Angela wollte mal wieder – wenigsten ein bisschen – Skilanglauf machen und da uns ein nettes Halbpensions-Angebot für das Hotel „Rösslwirt“ in Lam im Bayerischen Wald erreichte, haben wir Anfang Dezember einen Gutschein für drei Übernachtungen erworben. Unsere Reservierung machten wir über das Hotel für das erste Januar-Drittel.
Da dann jedoch die Tage vor unserer Anreise auch in Bayerns Osten doch außergewöhnlich mild sind, ist uns klar: Für das Langlaufen müssen wir in die Gegend um den Arber – den höchsten Berg im Bayerischen Wald – fahren. Macht ja nichts, Hauptsache ein bisschen Schnee.

Montag, 08.01.
Und so machen wir uns auf die mit 190 km ja nicht besonders lange Autofahrt nach Lam. Wir wollen unterwegs einen Eindruck von zwei Orten gewinnen, die wir noch nicht kennen. Unser erster Stop gilt der Stadt Cham. Dort macht uns allerdings ein heftiger kühler Wind die Besichtigung nicht gerade angenehm. Auch ist es schwierig, ein Restaurant zu finden, in dem wir zu Mittag essen können. Im Touristik-Büro erfahren wir, dass gefühlte 90 Prozent der Gasthäuser am Montag geschlossen haben. Nach unserer Kurzbesichtigung und dem Besuch der innen prächtig gestalteten Stadtpfarrkirche St. Jakob werden wir im Restaurant „Le Café“ nett bedient und essen dort sehr gut.

Cham - Markplatz mit der Stadtpfarrkirche St. Jakob
Cham – Markplatz mit der Stadtpfarrkirche St. Jakob
Cham - Stadtpfarrkirche St. Jakob
Cham – Stadtpfarrkirche St. Jakob

Noch einen Blick über den Fluss Regen, der an dieser Stelle einen Bogen macht, weshalb Cham auch den schönen Beinamen „Stadt am Regenbogen“ trägt …

Cham - Blick auf den Regen
Cham – Blick auf den Regen

… und dann geht es nach Bad Kötzting. Dort erwartet uns der Fluss „Weißer Regen“, der weiter flussabwärts mit dem „Schwarzen Regen“, den Regen bildet, der dann durch den soeben besuchten Ort Cham fließt. Es gibt dann noch den „Kleinen Regen“ und den „Großen Regen“, die zusammen den „Schwarzen Regen bilden“. Okay, ich mache es mithilfe einer Quelle aus dem Internet etwas klarer:

Jetzt wird auch klar, weshalb Regensburg an der Donau so heißt, wie es heißt
Jetzt wird auch klar, weshalb Regensburg an der Donau so heißt, wie es heißt

Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Regen_%28Karte_vom_Fluss%29.svg

Immerhin empfängt uns Bad Kötzting mit etwas Sonnenschein. Aber auch in dieser Stadt liegt irgendwie der Hund begraben. Bis jetzt begeistert uns die Oberpfalz nicht so wirklich. Alles wirkt etwas verlassen und trist.

Bad Kötzting - Blick über den "Weißen Regen"
Bad Kötzting – Blick über den „Weißen Regen“

Höchst interessant und toll gelegen finden wir allerdings die Kirchenburg von Bad Kötzting:

Bad Kötzting - Kirchenburg
Bad Kötzting – Kirchenburg

Und dann zieht es uns aber hin zu unserem Ziel, dem Hotel „Rösslwirt“. Das Angebot war unwiderstehlich: Hier erwarten uns freundlicher Service und sehr gutes Essen, und das zur Hälfte des normalen Halbpension-Preises. Und als Zugabe gibt es doch tatsächlich noch Sonnenschein auf der allen Gästen zugänglichen Dachterrasse. Da kann man echt nicht meckern. 🙂

Hotel Rösslwirt - auf der Dachterrasse
Hotel Rösslwirt – auf der Dachterrasse
Hotel Rösslwirt - Blick von der Dachterrasse
Hotel Rösslwirt – Blick von der Dachterrasse
Hotel Rösslwirt - für das Abendessen hat man eine riesige Auswahl aus der Halbpensions-Karte
Hotel Rösslwirt – für das Abendessen hat man eine riesige Auswahl aus der Halbpensions-Karte

Dienstag, 09.01.
Wir hatten vor unserer Abreise geschaut, wo es noch genug Schnee für Angelas Skilanglauf gibt. Wir brechen nach dem Frühstück auf in Richtung Bodenmais am Arber. Dort liegt auf dem Weg zum Arbersee das Aktivzentrum Bodenmais am Bretterschachten.

Aktivzentrum Bodenmais - Blick vom Parkplatz
Aktivzentrum Bodenmais – Blick vom Parkplatz

Während hier nun Angela per Langlauf aktiv ist, sitze ich eher passiv bei einem Weißbier in der glücklicherweise vorhandenen kleinen Kneipe. Nach einiger Zeit meldet sie sich ausgepowert per Handy, ich hole sie ab, und wir fahren zum wohlverdienten Mittagessen hinunter nach Bodenmais.

Später dann, zurück in Lam, schauen wir uns den sehr überschaubaren Ort an. Naja. Gefallen tun uns die Kirche und der Friedhof. Wir lassen unterwegs eigentlich fast nie einen Friedhof aus.

Lam - Kirchenplatz
Lam – Kirchenplatz
Lam - Friedhof
Lam – Friedhof

Mittwoch, 10.01
Heute Vormittag machen wir eine Wanderung auf dem ca. 5 km langen „Sagenhaften Rundweg“, der Lam teilweise umrundet. Auf der Wanderung wird man über Sagen unterrichtet, die in der Umgebung des Großen Osser, des Hausbergs von Lam entstanden sind. Das Wetter meint es gut mit uns. Zuerst noch etwas Nebel, der Osser ist verhüllt, aber schnell reißen die Nebelgebiete auf und auch der Berg zeigt sich uns dann.

Lam - Der Panoramapark erstreckt sich hinunter in das Tal des Weißen Regen
Lam – Der Panoramapark erstreckt sich hinunter in das Tal des Weißen Regen

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Lam - im Panoramapark
Lam – im Panoramapark
Lam - Blick auf die Kirche und auf den Hausberg "Großer Osser"
Lam – Blick auf die Kirche und auf den Hausberg „Großer Osser“
Lam - auf dem "Sagenhaften Rundweg"
Lam – auf dem „Sagenhaften Rundweg“
Der Osser-Riese vor dem wieder vom Nebel verhüllten "Großen Osser"
Der Osser-Riese vor dem wieder vom Nebel verhüllten „Großen Osser“
Vielleicht sollte man den Aufenthalt am 27. Dezember in Lam meiden???
Vielleicht sollte man den Aufenthalt am 27. Dezember in Lam meiden???
Engelshütt - die Kapelle St. Erasmus mit der ca. 400 Jahre alten Dorflinde
Engelshütt – die Kapelle St. Erasmus mit der ca. 400 Jahre alten Dorflinde
Engelshütt - Verkauf von Eiern von glücklichen Hühnern
Engelshütt – Verkauf von Eiern von glücklichen Hühnern
Engelshütt - die glücklichen Hühner
Engelshütt – die glücklichen Hühner
Engelshütt - der stolze Hahn
Engelshütt – der stolze Hahn

Einen Brauch, den wir vor unserem Trip in den Bayerischen Wald nicht kannten, ist der des Aufstellens der sogenannten Totenbretter. Man sieht sie auf den Friedhöfen, aber auch vor Privathäusern oder einfach am Wegesrand. Hier ein schönes Beispiel, und im Hintergrund sieht man den 1.293 Meter hohen „Großen Osser“, den Hausberg des Ortes Lam und des sogenannten Lamer Winkels.

Totenbretter - im Hintergrund der "Große Osser"
Totenbretter – im Hintergrund der „Große Osser“
Blick von Lam nach Engelshütt
Blick von Lam nach Engelshütt

Dann Mittagspause auf der Dachterrasse des „Rösslwirt“ …

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… bevor wir Angelas Neffen Michael mit Frau Elena und den Kindern Josef und Franziska besuchen, die im ca. 70 km entfernten Neudorf bei Grafenau wohnen. Unsere letzte Großtat bei diesem Kurzurlaub. Morgen geht es schnurstracks zurück nach Hause.
Die nächste Reise wartet schon, und diesmal geht es ganz sicher in die Sonne. 🙂

Der "Rösslwirt"
Der „Rösslwirt“