Nach sechs Wochen am heimischen Herd ist die Reiselust mal wieder übergroß. Mallorca kommt uns als Ziel in den Sinn. Als wir vor vier Jahren zum ersten Mal auf der Insel waren, haben wir in einem ehemaligen Herrenhaus in der Nähe von Llucmajor gewohnt …

Hotel Hilton Sa Torre
Hotel Hilton Sa Torre

… und von dort aus mit dem Mietwagen viele Ecken dieser schönen Insel erkundet. Dabei waren wir auch zwei Mal in der Hauptstadt Palma de Mallorca und fanden diesen Ort sehr reizvoll. Schon damals kam die Idee auf, mal ein paar Tage in der Stadt zu verbringen. Nun ist es soweit. Fliegen werden wir von Nürnberg aus mit Air Berlin und als Unterkunft wählen wir das Design-Hotel HM Balanguera.

Dienstag
Am 14. März starten wir bei Minus-Graden und grauem Himmel in Nürnberg und landen bei plus 20 Grad und stahlblauem Himmel in Palma de Mallorca. Und das Wetter wird es weiterhin gut mit uns meinen: Bis auf einen Tag mit ein paar verstreuten Schäfchenwölkchen wird uns dieser blaue Himmel die ganze Woche über erhalten bleiben; und dies bei angenehmen Tagestemperaturen von 21, 22 Grad.

Das HM Balanguera ist ein stylisches Hotel, sehr sauber, mit sehr nettem Personal. Okay, unser Zimmer ist etwas klein, auch vermissen wir Ablagemöglichkeiten für Kleidung, und durch die Lage mitten in der Stadt wird es bei geöffnetem Fenster etwas laut. Aber das alles war uns vorher bekannt.

Hotel HM Balanguera - Rezeption
Hotel HM Balanguera – Rezeption
Hotel HM Balanguera - Lobby und Frühstücksraum
Hotel HM Balanguera – Lobby und Frühstücksraum
Hotel HM Balanguera - Zimmer
Hotel HM Balanguera – Zimmer

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es los: 10 Minuten zu Fuß und wir sind mitten in der Altstadt von Palma. Wir kommen durch die Einkaufsstraße Avenida Jaume III mit ihren edlen Geschäften …

Avenida Jaume III
Avenida Jaume III

… und treffen auf den angeblich beliebtesten Treffpunkt der Stadt, die Bar Bosch. Dort feiern wir unsere Ankunft mit einem Glas Weißwein.

Bar Bosch
Bar Bosch

Dann lassen wir uns durch diese sehr schöne Stadt treiben. Wir freuen uns, wieder hier zu sein.

Plaza Reina - im Hintergrund die Kathedrale
Plaza Reina – im Hintergrund die Kathedrale
Bushaltestelle - function follows form
Bushaltestelle – function follows form

Abends landen wir in einer netten „Bretterbude“ 🙂 , in der ich das typisch mallorquinische „Pa amb oli“ esse („Brot mit Öl“ – geröstetes Brot, mit Olivenöl begossen, und mit diversem Belag).

DSC07124 Mallorca - Palma - Restaurant

Pa amb oli
Pa amb oli

Auf dem Weg zurück ins Hotel sehen wir dieses unter Pollenallergie leidende Gerippe. „Diese Allergie wird mich töten. Ich muss zu meinem Chiropraktiker gehen, um meine Abwehrkräfte zu stärken“, lautet die Übersetzung. Humor haben sie, die mallorquinischen Chiropraktiker.

DSC07143 Mallorca - Palma - Paparazzi

Im Hotel …

Hotel HM Balanguera
Hotel HM Balanguera

… werfen wir Blicke auf die Dachterrasse mit dem Pool und in das Treppenhaus. Cool!

