt gegenüber liegt.
Hier einige Fotos von unserer Suite:
Den späteren Nachmittag und den Samstag verbrachten wir in Karlsbad. Anders als in Franzensbad, wo ja wie gesagt der Hund begraben lag, steppte hier der Bär. Und dazu gab es viele, viele toll restaurierte Gebäude zu bestaunen. Die Pracht vergangener Zeiten ist ist mit viel Geld wieder ans Tageslicht gebracht worden.
Hier zuerst ein Blick auf unser Hotel (man sieht hier auch, dass das Quisisana Palace ein kleines Hotel ist; es hat ja nur 19 Zimmer, wobei wohl nur die Hälfte den schönen Ausblick nach vorne hat), und dann Eindrücke von Karlsbad von unseren beiden Besuchstagen:
Und hier noch ein paar Fotos aus dem Hotel:
Am Sonntag ging es dann mit einem Stopp in Marienbad zurück ins Frankenland. Marienbad erschien uns so in etwa als eine Mischung aus Karlsbad und Franzensbad. Nicht so lethargisch wie Franzensbad aber auch bei weitem nicht so lebendig wie Karlsbad. Na gut, es war auch das Wetter nicht so toll wie an den beiden vorhergehenden Tagen. Höchst prächtig und wunderschön anzusehen ist aber auf jeden Fall die gusseiserne Kollonade: