Zur Abwechslung mal wieder ein Nomadenleben im Zelt. Dreieinhalb Wochen haben wir genussvoll im Freien verbracht.

Für diesen Bericht habe ich den Text meines Reisetagebuchs verwendet, leicht adaptiert. Somit ist er relativ persönlich gehalten und für die Allermeisten unter euch ziemlich uninteressant. Mein Tipp also: Den Text überspringen und nur die Fotos anschauen.

Mo. 05.05.2014 – Anreise nach Tenero
Unsere Fahrt an den Lago Maggiore verlief überaus angenehm. Keinerlei Stress, zwar schon zum Teil reger Verkehr, aber er floss. Sogar auf der Autobahn Nürnberg – Heilbronn, wo es manchmal doch recht zäh zugeht.
Den einzigen Stress hatten wir vor der Abfahrt. Da war plötzlich meine Brieftasche nicht mehr auffindbar. Ich hatte sie mit meinem Rucksack und der Reisetasche nach unten in die Diele gebracht, und dann, nach dem Beladen der restlichen verbliebenen Gepäckstücke war sie plötzlich nicht mehr auffindbar. Sollte sie geklaut worden sein, als ich das Auto aus der Garage holte und die Haustüre offen gelassen hatte? Wir haben alles durchsucht, ich bin noch mal das gesamte Haus durchgegangen. Was tun? Karten sperren, Polizei benachrichtigen? Als ich dann doch noch meine schwarze Reisetasche aus dem Auto holte, fanden wir schließlich die schwarze Brieftasche friedlich darauf ruhend. Da hatte ich also die Reisetasche ins Auto geladen ohne zu bemerken, dass ich die Brieftasche darauf abgelegt hatte … Schreck lass nach.

So konnten wir dann aber frohen Herzens mit halbstündiger Verspätung um kurz nach 9 Uhr zu unserer Fahrt ins Tessin aufbrechen. Wir haben, wie gewohnt, an der Raststelle Illertal Ost – kurz vor dem Memminger Kreuz – unser Pickerl für Österreich gekauft. Dort haben wir auch einen Cappuccino getrunken und ein Sandwich gegessen.
Das Pickerl brauchen wir für die Durchfahrt durch den Pfändertunnel. Diese Abkürzung kostet uns zwar um die 9 Euro für das 10-Tages-Pickerl, aber die Durchfahrt durch Bregenz ist schon ziemlich nervig und kostet auch viel Zeit. Und seit kurzem ist ja die zweite Röhre des Pfändertunnels eröffnet und nun darf man da mit 100 km/h durchfahren. In der Schweiz haben wir an unserer Lieblingsraststätte, der Raststätte Rheintal getankt, und dann ging es über Chur aufi auf’n Berg. Die Fahrt hoch zum San Bernardino verlief so flott wie nie zuvor. Ich musste diesmal nur drei bis vier Mal überholen. Kein Problem mit dem 306 PS starken X3. Da macht die Fahrt auch mit schwer beladenem Auto eine Menge Spaß.

Um kurz vor 15 Uhr, nach 545 km und nicht ganz sechs Stunden Fahrt, kamen wir in Tenero an unserem Campingplatz Lago Maggiore an. Netter Empfang und wir fanden sogar einen Stellplatz in der ersten Reihe. Auf dem neuen Teil des Platzes. Das heißt, wir haben wirklich nur eine schmale Rasenfläche zwischen uns und dem Strand. Grandios, dieser direkte Blick auf den See. Es ist der Stellplatz Nummer zwei. Wir packten dann erstmal unsere Stühle aus, setzten uns an den Strand und tranken das gewohnte Willkommensbierchen. Toll auch, dass die Sonne schien, es hatte 22 Grad.

Dann aber stellten wir im Schweiße unseres Angesichts das im letzten Jahr erworbene Coleman-Zelt auf. Ist schon ein tolles Teil. Wir haben innen irre viel Platz, und mit diesem Vorbau haben wir einen genialen Sonnen- und Regenschutz. Aber wir kamen beim Aufbau schon tüchtig ins Schwitzen.

Tenero - Der Blick von unserem Zelt auf den Lago Maggiore
Tenero – Der Blick von unserem Zelt auf den Lago Maggiore

Abends gab es dann die mitgebrachten Steaks und dazu Bohnen. Angela hatte noch den Kühlschrank geleert und unsere Kühlbox war ziemlich voll. Wir konnten noch länger unter unserem Vordach draußen sitzen. Es ist so schön, dass wir dort geschützt von der herunterfallenden Kälte sitzen können. Später haben wir uns noch am Sanitärgebäude gut mit einem in der Nähe logierenden Schweizer unterhalten. Sehr nett. Er und seine Frau sind auch große Reisende.

Di. 06.05.2014 – Leisure
In der Nacht war ich des Öfteren mal wach. Es war windstill, und da hört man dann die Geräusche der Züge, etc. Als morgens die Vögel das Singen anfingen, habe ich mir meine Ohrstöpsel in die Ohren, konnte dann noch einigermaßen gut schlafen.

Sind ziemlich spät aufgestanden, so gegen 9 Uhr, und haben den Tag dann gemächlich beginnen lassen. Zuerst kam die Morgentoilette und dann das Frühstück. Schön, der erste Kaffee, und dazu gab es zwei Gipfeli, die ich gestern noch vorbestellt hatte. Und dann noch Müsli. Früher hatten wir ja oft nur Gipfeli, also Croissants zum Frühstück gehabt. Aber das ist denn doch etwas junkig. Dazu gab es dann noch Tomatensaft. Ja, und dann haben wir uns vor das Zelt gesetzt und haben gelesen. Es war ein kleines bisschen windig, und heute war der Himmel bedeckt. Es ließ sich dennoch gut draußen aushalten.

Mittags haben wir Brot – hatte ich ebenfalls vorbestellt gehabt – mit Wurst und Paté gegessen. Angela ging dann zu Fuß in den COOP einkaufen, sie wollte ein bisschen laufen. Und abends haben wir ein Steak von gestern (hatte Angela übrig gelassen) mit den restlichen Bohnen gegessen.

Es war ein geruhsamer Tag, so wie wir es uns vorgenommen hatten. Sind ganz gut runtergekommen, von unseren Aktivitäten in Erlangen. Der Campingplatz ist fast leer, es ist also ruhig. Allerdings ist ja neben uns das Centro Sportivo (das Nationale Jugendsportzentrum der Schweiz), und da wird es tagsüber schon mal lauter. Sind ja lauter Kids auf der Anlage.

Abends haben wir dann unser Campinggestühl ins Zelt geschafft; es kündigte sich Regen an. Drinnen saßen wir dann schön warm und haben gelesen. Und nach der Abendtoilette lasen wir dann auch noch ein bisschen im Bett. Angela beim Licht eines Lämpchens und ich in meinem Kindle. Habe mit einem Buch von Peter Altenburg angefangen, einem der Wiener Caféhaus-Literaten; ist ganz nett, aber mir derzeit etwas zu anstrengend.

Halbwegs gut geschlafen.

Mi. 07.05.2014 – Dauerregen – Leisure
In der Nacht hatte es schon angefangen zu regnen. Und das setzte sich dann heute den ganzen Tag über fort. Nicht sehr stark, aber doch so, dass man draußen nichts machen konnte. Da haben wir unser Heizöffelchen angestellt – ich hatte es ja nicht mitnehmen wollen, aber Angela bestand drauf, und das war gut so – und so konnten wir es frühstückend und dann lesend sehr gut im Zelt aushalten. Wir haben ja im Vorzelt nach allen Seiten hin Kunststofffenster, und so war es schön hell und wir konnten auch schön nach außen schauen.

Tenero - Blick auf den Lago Maggiore
Tenero – Blick auf den Lago Maggiore

Wir empfanden also den Dauerregen gar nicht als schlimm. Gegen Nachmittag hörte der dann auch auf, und nur abends gab es in der Ferne noch ein Gewitter; wir bekamen aber nur ein paar Tröpfchen ab. Das war dann der endgültige Wetterumschwung. Derzeit, es ist 21:06 Uhr, ist draußen wolkenloser Himmel.

Morgen wird ein schöner Tag und wir wollen eine 10 km lange Wanderung machen. Von Tenero nach Contra, dann über den Staudamm am Lago di Vogorno und über Gordola zurück. Wird bestimmt schön, mit sehr schönen Ausblicken. Wir freuen uns drauf.

Do. 08.05.2014 – Wanderung Tenero – Contra – Verzasca-Damm
Sie hatte es ganz schön in sich, unsere Wanderung. Aber bevor es losging, frühstückten wir erstmal in aller Ruhe vor dem Zelt. Die Sonne schien, der Himmel war blau, es war ein wunderbarer Tagesbeginn. Und wir stellten beide fest, dass uns der Merlot Selezione d‘ Ottobre von Matasci wieder seltsame Träume bereitet hatte. Schlechte Träume. Dasselbe hatten wir schon vor zwei Jahren festgestellt. Dieser Wein von Matasci hatte uns schon damals eher unangenehme Träume beschert. Deshalb hatten wir damals erstmal auf einen weiteren Genuss verzichtet. Da uns der Wein aber gut schmeckt, und da er einer der besten hier erhältlichen Merlots ist, kauften wir dennoch nach unserer Wanderung drei weitere Flaschen.

Also, wie auch immer, wir genossen das langsame Eintauchen in den Tag. Und dann packten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg. Ich aktivierte meinen Garmin Forerunner, sodass wir eigentlich kontinuierlich über unseren Lauffortschritt informiert werden sollten. Wir liefen zur Brücke über die Verzasca, bogen vorher am Ufer ab und wanderten die Verzasca entlang bis ins Zentrum von Tenero. Ist ein schöner schattiger Weg, allerdings sehr steinig und von Wurzeln bedeckt, auf die man aufpassen muss. Dann ging es steil bergauf, aber so was von andauernd steil bergauf, nach Contra. Das war ein Aufstieg der eher unangenehmen Art, und wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Angela meckerte. Allerdings bekamen wir auch schöne Eindrücke zu Gesicht.

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Die diversen Architekturstile, das Ursprüngliche, das gelungene Moderne, das nicht so gelungene Moderne. Von Contra aus ging es dann durch die freie Natur, zuerst entlang einer Straße, dann durch den Dschungel, zum Verzasca-Staudamm. Ist schon ein gigantisches Bauwerk, und sehr formschön ist er auch.

Steinformation am Verzasca-Staudamm
Steinformation am Verzasca-Staudamm
Verzasca-Staudamm
Verzasca-Staudamm
Verzasca-Staudamm
Verzasca-Staudamm

Aber der Stausee, der Lago di Vogorno, war wie schon so oft, total leer. Ist schon irgendwie ein trauriger Anblick.

Dann ging es nach Gordemo und von dort steil bergab zurück nach Tenero. Da waren wir dann ziemlich fertig und wir beschlossen, im Restaurant des COOP essen zu gehen. Tranken jeder ein großes Bier, Angela wählte einen Vorspeisenteller und ich ließ mir ein Pferdesteak munden. Die Pause tat uns gut. Wir genossen dann vor unserem Zelt die herrlich scheinende Sonne, holten uns sogar einen klitzekleinen Sonnenbrand. Die steilen Auf- und Abstiege hatten uns schon ganz schön geschafft.

Abends gab es dann Bratkartoffeln mit gebratenem grünen Spargel, und danach noch ein, zwei Scheiben Brot mit Käse. Und wieder den Merlot von Matasci.

Fr. 09.05.2014 – mit Bus nach Ascona – Restaurant Al Porto

Uns stand wieder ein wettermäßig wunderschöner Tag ins Haus. Heute war es schon morgens um einiges wärmer als gestern. Wir genossen wieder unser Frühstück im Freien. Angela ging dann zum COOP und kaufte fünf Kleiderbügel für das Trocknen von gewaschenen Polos. Ich lernte eine Lektion aus meinem Italienisch-Lehrbuch. Anschließend wusch Angela noch ein bisschen von unserer gebrauchten Wäsche, und dann genossen wir ganz einfach dieses wundervolle Panorama, das sich uns hier jeden Tag bietet. Dann gingen wir zur Bushaltestelle Tenero Brere. Die ist etwa 500 Meter von unserem Stellplatz entfernt. Wir leierten uns zwei Tickets aus dem Automaten (knapp unter 5 Franken für uns beide) und fuhren mit dem Bus Nr. 1 über Locarno direkt nach Ascona. Dort gingen wir die Dorfstraße runter auf die Strandpromenade und kehrten in unserem Lieblingsrestaurant, dem Al Porto ein.

Ascona
Ascona
Ascona
Ascona
Ascona - schon recht extravagant
Ascona – schon recht extravagant

Es sollte quasi mein vorweggenommenes Geburtstagsessen sein. Und es wurde eine gute Geschichte. Gutes Essen, ein guter Weißwein und eine sehr nette Bedienung. Dazu dieser herrliche Blick auf den Lago und auf die Anlegestelle – den Embarcadero – von Ascona. Schön war’s.

Ascona - Vorspeise im Restaurant Al Porto
Ascona – Vorspeise im Restaurant Al Porto

Später liefen wir den Lungolago noch mal rauf und runter, dann kurz durch einige der netten kleinen Gassen von Ascona, kauften ein Brot und bewegten uns zur Bushaltestelle. Der Bus Nr. 1 brachte uns in knapp etwas mehr als einer halben Stunde nach Tenero zurück. Angela hing dann erstmal in ihrer Liege ab, ich in einem unserer Campingstühle. Dann erschallte von dem uns benachbarten Centro Sportivo nervende Musik und ich fühlte das Bedürfnis, mich der zu entziehen. Da Angela nicht noch eine kleine Wanderung mit mir machen wollte, es war ja auch schon 18 Uhr, zog ich meine Trekkingschuhe an und lief alleine los. Ich lief zur Verzasca, ging die linke Flussseite hoch und die rechte zurück, ging noch ein bisschen durch das Naturschutzgebiet östlich der Verzasca. Nach 4,5 km kam ich zurück, war die in einer Dreiviertelstunde in sehr schnellem Schritt gelaufen. Mit einer Geschwindigkeit von zwischen 5,5 bis 6,2 km pro Stunde (alles laut meinem Garmin). Hat mir gut getan.

Dann gab es Abendessen. Lediglich Brot mit Salami, dazu Tomaten. Und dann nahm ich mir mal wieder Zeit, um Reisetagebuch zu schreiben. Nämlich den heutigen und den gestrigen Tag.

Sa. 10.05.2014 – Leisure
Heute haben wir uns einen faulen Tag gemacht. Haben uns ein bisschen gesonnt, haben gelesen. Spätnachmittags wollten wir dann ein bisschen laufen. Wir sind in Richtung Brücke über die Verzasca gelaufen, und von dort dann Richtung Flughafen. Dann zu dem Punkt, der der Bolle di Magadino gegenüberliegt. Es war eine flache Strecke, aber wir sind gut 7 km gelaufen. Hat uns gut getan.

Wasserspiele
Wasserspiele

So. 11.05.2014 – mit dem Bus nach Locarno – Sturm
Frühstück, und dann alles wie normal. Das Wetter verhieß eher Wechselhaftigkeit. Ich hatte in einer unserer Broschüren gelesen, dass vom 10. bis 12.05. Brocante in Locarno sein sollte. So sind wir kurz nach 11 Uhr mit dem Bus nach Locarno reingefahren. Da war aber nichts mit Brocante. Zumindest nicht auf der Piazza Grande, wo sowas normalerweise stattfindet. Es fing dann auch zu regnen an, und so flüchteten wir uns unter die Arkaden und von dort in ein Restaurant. Konnten außen sitzen, gut geschützt gegen den Regen.

Locarno - Regen auf der Piazza Grande
Locarno – Regen auf der Piazza Grande

Wir aßen sehr gute Pizzas und tranken dazu einen sehr trinkbaren Merlot di Ticino. Und dann fuhren wir eben wieder mit dem Bus nach Hause.
Dort konnten wir erstmal wunderbar am Strand sitzen und lesen. Dann aber setzte urplötzlich ein sehr starker Wind ein, der vom See her kam. Wir mussten beide die Stangen unseres Vorzeltes festhalten, damit das nicht die Flatter machte. War ziemlich unangenehm, aber ich war mir sicher, dass dieser Sturm nicht lange anhalten würde. Na ja, bis 20 Uhr hatten wir schon gut mit dem Halten zu tun. Anschließend jedoch konnten wir den Abend genießen.