Hotel HM Balanguera - Dachterrasse
Hotel HM Balanguera – Dachterrasse
Hotel HM Balanguera - Treppenhaus
Hotel HM Balanguera – Treppenhaus

Mittwoch
Das Frühstücksbuffet stellt uns voll zufrieden. Und was das Beste ist: Es gibt Cava. Gibt es etwas Schöneres als die anstrengenden Tage eines Städtetrips mit etwas Sprudelndem zu beginnen? 🙂 Und so fühlen wir uns auch fit für einen längeren Fußmarsch. Wir haben heute zwei Ziele: Wir wollen uns das Castell de Bellver und die Fundació Pilar i Joan Miró anschauen. Da haben wir einige Kilometer vor uns.

Wir hatten bei unserem Aufenthalt im März 2013 festgestellt, dass Mallorca zwar eine sehr schöne Insel ist, dass aber viele Restaurants und Bars außerhalb der Hauptstadt noch im Winterschlaf liegen. Palma ist vom Billig-Tourismus relativ unabhängig und lebt auch im Winter. Wir schätzen zwar Stille und Natur, aber nur Natur ist uns auch zuviel. Wir möchten gerne auch die Möglichkeit haben, geschäftiges Treiben zu beobachten. Und da ist Palma genau das Richtige. Auf unserem Weg zum Castell de Bellver sehen wir, dass sich hier das Alte und das Neue und das Große und das Kleine sehr gut miteinander vertragen. Wobei leider meistens das Neue und das Große nicht den Schönheitspreis gewinnen:

Alt und Neu
Alt und Neu
Groß und Klein
Groß und Klein

Für den Weg hinauf zum Castell de Bellver dürfte es kein Grad Celsius wärmer sein; wir freuen uns, nicht im Sommer aufi auf’n Berg zu müssen. Dafür werden wir oben mit einem auserlesenen Stück alter Architektur belohnt und noch dazu mit einem herrlichen Blick auf Palma. Die kreisrunde Burg gilt als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Festungen Europas.

Castell de Bellver
Castell de Bellver
Castell de Bellver
Castell de Bellver
Castell de Bellver
Castell de Bellver
Castell de Bellver - Blick auf Palma
Castell de Bellver – Blick auf Palma

Nach der Besichtigung der Burg suchen wir uns einen Weg zur Miró-Stiftung im Ort Cala Major. Das stellt sich für uns Fußgänger als nicht ganz einfach heraus, da Cala Major von Palma durch eine Autobahn getrennt ist. Unser Weg zieht sich und ist unangenehm zu laufen, da wir uns die enge Straße mit ihren vielen Serpentinen mit den Autos teilen müssen. Für den Rückweg werden wir den Bus nehmen. Immerhin sehen wir aber auf diese Weise mehr von der Umgebung, wie zum Beispiel dieses hübsche kleine Haus:

IMG_4394 Mallorca - Palma

Castell de Bellver - Miró-Stiftung [Quelle: google.maps]
Castell de Bellver – Miró-Stiftung [Quelle: google.maps]

Doch die Mühe lohnt sich. Wir mögen Miró, weil seine Werke viel Fröhlichkeit vermitteln und wir oft unwillkürlich schmunzeln müssen, wenn wir sie betrachten. Wir besichtigen zuerst die Ausstellung mit Werken Mirós und dann die beiden Ateliers des Künstlers. In dem vom Architekten Josep Lluís Sert 1957 geschaffenen modernen Bau hat Miró gemalt, im anderen, dem Gebäude “ namens „Son Boter“ aus dem 18. Jahrhundert, das zu einer Finca gehört, hat er vor allem seine Skulpturen geschaffen. Das Innere des Maler-Ateliers blieb nach Mirós Tod in seinem damaligen Zustand erhalten.

Fundació Miró - Eingangsbereich
Fundació Miró – Eingangsbereich
Fundació Miró - in einem der Ausstellungsräume
Fundació Miró – in einem der Ausstellungsräume
Fundació Miró - das von Sert gestaltete Atelier
Fundació Miró – das von Sert gestaltete Atelier
Fundació Miró - Blick in das Atelier
Fundació Miró – Blick in das Atelier

Das Ehepaar Miró vermachte der Stadt Palma das Grundstück mit den Gebäuden mit dem Ziel der Schaffung einer Stiftung. Von Miró stammen die Worte:
„ […] Ich wünsche nicht, dass eines Tages an dieser Stelle irgend einer dieser schrecklichen Wolkenkratzer gebaut werde, die mich von allen Seiten umringen […]. Die Idee, dass eines Tages ein Vorschlaghammer die Wände von Son Boter niederreißen und die Bilder dort für immer verloren gehen könnten, verfolgt mich Tag und Nacht […] “ [Quelle: Wikipedia]

Auf dem folgenden Foto ist zu sehen, was ihn bedrückte.

Fundació Miró - Museums-Café
Fundació Miró – Museums-Café

Beim Warten auf den Bus Nummer 46, der uns nach Palma zurückbringen wird, entdecken wir zwischen den wirklich nicht schönen Hochhäusern noch dieses von einem kreativen Menschen geschaffene Kleinod. Zu dieser „Casa Amadeus“ habe ich auf Youtube ein Filmchen gefunden.

"Casa Amadeus"
„Casa Amadeus“

Interessenten an der Miró-Stiftung rate ich, mit dem Bus Nummer 46 dorthin zu fahren. Dieser bringt uns nun direkt ins Zentrum von Palma zurück. (Danke für den Tipp, Christine.)

Bus Nr. 46 nach Palma
Bus Nr. 46 nach Palma

Die Pflicht des heutigen Tages haben wir hinter uns, nun folgt die Kür: Wir schlendern durch das nachmittägliche Palma und genießen die „südlichen“ Anblicke.

Museu Palau March und Kathedrale La Seu
Museu Palau March und Kathedrale La Seu
Palau de l' Almudaina und Kathedrale La Seu
Palau de l‘ Almudaina und Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu - die Rosette an der Westseite
Kathedrale La Seu – die Rosette an der Westseite
Was für eine Persönlichkeit von Olivenbaum!!!
Was für eine Persönlichkeit von Olivenbaum!!!
Eisverkäuferin
Eisverkäuferin

IMG_4617 Mallorca - Palma - Mode

Beispiel für Modernisme-Architektur - das Gebäude "Can Rei"
Beispiel für Modernisme-Architektur – das Gebäude „Can Rei“

Das Parken in der Altstadt erfordert gewisse Fähigkeiten:

IMG_4574 Mallorca - Palma

Heute esse ich die erste der drei Paellas, die ich in dieser Woche zu mir nehme. Ich denke mir: „Wow, so muss eine Paella schmecken“. (An Paella Interessierte mögen bitte am Ball bleiben …. 🙂 ).

Paella Nr. 1 - in einem Restaurant an der Plaza de la Llotja
Paella Nr. 1 – in einem Restaurant an der Plaza de la Llotja

Totmüde kehren wir schließlich in unser Hotel zurück.

Donnerstag
Museen oder Ausstellungen, die wir vor vier Jahren schon besichtigt haben, würden wir nur bei schlechtem Wetter ein weiteres Mal besuchen. Doch es gibt eine Ausnahme: Wir freuen uns sehr auf einen erneuten Besuch der Kathredrale La Seu. Ihre Gotik wirkt von außen zwar etwas wuchtig und ist bei weitem nicht so filigran gestaltet, wie zum Beispiel die der französischen Kathedralen oder des Kölner Doms, aber das Innere der Kirche finden wir ganz bezaubernd. Und das gilt aus einem gewissen Grund besonders dann, wenn man sich dort an sonnigen Vormittagen aufhält. So einen schönen Tag haben wir heute und so brechen wir gleich nach dem Frühstück auf.

Das Weiß unseres Hotelgebäudes vor dem tiefen Blau des Himmels bietet einen starken Kontrast:

Hotel HM Balanguera
Hotel HM Balanguera

Auf unserem Weg zur Kathedrale werden wir aufgehalten. Es ist kein leichtes Unterfangen, in den schmalen Gassen des historischen Zentrums ein Gebäude zu restaurieren. Aber der Fahrer des Lastwagens beherrscht seinen Kran:

IMG_4645 Mallorca - Palma

Und dann lassen wir uns vom Farbspiel in der Kathedrale verzaubern. Nicht umsonst trägt die Kirche den Beinamen „Kathedrale des Lichts“. Die aus 1.200 Glasstücken zusammengesetzte Rosette an der Ostseite …

Kathedrale La Seu - Rosette an der Ostseite
Kathedrale La Seu – Rosette an der Ostseite

… bringt an sonnigen Vormittagen Farbe in die Kirche:

Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu

Interessant sind auch der von Gaudí geschaffene schmiedeeiserne Baldachin …

Kathedrale La Seu - Baldachin von Gaudí
Kathedrale La Seu – Baldachin von Gaudí

… und die vom mallorquinischen Künstler Miquel Barceló aus Keramik geschaffene Verkleidung der Kapelle Sant Pere (Hier wird das Wunder der Vermehrung von Fisch und Brot dargestellt). Wir finden diese Kapelle wegen der grauen Fenster etwas düster, aber muss ja nicht jedem gefallen …

Kathedrale La Seu - Kapelle Sant Pere
Kathedrale La Seu – Kapelle Sant Pere

Schön war’s in der Kathedrale, und nun lassen wir uns wieder ein bisschen durch die Altstadt treiben, stoßen auf das Tor zu einem verwunschenen Garten, den wir natürlich betreten …

IMG_4715 Mallorca - Palma - ein Garten

… sehen ein ideales Auto für die engen Gassen und Garagen …

IMG_4724 Mallorca - Palma - Paparazzi

… besuchen die Banys Arabs (die arabischen Bäder), die als das einzige mallorquinische Bauwerk aus der Maurenzeit gelten, …

Banys Arabs
Banys Arabs

… und landen schließlich am Meer. Dort trinken wir an einer brandneuen Strandbar eine Sangría (das einzige Mal, wo wir uns geneppt fühlen: viel Geld für wenig Inhalt). Aber die dort installierten Brünnchen gefallen mir:

IMG_4767 Mallorca - Palma

Am Strand lässt es sich an diesem Tag schon sehr gut aushalten:

IMG_4771 Mallorca - Palma

Dann laufen wir über die Strandpromenade – man beachte den tollen, anscheinend ganz neu gemachten Radweg daneben …

IMG_4775 Mallorca - Palma

… zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Kathedrale. Von einem Café auf der anderen Seite des Parc de la Mar bewundern wir ihre seitliche Fassade.

Kathedrale La Seu
Kathedrale La Seu

Den Nachmittag lassen wir gemütlich ausklingen, mit den herrlichen Eindrücken, die Palma bietet:

Park S' Hort del Rei
Park S‘ Hort del Rei
Park S' Hort del Rei
Park S‘ Hort del Rei
Park S' Hort del Rei
Park S‘ Hort del Rei

Palma zählt übrigens zu den reichsten Städten Spaniens. Uns scheint, dass viel von diesem Geld in die Sauberkeit investiert wird. Die Müllentsorgung funktioniert folgendermaßen: Es gibt nicht Mülltonnen für jedes einzelne Haus sondern zahlreiche zentrale Müllstationen, mit „Tonnen“ für Hausmüll, Glas, Papier, Kunststoffe. Zumindest der normale Müll wird dort auch jeden Tag entleert. Diese „Mülltonnen“ haben es in sich. Sie sehen auf den ersten Blick klein und grazil aus, wenn man sie jedoch hochhebt, sieht man, dass sie viel größer sind als gedacht. Im Folgenden ein Foto einer solchen Station und dann eines, das die Entleerung eines der Behälter zeigt.

IMG_4572 Mallorca - Palma

IMG_5746 Mallorca - Palma

Am Abend gehen wir zum Essen in das Restaurant Celler Sa Premsa. Wir waren dort schon 2013 essen und waren sehr zufrieden. Und auch dieses Mal passt wieder alles. Ich esse meine zweite Paella in dieser Woche und sehe nun, was an der ersten – an der vom Mittwoch – wohl doch nicht so gut war. Die heutige schmeckt viel besser, sie hat bessere Aromen, der Reis ist schön … äh, schlotzig, wie man heutzutage bei den TV-Köchen zu sagen pflegt, und die Zutaten sind besser zubereitet. Ich werde bald beim Genuss meiner dritten Paella eines noch Besseren belehrt werden. 🙂

Restaurant Celler Sa Premsa
Restaurant Celler Sa Premsa
Restaurant Celler Sa Premsa
Restaurant Celler Sa Premsa
Restaurant Celler Sa Premsa - Paella Nr. 2
Restaurant Celler Sa Premsa – Paella Nr. 2

Freitag
Heute wollen wir mit dem „Roten Blitz“ durch das Tramuntana-Gebirge nach Sóller fahren. Beim „Roten Blitz“, der eigentlich braun ist, handelt es sich um eine elektrische Schmalspurbahn, die seit 1912 diese Strecke bedient. Wir sind eine Stunde vor der Abfahrt am Bahnhof und bekommen so auch noch Fahrkarten für die Hin- und Rückfahrt. Eine Fahrt mit diesem Zug ist vor allem für die vielen Gruppenreisenden ein Highlight. Die fahren dann jeweils nur eine Strecke und werden am Ziel von ihren Bussen wieder aufgesammelt. Wir kaufen uns Kombitickets, die auch die Weiterfahrt mit einer Museums-Straßenbahn von Sóller nach Port Sóller umfassen. Während der Fahrt, die zuerst auf Straßen mitten durch Palma erfolgt, mit für uns auf grün geschalteten Ampeln, sehen wir blühende Landschaften, und dann die Felsen des Tramuntana-Gebirges. Leider sehen wir wegen der vielen Tunnels doch recht wenig vom Gebirge und leider haben wir auch das Pech, vor einem menschlichen Lautsprecher zu sitzen. Ich muss mich immer wieder darüber wundern, dass es doch so viele Menschen gibt, die keine Sekunde lang ihren Mund halten können … und die sind dann auch noch so unsäglich laut, dass sie den ganzen Raum beschallen. Ich halte mich jedoch zurück und gehe dem Mann (!) nicht an die Gurgel.

Palma - der Bahnhof des "Roten Blitzes"
Palma – der Bahnhof des „Roten Blitzes“
Im "Roten Blitz"
Im „Roten Blitz“
Fahrt nach Sóller - blühende Landschaften
Fahrt nach Sóller – blühende Landschaften
Blick hinunter nach Sóller
Blick hinunter nach Sóller

Sóller ist ein hübsches Städtchen, das wir schon bei unserem ersten Aufenthalt auf Mallorca recht gut kennengelernt haben. Es ist Zeit für das Mittagessen, und da wir wissen, dass es in Port Sóller eine größere Auswahl an Restaurants gibt, fahren wir gleich mit der Tram an die Küste.

Port Sóller - Fahrt mit der Tram entlang der Strandpromenade
Port Sóller – Fahrt mit der Tram entlang der Strandpromenade

Wir suchen ein Restaurant am Yachthafen, treffen eine recht gute Wahl. Zum Abschluss möchte ich als Nachtisch noch eine der Spezialitäten Mallorcas essen, Gató de almendra, mallorquinischen Mandelkuchen. Ja, ist okay, reißt mich aber nicht vom Hocker.

IMG_5048 Mallorca - Port de Soller - Restaurant

Wir bummeln dann an der hübschen Promenade entlang. Es ist sehr nett in Port Sóller, aber im Sommer muss das hier die Hölle sein.

Port Sóller
Port Sóller
Port Sóller - Blau und Blau gesellt sich gern
Port Sóller – Blau und Blau gesellt sich gern
Die Tram kommt an
Die Tram kommt an

Dann fahren wir mit der Tram zurück nach Sóller. Die zwängt sich dort durch die engen Sträßchen, manchmal nur eine Handbreit an den Stühlen und Tischen der Cafés vorbei.