Sturm am Lago Maggiore
Sturm am Lago Maggiore

Mo. 12.05.2014 – Mein Geburtstag – Wanderung Monte San Salvatore – Morcote – Bootsfahrt zurück nach Lugano-Paradiso – Sturm
Mein Geburtstag. Zum Frühstück gab es nur einen Kaffee und einen Müsli-Riegel, und dann fuhren wir nach Lugano-Paradiso. Das Wander-Projekt von heute stand bei mir schon sehr lange auf dem Plan. Nun sollte es endlich mal klappen. Unterwegs nach Paradiso erreichte mich Helmuts Geburtstagsanruf. Da habe ich mich auch sehr drüber gefreut. Um 9:30 Uhr fuhren wir mit dem Funicolare von Lugano-Paradiso auf den Monte San Salvatore, einen der beiden Hausberge Luganos. Wir  hatten das Pech, bei der Auffahrt von einer Schulklasse aus Italien begleitet zu werden. Bisschen nervig, aber wir sind ja tiefenentspannt. Auf dem Gipfel toller Rundumblick.

Blick vom Monte San Salvatore
Blick vom Monte San Salvatore

Wir sind dann Richtung Morcote vom Gipfel abgestiegen. Ging schon recht steil abwärts, war etwas anstrengend. Der nächste Ort war das kleine Dorf Ciona. Dessen Grotto ist allerdings montags geschlossen. Gut, dass wir oben am San Salvatore noch ein paar Müsliriegel verdrückt hatten. Dann kam das Künstlerdorf Carona. Bisschen umgeschaut, und dann in dem zum dortigen Romantikhotel gehörenden Restaurant La Sosta ausgesprochen gut gegessen. Wir haben dort als Vorspeise zum Mittagsmenü für sagenhafte CHF 19,50 die beste Ticineser Platte gegessen, die wir je gegessen haben. Das Risotto als Hauptspeise war allerdings nicht so Angelas Fall. Ich fand es okay, den dazugehörigen Zander fanden wir beide gut. Die Bedienung war super. Und das Beste war der Merlot di Ticino, ein offener Wein, den die dort anbieten. Der beste Merlot (nicht nur des Ticino), den wir je getrunken haben. Ein tolles Geburtstagsessen.

Carona - Ristorante La Sosta
Carona – Ristorante La Sosta
Carona - Ristorante La Sosta
Carona – Ristorante La Sosta

Dann ging es weiter Richtung Morcote. Das war dann eine richtig schöne Wanderung durch dichten Wald. An der Alpe Vicania wurden wir durch einen Burschenstreich zu einem Umweg gezwungen (Wegweiser gedreht). Fanden aber dann doch den richtigen Weg runter nach Morcote.

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Blick auf die Kirche von Morcote
Blick auf die Kirche von Morcote

Über irrwitzig viele Stufen. Das war schon sehr anstrengend. Dann aber wieder sehr schön, die Kirche und der Friedhof von Morcote. Da waren wir ja erst einmal gewesen, aber es ist doch immer wieder einen Besuch wert.

Friedhof Morcote
Friedhof Morcote
Friedhof Morcote
Friedhof Morcote

Von Morcote fuhren wir um 17 Uhr mit dem Schiff zurück nach Paradiso. Vorbei an Melide, wo ich ja, wie auf dem Monte San Salvatore selbst, 1973 mit den Eltern schon gewesen war, anlässlich unserer Rückreise aus Teheran. Na, und da konnten wir noch mal sehen, dass wir ganz schön was gelaufen waren, vom Gipfel bis nach Morcote. 10 km.

Blick zurück nach Morcote
Blick zurück nach Morcote
Unterwegs auf dem Lago di Lugano
Unterwegs auf dem Lago di Lugano

Vom Hafen von Paradiso fanden wir schnell zu unserem Auto zurück, das wir direkt am Funicolare geparkt hatten. Hat 4 Franken Parkgebühr gekostet. Viel günstiger als es uns in der Tiefgarage gekommen wäre, in der ich zuerst gelandet war.
Zurück auf dem Campingplatz erwartete uns dann der gleiche Sturm wie am Tag zuvor. Das war schon sehr nervig. Einen Tag lasse ich mir das ja eingehen, aber zwei hintereinander …. Ging aber gut ab. Unser Schweizer Nachbar von schräg gegenüber fragte, ob wir Hilfe benötigen würden. Sehr nett von ihm, ging aber auch so.

Di. 13.05.2014 – Leisure
Heute wollten wir mal wieder nichts tun. Haben gelesen, ich habe zwischendrin wieder eine Lektion Italienisch gelernt. Die Sonne schien und wir konnten sehr angenehm in der Sonne sitzen. Vor allem am Nachmittag war es so richtig schön. Spätnachmittags gab es einige Böen, diesmal aus dem Norden. Die konnten uns aber nicht weiter aufregen. Abends haben wir dann Brot gegessen, zu einem Gurkensalat, den Angela gemacht hatte. Und anschließend saßen wir im Zelt. Ich schrieb Antworten auf meine Geburtstagsmails und lud dann noch Fotos in das Entenforum hoch. Angela las. Es war glücklicherweise windstill, wenn auch draußen recht kühl.

Mi. 14.05.2014 – Leisure – letzter Tag am Lago
Ein schöner Tag, den wir lesend und schauend vor dem Zelt verbracht haben. Da wir beschlossen hatten, nicht für die letzte Nacht in unser kleines Zelt umzuziehen, konnten wir den Tag so richtig genießen. Schönes Wetter.

Hunderte von Rauchschwalben schlagen sich vor der Überquerung der Alpen noch mal den Bauch voll
Hunderte von Rauchschwalben schlagen sich vor der Überquerung der Alpen noch mal den Bauch voll

Do. 15.05.2014 – Fahrt nach Levanto – Campingplatz Aqua Dolce
Zum Frühstück hatte ich uns Gipfeli vorbestellt. Beim Abholen ein bisschen mit dem sehr netten Mann im Laden unterhalten. Anschließend machten wir uns ans Packen. Es braucht schon immer seine Zeit, bis wir unsere umfangreiche Ausrüstung im Auto verstaut haben. Vor allem auch das Abbauen oder eben Aufstellen des großen Zeltes ist schon recht aufwendig. Um 10:30 Uhr waren wir damit fertig und gingen zum Bezahlen. Der Mann im Geschäft hatte mir angeboten, dass er unser Kleingeld in Scheine tauschen würde. Etwa die Hälfte schüttelten wir aus unserem Aufbewahrungsglas und bekamen dafür 40 Franken. Dann bezahlten wir an der Rezeption unsere Rechnung. 480 Franken für die 10 Übernachtungen. Auch der Mensch an der Rezeption ist ausgesprochen nett. Ich gab ihm 10 Franken Trinkgeld, er hat sich sehr darüber gefreut. Scheint auf dem Campingplatz nicht so üblich zu sein. Und dann verließen wir den Camping Lago Maggiore, auf dem wir nun schon so oft gewesen waren. Schön war es wieder gewesen, wenn uns auch der Wind manchmal etwas genervt hat.

Wir machten wir uns auf die 325 km lange Fahrt nach Levanto. Levanto ist ein idealer Ausgangspunkt für den Besuch der Cinque Terre. Wir fuhren auf die Autobahn nach Lugano, dann ging es bei Chiasso über die Grenze nach Italien, über Milano und Genova gen Süden. Vor Genua ist die Autobahn extrem kurvenreich; Autobahn kann man das eigentlich gar nicht nennen. Um 14:30 Uhr kamen wir auf dem Campingplatz Aqua Dolce in Levanto an. Der Empfang war nicht gerade freundlich zu nennen. Aber immerhin konnten wir gleich einen Stellplatz beziehen. Der Campingplatz selbst ist schön gestaltet, teilweise etwas eng, aber er liegt mitten in einer sehr schönen Natur, und man ist dennoch in fünf Minuten im Ortszentrum und am Strand. Wir sind hier umgeben von Akazien und Olivenbäumen. Unser Stellplatz liegt auf einer Terrasse. Weniger gut ist, dass kein Platz für das Auto ist, denn so mussten wir unsere Ausrüstung über einige Stufen nach oben tragen. Aber es steht in Sichtweite, eigentlich nur ca. 8 Meter entfernt. Die Sanitäranlagen sind in Ordnung; sie sind neu erbaut. Wenn im Sommer allerdings der Campingplatz voll ist, dürfte es Andrang geben. Im Augenblick ist circa ein Drittel der Stellplätze belegt.

Wir haben unser Zelt aufgebaut. Trotz der Enge konnten wir auch unseren Baldachin mit aufstellen. Sehr schön. So gegen 17 Uhr waren wir fertig, sind an die Rezeption, wo wir die Anmeldung gemacht haben, und haben uns dann einen ersten Eindruck von Levanto gemacht. Der war durchwegs positiv. Es ist ein sympathischer Ort, schöne Stimmung, viele Bars und Restaurants.

Levanto
Levanto

Wir hatten Hunger, aber es war noch zu früh, die Restaurants machen erst so gegen 18:30 Uhr, 19:00 Uhr auf. Wir fanden eine Bar mit Blick auf den Strand, am alten Kasino von Levanto. Dort tranken wir einen Spritz und bekamen dazu eine Menge Leckerli. Bruschetta, noch was und Chips. Das half uns erstmal über den ersten Hunger. Dann schauten wir noch nach, wo die Anlegestelle für die Schiffe ist, und dann begaben wir uns zu dem Restaurant, das wir uns vorher ausgeguckt hatten. Dort aßen wir eine annehmbare Pizza und tranken einen etwas seltsamen roten Hauswein.

Levanto
Levanto

Zurück am Zelt lasen wir noch und verbrachten dann eine etwas unruhige Nacht. Das viertelstündliche Läuten einer – wie wir zuerst dachten – Kirchturmuhr war schon ziemlich Nerv tötend. Und ab 5 Uhr morgens begannen die Vögel mit ihrem Gesang. Schön, aber schlafstörend.

Levanto - Campingplatz Aqua Dulce
Levanto – Campingplatz Aqua Dulce

Fr. 16.05.2014 – Bootsfahrt nach Portovenere – Cinque-Terre-Dörfer
Heute wollten wir uns auf die Erkundung der Cinque Terre machen. Wir hatten auf dem Bootsfahrplan gesehen, dass ein einziges Mal am Tag ein Boot von Levanto aus geht. Dieses fährt um 10 Uhr los, legt bis auf Corniglia an allen Dörfern an, geht bis Portovenere, macht dann die Drei-Insel-Tour und geht um 17 Uhr wieder von Portovenere nach Levanto. Wir hatten geplant, mit diesem Schiff in das von hier aus letzte der Dörfer zu fahren, nach Riomaggiore, und von dort wollten wir dann über Manarola und Corniglia nach Vernazza wandern und von dort mit dem Zug zurück nach Levanto fahren. Wir standen um 7:30 Uhr auf, hatten schön Zeit zum Frühstücken und machten uns auf den Weg zur Anlegestelle. Kauften dort für jeweils 11 Euro unsere Biglietti nach Riomaggiore. Auf dem Schiff fanden wir später einen Sitzplatz draußen auf dem Oberdeck auf der linken Seite, also ideal zum Fotografieren der Dörfer.

Cinque Terre - Vernazza
Cinque Terre – Vernazza
Cinque Terre - Corniglia
Cinque Terre – Corniglia
Cinque Terre - Manarola
Cinque Terre – Manarola
Cinque Terre - Riomaggiore
Cinque Terre – Riomaggiore

Unterwegs setzte sich eine alte Dame aus Kanada neben uns. Wir kamen ins Gespräch, schilderten unseren Tagesplan und erfuhren von ihr, dass der Weg zwischen Riomaggiore und Vernazza gesperrt sei. Die hatten seit den Erdrutschen im Jahr 2011 den Weg noch nicht in Ordnung gebracht. Typisch italienisch, möchte ich mal sagen.

Cinque Terre - Wanderweg durch Erdrutsch verschüttet
Cinque Terre – Wanderweg durch Erdrutsch verschüttet

Was tun? Wir beschlossen, einfach bis nach Portovenere weiter zu fahren. Schwarz. Unserem Fahrplan konnten wir entnehmen, dass wir dort um 11:30 Uhr ankommen würden, und dass um 14 Uhr ein Schiff abgehen würde, das bis Monterosso fahren würde, dem letzten der Dörfer. Von dort würden wir dann zurück nach Levanto wandern.

Portovenere - Kirche San Pietro
Portovenere – Kirche San Pietro
Portovenere
Portovenere

Angekommen in Portovenere suchten wir uns ein Restaurant und aßen erstmal gut zu Mittag. Angela bekam das Baby Menü – als Vorspeise Penne in Tomatensoße, als Hauptspeise Fischfilet mit komischen Bratkartoffeln –, und ich aß Penne mit Meeresfrüchten. Bis auf die Bratkartoffeln hat alles sehr lecker geschmeckt. Super auch der Weißwein aus der Region, den wir dazu getrunken haben. Anschließend schauten wir uns den Ort an. Sehr schön, sowohl die Häuserfront zum Hafen als auch die Altstadthauptgasse, und toll auch diese Burg und die Kirche am Ende der Landspitze.

Portovenere - Hier wohnt wohl ein Fischer
Portovenere – Hier wohnt wohl ein Fischer
Portovenere
Portovenere
Portovenere - Der Maler und sein Objekt
Portovenere – Der Maler und sein Objekt
Portovenere - Der Maler
Der Maler
Das Objekt
Das Objekt

Und phänomenal ist auch die Lage des Ortes. Das hat uns alles sehr gut gefallen. Dann kauften wir wieder unsere zwei Biglietti, je 14 Euro nach Monterosso, und los ging’s. Wir bekamen wieder gute Plätze, diesmal auf der rechten Seite, und jetzt war auch das Büchsenlicht fürs Fotografieren besser. Wenn auch immer noch nicht optimal.

In Monterosso gingen wir um 15 Uhr von Bord. Mussten erstmal den gesamten Ort durchqueren. Ich kaufte mir in einer Apotheke neue Ohrstöpsel. Um 15:45 Uhr ging es los. Es ging lange elend steil bergauf, über unangenehm hohe Stufen, und genau jetzt knallte uns die Sonne auf den Kopf. Wir machten viele Pausen, brauchten gut eine Stunde bis wir den Kamm mit 300 Metern Höhe erreicht hatten. Angela jammerte nicht schlecht. Nun gut, wenn’s ihr hilft …

Zwischen Monterosso und Levanto - Sant' Antonio del Mesco
Zwischen Monterosso und Levanto – Sant‘ Antonio del Mesco

Danach wurde der Weg aber auch etwas angenehmer, bot uns dann im dichten Wald auch viel Schatten. Und die Landschaft war ganz einfach wunderschön, auch schon beim Aufstieg aus Monterosso – Angela konnte das natürlich nicht so schätzen. Später ging der Weg dann hoch über der Küste, ganz nahe an der Abbruchkante.

Zwischen Monterosso und Levanto
Zwischen Monterosso und Levanto

Ein sehr schöner Wanderweg (Länge 8,5 km). Wir haben viele Eindrücke bekommen. So um 18:30 Uhr waren wir zurück in Levanto. Unser Weg führte uns dort schnurstracks zur Bar am Kasino, wo wir bei einem Spritz ein bisschen abhingen.

IMG_4671-Cinque-Terre---Levanto

Anschließend aßen wir im Restaurant des Campingplatzes. Unfreundlicher Service; das war folglich unser erstes und letztes Mal. Mein Essen war okay, Penne mit Meeresfrüchten, Angela war mit ihrer Minestrone und ihrem gemischten Salat sehr zufrieden. Immerhin.
Abends lasen wir noch im Zelt. Und in dieser Nacht habe ich sehr gut geschlafen. Kein Wunder nach dieser Anstrengung, und dann noch mit neuen Ohrstöpseln und zudem jeder Menge Rotwein intus.

Ich war sehr zufrieden mit diesem Tag. Da haben wir an einem einzigen Tag alles gemacht, was mir hier in den Cinque Terre so vorgeschwebt hat. Die Dörfer sehen, Portovenere sehen und eine schöne Wanderung machen. Die Dörfer selbst besichtigen kann man natürlich auch mal, aber das für mich Wichtigste war deren Anblick von der Meerseite.

Sa. 17.05.2014 – Leisure – Einkaufen in Levanto
Heute haben wir uns einen faulen Tag am Zelt gemacht. Der Tag war vom Wetter her etwas unbeständig; zwar hat es nicht geregnet, aber es gab ziemlich viele Wolken. Gegen Abend allerdings konnten wir noch schön in der Sonne sitzen. Die spitzte dann durch eine Lücke in den Olivenbäumen und Akazien, unter denen wir hier wunderschön logieren.

Vormittags waren wir einkaufen. Wir fanden einen Mercato, einen überdachten Markt am Ortsrand, der uns allerdings etwas trist vorkam. Dort haben wir einheimischen Wein gekauft. In einer Metzgerei kauften wir uns eine Hähnchenbrust. Und in einem zweiten Crai-Supermarkt – etwas größer als der, den wir schon kannten – haben wir die restlichen benötigten Sachen eingekauft. Milch, O-Saft, Kaffeesahne. Dazu Brot aus einer Bäckerei.

Abends gab es dann Salat und die Hähnchenbrust, zubereitet mit Rosmarin, das Angela in der Nähe unseres Zeltes gefunden hatte. Lecker.

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Wir haben heute Nachbarn bekommen. Ein Pärchen aus München, die in einem VW-Bus mit Hochdach unterwegs sind. Ruhige Leute. Uns ist aufgefallen, dass man sich hier kaum mal grüßt. Anders als auf dem Campingplatz am Lago Maggiore. Vor allem die jungen Leute, oft überaus blasiert schauend, grüßen nicht. Verkommen der Sitten.

Wir haben nach dem Abendessen unsere Sitzgarnitur ins Zelt gestellt und in der Wärme unseres Heizöffelchens gelesen. Ist schon sehr gut, dass Angela darauf gedrängt hatte, es mitzunehmen.

So. 18.05.2014 – Foto-Safari durch Levanto
Heute haben wir uns einen weiteren faulen Tag gemacht. Ich war um die Ecke im kleinen Supermarkt Crai – der hat auch am Sonntag geöffnet – und habe Weißwein und Rotwein gekauft. Dann sind wir zu einer Foto-Safari durch den Ort aufgebrochen. Zuerst sind wir zum alten Torre dell‘ Orologio, dem Uhrturm. Und da fanden wir heraus, dass von dieser Turmuhr die doch sehr lauten Schläge zu jeder Viertelstunde stammen. Und zwar immer die Hauptuhrzeit und dann noch pro Viertelstunde ein Schlag. Also um 11 Uhr 30 gibt es zuerst 11 Schläge mit dem einen Hammer und dann noch zwei mit einem anderen. Das geht auch die ganze Nacht über, und vor allem dann wird es schon sehr nervig. Aber auch tagsüber finde ich das nicht so toll, denn es bringt einem andauernd ins Bewusstsein, wie schnell doch die Zeit vergeht.

Levanto - Es gibt ihn noch, und er ist gar nicht so selten
Levanto – Es gibt ihn noch, und er ist gar nicht so selten

Dann sind wir – zuerst vorbei an der mittelalterlichen Loggia del Comune – durch den doch recht schönen Ort geschlendert. „Doch recht schön“ deshalb, weil ich ihn damals, als ich Ende Oktober 1992 hier eine Nacht im Auto verbracht habe, als eher öd empfand. Aber gut, damals war Ende der Saison, das Wetter war nicht toll gewesen, ich war abends angekommen und am nächsten Morgen schon wieder weitergefahren. Nein, der Ort ist sehr sympathisch, und schön ist auch, dass auch am Sonntag viele der Geschäfte geöffnet haben. Zwischendrin haben wir uns in einer der vielen Focaccerien, zwei dieser hier sehr beliebten Focaccia-Teilchen gekauft. Sehr lecker.

Da fällt mir unwillkürlich der Spruch ein: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal
Da fällt mir unwillkürlich der Spruch ein: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal
Levanto
Levanto

Wir sind dann über die Ponte Romano hoch zur Kirche N. S. Annunziata mit ihrem großen Friedhof gestiegen. Der Großteil der Gräber bestand in Urnengräbern. Verständlich, denn es gibt wenig Platz in diesem Ort, der ja in einem recht engen Flusstal liegt.

Levanto - Friedhof der Chiesa dell' Annunziata
Levanto – Friedhof der Chiesa dell‘ Annunziata – mal nicht so protzig

Und dann ging es über eine Serpentinenstraße runter zum Strand.

Levanto
Levanto

Wir tranken in unserer Bar am ehemaligen Kasino von Levanto zum wiederholten Male einen Spritz. Und dann, da es ja Sonntag war, besichtigten wir noch die schöne gotische Chiesa Sant‘ Andrea.

Levanto - In de Chiesa di Sant' Andrea
Levanto – In de Chiesa di Sant‘ Andrea

Anschließend ging es zurück zum Campingplatz. Wir saßen dann den Nachmittag über in der Sonne und lasen. Es war auch wettermäßig ein schöner Tag.

IMG_5260-Cinque-Terre---Levanto---Camping-Aqua-Dolce

Abends machte Angela Spaghetti al Tonno. Lecker. Und dann setzten wir uns mit unseren Campingstühlen ins Zelt und lasen. Nicht so besonders gut geschlafen, zu warm.

Mo. 19.05.2014 – Leisure – nachmittags in Levanto
Den Vormittag am Zelt verbracht. Ich habe dieses Reisetagebuch auf den neuesten Stand gebracht. Cinque Terre ist damit bis auf den heutigen Tag abgeschlossen. Gelesen. Vormittags hat Angela ein Brot gekauft, mittags gab es das dann mit Schinken. Nachmittags sind wir in den Ort reingelaufen. Wir haben die beiden Altstadtgassen erkundet, die wir bis jetzt übersehen hatten.

Abends sind wir ein letztes Mal essen gegangen. Wir sind in das Restaurant La Loggia, das sich direkt neben der mittelalterlichen Loggia befindet. Wir haben beide die gemischten Antipasti bestellt. Meine waren für mich eigentlich nur als Vorspeise gedacht. Ich habe zusätzlich noch Spaghetti mit Meeresfrüchten bestellt. Wenn ich gewusst hätte, wie umfangreich diese Vorspeisen ausfallen … . Und noch dazu haben sie super geschmeckt. Meine Nudeln habe ich dann aber doch auch noch geschafft. Und der weiße Hauswein hat auch super geschmeckt. Wir waren sehr zufrieden.

Di. 20.05.2014 – Fahrt in die Toskana – nach Vada, Campingplatz Tripesce
Wir sind um 7 Uhr aufgestanden, haben was gefrühstückt und haben dann in aller Ruhe gepackt. Haben uns von unseren Nachbarn zur Linken und zur Rechten verabschiedet und haben unsere Rechnung bezahlt. 145 Euro für fünf Nächte. Ist okay. Aber Trinkgeld gab es nicht, dafür war das Personal einfach zu unfreundlich gewesen. Dann brachen wir auf zur nächsten Etappe unserer Reise.

Wir fuhren circa 160 km über die Autobahn nach Vada, einem Ort, der ca. 20 km südlich von Livorno liegt. Ich hatte im Michael-Müller-Reiseführer einen anscheinend netten Campingplatz direkt am Meer gefunden. Und Vada liegt ganz günstig für die Besichtigung von Volterra, San Gimignano und einigen unbekannteren Örtchen im Hinterland. Mit einem bisschen Suchen – das Navi hat diesmal nicht so sonderlich viel geholfen – landeten wir am Campingplatz Tripesce. Hier wurden wir von einer jungen Dame sehr freundlich empfangen. Wir spazierten über den Platz und hatten etwas Schwierigkeiten, uns für einen Stellplatz zu entscheiden. Haben dann einen gefunden, der uns gut gefiel. Wo wir erstmal weit und breit keine Nachbarn haben. Unbelebte Wohnwagen von Wochenendbesuchern und einige dieser Miethütten. Und außerdem haben wir hier einen Wasserhahn und ein Waschbecken, ganz für uns allein. Und wir haben ein Schutzdach aus Schilfmatten, das uns zusätzlich Schatten beschert. Der Platz Nummer 22 ist das.
Zurück an der Rezeption erfuhren wir, dass dieser Platz auch für die nächsten drei Wochen nicht reserviert war. Und so installierten wir uns auf der Nr. 22.

Vada - Campingplatz Tripesce
Vada – Campingplatz Tripesce

Ach ja, bevor wir mit dem Aufbau starteten, gingen wir noch im Restaurant des Campingplatzes essen. Kamen gerade noch rechtzeitig. Der Ober meinte später, als wir uns für unser spätes Eintreffen entschuldigten, wer bis 13:30 Uhr kommt, bekommt auch noch was zu essen. Wir waren kurz danach gekommen. Dafür bekam er aber auch ein fettes Trinkgeld. Wir haben recht gut gegessen, Kalbsschnitzel, ich mit Bohnen, Angela mit gegrilltem Gemüse.

Anschließend kam dann der Zeltaufbau. Wir saßen dann ein bisschen rum und gingen auch noch zum Meer. Der Platz liegt ja wirklich direkt am Meer, durch drei Zugänge, die man mit einem „Badge“ öffnet, kommt man auf den Strand. Großer weiter Sandstrand, frei zugänglich, kein Bagno.

Strand vor dem Campingplatz Tripesce
Strand vor dem Campingplatz Tripesce

Nur rechts im Hintergrund sieht man eine große Industrieanlage, Raffinerie und Co. Nicht umsonst heißt der benachbarte Ort Rossignano Solvay. Wir standen mit den Füßen im überraschend warmen Wasser. Und abends aßen wir dann supergute Pizza in der Pizzeria, die direkt gegenüber dem Eingang des Campingplatzes liegt.
Leider darf man hier sein Auto nicht unmittelbar auf dem Emplacement parken. Platz wäre ja eigentlich genug gewesen. Es gibt direkt neben dem Platz einen riesigen Parkplatz, auf den man das Auto nach dem Zeltaufbau stellen muss. Da man dort tagsüber auch durch eine sich in unserer Nähe befindliche Tür Zugang hat, mussten wir nicht gar so weit laufen.

Mi. 21.05.2014 – Volterra, San Gimignano

Heute haben wir einen Ausflug nach Volterra und San Gimignano gemacht. Das war ein ewiges Gekurve. Ich hatte mich von meinem ersten Aufenthalt in der Toskana anno 1992 ja noch daran erinnert, dass man hier nur sehr langsam vorankommt. Angela hatte das nicht mehr auf dem Schirm. Die Straße nach Volterra ist sehr kurvenreich und oft wird man unnötigerweise durch Geschwindigkeitsbegrenzungen behindert. Na ja. Angela kannte Volterra noch nicht. Der Ort hat uns gut gefallen.

Volterra
Volterra – Blick vom Palazzo dei Priori

Wir haben ihn ausgiebig besichtigt und wir haben in einem sympathischen Lokal gut gegessen. Angela eine Art Tessiner Teller nach Toskaner Art und ich eine toskanische Spezialität, Pici mit Wildschweinragout. Pici sind handgemachte Nudeln, etwas dicker als Spaghetti.

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Wir wurden sehr nett bedient und haben gut gegessen. Anschließend haben wir uns noch das römische Theater angeschaut und dann ging es nach San Gimignano.

Volterra - Teatro Romano
Volterra – Teatro Romano

San Gimignano hatte ich seinerzeit nur kurz besichtig. Ich war damals recht spät am Abend dort angekommen, hatte nur kurz rumgeschaut, denn es hatte stark geregnet, und ich war nach einer im Auto verbrachten Nacht recht früh wieder abgefahren. So war ich sehr erstaunt, wie touristisch der Ort ist. Nun, kein Wunder, er ist ja Weltkulturerbe, und so traf sich dort auch alle Welt in Form von irre vielen Busladungen. War schon heftig. Aber sehr schön ist es in San Gimignano.

San Gimignano
San Gimignano

Tja, und viele Touristen: Viele Geschäfte für die Touristen …

San Gimignano
San Gimignano
San Gimignano
San Gimignano
San Gimignano - Schlange vor der "besten Gelateria der Welt"
San Gimignano – Schlange vor der „besten Gelateria der Welt“

Wir tranken in einem Bistrot einen Wein, kauften drei Flaschen Vernaccia di San Gimignano und fuhren dann wieder nach Hause. Schön und interessant ist es gewesen, unser erstes Eintauchen in die Toskana. Und wir waren durch eine wunderschöne Landschaft gefahren, noch so schön saftig grün, und doch sehr unterschiedlich. Mal Wald, mal sanft geschwungene Hügel, Olivenhaine, Weinberge, die berühmten Zypressen. Sehr schön. Wir waren sehr angetan.

Nahe San Gimignano
Nahe San Gimignano

Zurück an der Küste machten wir einen Irrweg auf der Suche nach einem Supermarkt. Fanden schließlich einen in einem Nachbarort und versorgten uns dort mit dem Fehlenden, vor allem mit Wein. Noch am selben Abend tranken wir dann die Flasche Brunello di Montalcino, die ich für 23 Euro gekauft hatte. Es war nicht das Gelbe vom Ei. Mit Brunellos habe ich einfach Pech, bzw. man muss halt doch etwas mehr hinlegen, um einen anständigen zu bekommen.

Do. 22.05.2014 – Leisure
Heute sind wir auf dem Campingplatz geblieben. Haben den Tag mit Lesen verbracht. Bisschen den Campingplatz inspiziert. Am Zelt gekocht. Spaghetti mit Thunfisch. In der Nacht gab es ein Gewitter.

Fr. 23.05.2014 – Massa Marittima – Sonnenuntergang fotografiert
Das Wetter war am Morgen noch trüb, und es drohte auch nochmals zu regnen. Da wir aber nach dem faul verbrachten Vortag wieder was unternehmen wollten, fuhren wir nach dem Frühstück nach Massa Marittima. Die Fahrt war diesmal nicht so kurvenreich, da die Strecke zum größten Teil über eine vierspurige Nationalstraße verlief. Das war allerdings so eine richtige Rumpelpiste. Massa Marittima liegt auf 400 Meter Höhe und so war die Turmspitze des Doms im Nebel, als wir ankamen. Im Laufe des Vormittags besserte sich das Wetter aber, und wir bekamen auch keinen Regen mehr ab. Wir besichtigten zuerst die historische Altstadt (Città Vecchia) mit ihrem wunderschönen Platz Piazza Garibaldi, an dem auch der Dom San Cerbone liegt. Den haben wir als erstes angeschaut. Hat uns sehr gut gefallen, er wird allerdings gerade restauriert. Fotos durfte man dort leider nicht machen.

Massa Marittima -Piazza Garibaldi mit dem Dom San Cerbone
Massa Marittima -Piazza Garibaldi mit dem Dom San Cerbone

In Massa Marittima gibt es viele schön gestaltete Läden und Restaurants.

Massa Marittima
Massa Marittima

Auf dem Weg in die Oberstadt (Città Nuova) kamen wir an einer Druckerei vorbei, in der noch eine uralte Druckmaschine – Original Heidelberg – schnaufte. Tolles Geräusch. Ich bedauerte, dass ich nicht zusätzlich zur Spiegelreflex meine kleine Sony mitgenommen hatte. Da hätte ich per Film das Geräusch aufnehmen können.

Massa Marittima
Massa Marittima

Wir schauten uns in der Città Nuova um, fanden die aber nicht so sonderlich ansprechend.
Zurück in der Città Vecchia suchten wir uns ein Restaurant. Wir fanden das „Il gatto e la volpe“, das auch vom Michael-Müller-Führer empfohlen wird. Ich war zufrieden, Angela nicht. Ihr war ihr Gericht zu ölig. Na, dafür gingen wir anschließend in ein Bistro an der Piazza Garibaldi und sie bekam einen Grappa. Während ich mich nach dem im Restaurant genossenen Wein mit einem Espresso zufrieden geben musste. Danach besuchten wir an der Piazza Garibaldi die schön gestaltete Enoteca Il Grosso. Ein sehr sympathischer Signore ließ uns seine Weine kosten und wir stellten – wie schon am Vortag – fest, dass uns die Sangiovese-Traube einfach nicht liegt. Und das ist nun mal die Rebsorte, die in der Toskana angebaut wird und in den meisten hiesigen Rotweinen vorhanden ist. Auch der Chianti, der ja eine Cuvée ist, besteht zum größten Teil aus Sangiovese. Wir kauften ihm dennoch zwei seiner Weine ab, und dazu noch – mal wieder – eine Flasche Brunello di Montalcino. Und noch ein paar toskanische Plätzchen.

Massa Marittima - Enoteca Il Grosso
Massa Marittima – Enoteca Il Grosso

Anschließend fuhren wir nach Vada zurück. Dort zeigte sich das Wetter inzwischen auch wieder von seiner schönen Seite. Abends fotografierte ich vom Strand aus einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer. Und wir tranken den für 40 Euro gekauften Brunello. Immerhin schmeckte er besser als der zuvor mal im Supermarkt gekaufte. Aber 40 Euro möchten wir dennoch nicht so häufig für eine Flasche Wein ausgeben …

Vada - Am Strand
Vada – Am Strand

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Sa. 24.05.2014 – Vada angeschaut – Apero mit Madeleine und Bruno
Nach dem Frühstück sind wir ins Zentrum des sympathischen Ortes Vada gelaufen. Vom Campingplatz aus ist man in 20 Minuten dort. Angela konnte bei dem schönen Wetter von heute ihren Hut austragen. Zumindest in dieser Jahreszeit ist Vada schön unaufgeregt. In dem sehr schön gestalteten öffentlichen Park fand eine Art Künstlermarkt statt. Alle Stände unter weißen Baldachinen, auch das schön gemacht.

Vada
Vada

Allerdings gab es um 10:30 Uhr noch keinerlei Publikum. Später, als wir nach einem Restaurantbesuch auf dem Nachhauseweg wieder dort vorbeikamen, allerdings auch nicht. Aber da war auch gerade Zeit der Siesta.

Wir sind zur Küste gelaufen. Dort gibt es einen kleinen künstlich angelegten Hafen und einen kleinen Strand. Wir tranken in einem etwas heruntergekommenen Strandcafé einen Weißwein. Wiederum spottbillig. Für Weintrinker ist die Toskana ein Paradies, zumindest wenn man sich in den Bistrots und Restaurants an den Hauswein hält. Aber nein, auch die Weine aus Flaschen sind enorm günstig. Kurzum, weinmäßig fühlten wir uns in der Toskana sehr wohl. Und keiner der Weißweine, die wir getrunken haben, ließ uns irgendwie unbefriedigt. Anders als die Rotweine. Cinque Terre ist übrigens nicht so günstig, was den Konsum von Wein betrifft.

In diesem Strandcafé hingen wir so richtig schön ab. Nette Musik, easygoing. Hatten direkten Blick auf Strand und Hafen. Saßen in der angenehm warmen Sonne, beobachteten den Samstags-Strandbetrieb. Es war wenig los. Im Sommer allerdings möchten wir nicht hier sein.

Wichtig ist doch eigentlich nur, dass sie noch leuchtet
Wichtig ist doch eigentlich nur, dass sie noch leuchtet

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IMG_6243-Toskana---Wanderung-nach-Vada

Dann brachen wir auf, um uns ein Restaurant für das Mittagessen zu suchen. Vorher kauften wir noch ein Brot für unser Abendessen am Zelt. Fanden ein Restaurant, in dem wir dann auch gut bedient wurden und gut gegessen haben. Dann ging es zurück zum Campingplatz. Am Ortsausgang von Vada kauften wir an einem Verkaufsstand noch Tomaten und Büffel-Mozzarella (Mozzarella di Latte di Bufala). Am Abend würde es dann Caprese geben.

Nachmittags, als wir vor dem Zelt saßen, kam der nette Schweizer vorbei, unser Nachbar auf dem übernächsten Stellplatz, und erkundigte sich nach meiner Kamera. Das war der Aufhänger, um mal mit uns ins Gespräch zu kommen. Wir hatten die beiden, also ihn und seine Frau, ja auch schon als sympathisch empfunden. Schon im Stehen vor dem Zelt, erzählten wir uns gegenseitig so einiges über unser Leben. Später kam noch seine Frau dazu. Wir erfuhren, dass sie Bruno und Madeleine heißen. Und wir kamen überein, abends den Aperitif bei ihnen einzunehmen, den Apero. Das sollte so um 18 Uhr sein. Und so haben wir um 18 Uhr unsere bequemen Faltstühle gepackt, dazu noch eine Flasche Rotwein und sind zu den beiden rüber. Da gab es dann noch den Hund Speedy, ein Parson Russell Terrier mit eigentlich adligem Namen. Ein sehr sympathischer und ruhiger Hund, vor dem nicht mal Angela Angst hatte. Wir haben uns supergut unterhalten, bis wir dann um 20 Uhr doch aufgebrochen sind. Nicht ohne noch für unseren letzten Anwesenheitstag, den Montag, ein weiteres Treffen zu vereinbaren.

Bruno und Madeleine
Bruno und Madeleine

Dann haben wir noch mit den heute gekauften Tomaten und dem Mozzarella ein leckeres Essen zubereitet und sind dann auch schon ins „Bett“ gefallen.

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Nein, halt, vorher ist es mir noch gelungen (anders als am Vorabend), über HRS ein Hotel in Bozen zu buchen. Im Vier Sterne Parkhotel Laurin, direkt im Zentrum der Stadt. Für 164 Euro. Wir wollen am Dienstag von hier aufbrechen, aber nicht auf einen Satz nach Hause zurückfahren.

So. 25.05.2014 – Montescudaio, Bibbona, Bolgheri
Heute wollten wir noch mal zu einer Tour aufbrechen. Drei kleinere und nicht so bekannte Orte in unserer näheren Umgebung warteten auf das Entdecktwerden. Bruno hatte gestern im Gespräch den Ort Montescudaio erwähnt. Und dann gab es da noch Bibbona und Bolgheri. Auf den Straßen war wenig los, es waren hauptsächlich Radler unterwegs. Und wir haben ein weiteres Mal die wunderschöne toskanische Landschaft entdeckt.

Landschaft nahe Vada
Landschaft nahe Vada

Montescudaio hat uns sehr gut gefallen. Ein herausgeputztes Dorf, das dennoch nur ganz wenig „touristisch“ war.

Blick auf Montescudaio - über die Windräder am Horizont kann man ja nun geteilter Meinung sein
Blick auf Montescudaio – über die Windräder am Horizont kann man ja nun geteilter Meinung sein
Montescudaio
Montescudaio
Montescudaio
Montescudaio

Auf Touristen waren die gar nicht so richtig eingestellt. Die Einwohner haben wohl mehr für sich selbst geputzt. Vom Belvedere hatten wir einen tollen Blick auf die diversen Inseln. Die Sicht war sehr gut und so sahen wir Korsika, Elba und die viel kleineren Inseln Isola di Gorgona und Isola di Capraia.
Dann ging es weiter nach Bibbona. Das war schon weit weniger herausgeputzt.

Blick von Bibbona auf Montescudaio
Blick von Bibbona auf Montescudaio

Und zum Schluss kam Bolgheri. Hier wird der sauteure Wein Sassicaia produziert.

Bolgheri - Das Mobiliar sieht billig aus. Eine Flasche Sassicaia kostet jedoch im Geschäft nicht unter 120 Euro
Bolgheri – Das Mobiliar sieht billig aus. Eine Flasche Sassicaia kostet jedoch im Geschäft nicht unter 120 Euro

Bolgheri ist, anders als die beiden anderen Orte, voll auf den Tourismus eingestellt. Es gibt hier die entsprechenden Souvenirläden und viele Restaurants.

Bolgheri
Bolgheri

Im Michael-Müller-Führer wurde das Restaurant Taverna del Pittore empfohlen. Wir stießen darauf, es gefiel uns schon von der Aufmachung her, und so ließen wir uns hier nieder. Wir wurden auf eine äußerst zuvorkommende Weise bedient, und dann schmeckte auch das Essen noch sehr gut. Als Gruß aus der Küche bekamen wir Lardo di Colonnata, und zwar gleich drei Mal, wohl bedingt durch ein kleines Missverständnis. Wir teilten uns einen toskanischen Vorspeisenteller – war okay – und dann aßen wir beide Penne mit Wildschweinragout.

Taverna del Pittore
Taverna del Pittore

Lecker. Toll gestaltet ist das Innere eines der Räume des Restaurants. Sehr phantasievoll. War ein schönes Erlebnis.

Taverna del Pittore
Taverna del Pittore

Und dann ging es über die angeblich schönste Zypressenallee der Toskana (5 km lang) auf die Nationalstraße und zurück zum Campingplatz.

Viale dei Cipressi
Viale dei Cipressi

 

Ist nicht mein Werk :-)
Ist nicht mein Werk 🙂

Mo. 26.05.2014 – Zeltwechsel – Apero mit Madeleine und Bruno
Unser letzter Tag in der Toskana. Wir hatten beschlossen, heute das große Zelt einzupacken und für die letzte Nacht in unser neues kleines umzuziehen. Es war heute trocken und recht windig. So konnten wir auch das große Zelt in trockenem Zustand einpacken. Ist ja wichtig, da das Zelt so groß ist, dass wir es in unserem Garten nicht aufstellen können. Dann packten wir auch die restlichen Sachen so vor, dass wir am Dienstag Morgen nur noch wenig zu tun haben würden. Auch unseren neuen großen Vorzeltteppich, den wir als Unterlage für das große Zelt gekauft hatten, konnten wir trocken einpacken. Das Teil hat uns auf dieser Reise sehr gute Dienste geleistet. So haben wir viel weniger Schmutz ins Zeltinnere getragen. Er reicht ja bis noch ein kleines Stück über unseren Baldachin hinaus. Ist 2,50 x 7 Meter groß. Und dadurch leider auch in zusammengelegter Form recht schwer und unhandlich.

Unsere kleine Zelt-Familie
Unsere kleine Zelt-Familie

Abends trafen wir uns noch einmal bei Madeleine und Bruno zum Apero. Die beiden sind schon sehr interessante Leute. Bruno ist 69, Madeleine 63. Sehen jünger aus. Bruno war Architekt, und die beiden haben nebenbei Weinbau betrieben, hatten Schafe, haben Käse gemacht, und, und, und … Wir stimmen in vielen Dingen weltanschauungsmäßig überein. Mit den beiden kann man sich über alles Mögliche unterhalten. Witzigerweise zählt auch Bruno den Hermann Hesse zu seinen Lieblingsschriftstellern. Wir hätten uns noch ewig unterhalten können, aber Angela und ich wollten noch essen gehen. Gerne wären wir noch mal ins Restaurant L‘ Approdo gegangen, das sich direkt gegenüber dem Campingplatz befindet. Das hat jedoch am Montag geschlossen. So gingen wir ein weiteres Mal ins Restaurant des Campingplatzes. Dort isst man zwar richtig gut, aber die Stimmung ist ziemlich mies. Der Besitzer und sein Sohn ziehen mit Leichenbittermiene durch die Räumlichkeiten. Keine Herzlichkeit, kein Lächeln, das kann einen schon runterziehen.

Ich holte noch das Auto vom Außenparkplatz und stellte es neben unser Zelt, um es am nächsten Morgen dann gleich zur Hand zu haben.
Wir sind dann ziemlich früh ins Bett. Verbrachten die erste Nacht im neu gekauften Zelt. Es ist größer als unser bisheriger Iglu, viel luftiger, und wir haben vorne durch einen weiteren Bogen einen geschützten Eingang. Das Zelt bewegte sich trotz des relativ starken Windes kein bisschen. Ein richtig guter Schlaf wurde nur durch das Quietschen verhindert, das durch das Reiben eines Baumstamms an seiner Holzbefestigung hervorgerufen wurde.

Di. 27.05.2014 – Fahrt nach Bozen
Standen um 7:30 Uhr auf. Wir beeilten uns mit dem Verpacken unserer restlichen Habseligkeiten, da es in der Ferne donnerte und sich der Himmel überzogen hatte. Bruno und Madeleine kamen vorbei, um sich zu verabschieden. Und wir nahmen noch ein Frühstück in der Bar des Campingplatzes ein. Dann bezahlten wir in der von sehr freundlichen Damen besetzten Rezeption unsere Rechnung und machten uns auf den Weg nach Bozen. 145 Euro haben wir für die sieben Nächte bezahlt. Da kann man nicht meckern.

Die Fahrt verlief gut, bis auf einen längeren Stau bei Modena. Und Bruno sollte uns auch weiterhin nicht von der Seite weichen: In der Emilia Romagna hörten wir lange die flotte Musik von Radio Bruno, und dann überholten wir einen Schwertransport. Transportiert wurde ein großes altes Schiff namens Kapitan Bruno.
Wir kamen nach viereinhalb Stunden gut in Bozen an. Sehr netter Empfang im Parkhotel Laurin, und auch mit unserem Zimmer waren wir sehr zufrieden. Groß genug, modernes Bad mit Badewanne, echte Kunst an den Wänden. Der Hotelbesitzer hat seine Kunstsammlung auf die Zimmer und die anderen Einrichtungen verteilt. Das hat was.

Bozen - Parkhotel Larin
Bozen – Parkhotel Laurin
Bozen - Parkhotel Laurin
Bozen – Parkhotel Laurin

Parken konnten wir zu vergünstigten Preisen (aber doch 17 Euro für 24 Stunden) auf dem öffentlichen Parkplatz gegenüber dem Hotel. Wir machten uns dann gleich auf zur Entdeckung Bozens. Das Hotel liegt zentral zwischen dem Bahnhof und dem Waltherplatz. Da es etwas regnete, nahmen wir den im Zimmer zur Verfügung gestellten Hotelschirm mit. Aber es sollte nicht lange regnen. Wir schauten uns zuerst den sehr schön gestalteten Garten des Hotels an.

Bozen - Im Hotelgarten
Bozen – Im Hotelgarten

Auch hier ist Kunst ausgestellt. Dann kam das Zentrum von Bozen an die Reihe. Der Waltherplatz, die Laubenstraße und anderes.

Bozen - Waltherplatz
Bozen – Waltherplatz
Bozen - Hüte & Accessoires :-)
Bozen – Hüte & Accessoires 🙂

Was wir sahen, gefiel uns sehr gut. Schöne Geschäfte, der tolle Obstmarkt, viele junge Leute. In einem Straßencafé tranken wir einen Spritz. Später aßen wir recht gut in einem Restaurant am Waltherplatz; direkt am Hotel Greif. Vielleicht gehört es sogar zum Hotel. Dann ging es zurück ins Hotel.

Mi. 28.05.2014 – Rückreise
Das Frühstück im Laurin war sehr nach unserem Gusto. Auch hier sehr netter und effektiver Service. Gerne immer wieder dieses Hotel. Wir gingen anschließend noch mal nach draußen. Zuerst in den Hotelgarten und dann in den Dom am Waltherplatz. Über die Lauben dann zurück ins Hotel.

Bozen - Dom
Bozen – Dom
Bozen - Waltherplatz
Bozen – Waltherplatz
Bozen
Bozen

Wir bezahlten unsere Rechnung, 164 Euro für das Zimmer, zwei mal 12 Euro für zwei neue Hotelschirme. Wir brauchen eh mal wieder welche, und 12 Euro für so einen schönen Schirm, da kann man einmal mehr nicht meckern.

Die Fahrt verlief anfangs schön flott. Das Pickerl für Österreich hatten wir schon am Vortag in einer italienischen Tankstelle gekauft, da kamen dann nur noch die 8,50 Euro für die Brennerautobahn hinzu. Ab München allerdings kam es des Öfteren zu Staus. Zuerst wegen dichten Verkehrs, dann wegen einer Baustelle und schließlich noch aufgrund eines Unfalls. Um 16 Uhr waren wir schließlich zu Hause. Hatten einen wunderschönen Urlaub verbracht.