Die Tram in Sóller
Die Tram in Sóller
Ein beliebtes Mitbringsel - Flor de Sal aus der Saline von D' es Trenc
Ein beliebtes Mitbringsel – Flor de Sal aus der Saline von D‘ es Trenc
Sóller - Placa Constitució mit der Kirche St. Bartomeu
Sóller – Placa Constitució mit der Kirche St. Bartomeu

Und dann geht es zurück nach Palma.

Sóller - Bahnhof
Sóller – Bahnhof

Samstag
Heute wollen wir ein bisschen das betreiben, wofür die Franzosen den schönen Begriff „faire du lèche-vitrine“ (Schaufenster lecken) haben. Die Engländer sagen dafür „window shopping“ und wir in Deutschland Schaufensterbummel. Während Angela sich dieser Beschäftigung widmet, schaue ich halt woanders hin und entdecke zum Beispiel exquisite „Elektro-Kunst“:

IMG_5176 Mallorca - Palma

Es bleibt nicht beim Schaufensterbummel, aber glücklicherweise denn doch beim Kauf von lediglich einem Paar wirklich schön bunter Schuhe.

IMG_5444 Mallorca - Palma - Angela

Interessant wird es auch für mich dann wieder im riesigen Lebensmittelmarkt der Stadt, dem Mercat Olivar. Eine so große Abteilung mit Fischverkaufsständen haben wir bisher noch in keiner Stadt gesehen. Und auch die anderen Lebensmittel … Hier könnte ich ganze Tage verbringen.

Mercat Olivar
Mercat Olivar
Mercat Olivar
Mercat Olivar

Das kulturelle Highlight des heutigen Tages soll der Besuch der „Basílica de Sant Francesc“ sein. Auf dem Weg dorthin sehen wir dieses herrliche Modernisme-Gebäude:

IMG_5252 Mallorca - Palma

Ob uns beim Besuch der in diesem Gebäude befindlichen Zahnarztpraxis allerdings der Anblick dieses Ausschnitts der Gebäudefassade beruhigen würde?

IMG_5257 Mallorca - Palma

Abwechslungreich ist so ein Gang durch die Altstadtstraßen von Palma, vor allem auch, wenn sich der Blick ein wenig nach oben richtet:

IMG_5263 Mallorca - Palma

Auf der Suche nach der Basilika finden wir auch das neu gegründete Geschäft „Mallorcària“ von Xavier Borràs. Das gefällt auch mir ganz besonders gut. Wir wollen eigentlich nur mal gucken und verlassen den Laden dann doch mit mehreren Artikeln mallorquinischen Ursprungs. Xavier hat sich auf Weine und Olivenöle spezialisiert, die hauptsächlich von Mallorca stammen. Wir probieren einige der Öle, kaufen eines davon, probieren Weine, kaufen auch hiervon, dann noch ein bisschen Flor de Sal, und wenn es nicht für den Flug eine Gewichtsbeschränkung gäbe, würden wir den sehr schön gestalteten Laden wohl schwerbeladen verlassen.

Im Geschäft "Mallorcària"
Im Geschäft „Mallorcària“
Im Geschäft "Mallorcària" - die Wein-Schatzkiste im Keller
Im Geschäft „Mallorcària“ – die Wein-Schatzkiste im Keller
Im Geschäft "Mallorcària" - Xavier Borràs
Im Geschäft „Mallorcària“ – Xavier Borràs

Dieser Besuch hat uns viel Spaß gemacht. Wir haben viel über die mallorquinischen Öle und Weine erfahren, Xavier spricht perfekt amerikanisches Englisch, hat länger in Los Angeles gelebt.

(Ich versichere hiermit, dass ich auf meinen Reisen zu Null Prozent geschäftstüchtig bin und somit auch keine Provision für meine jeweilige Wertschätzung bekomme. 🙂 )

Vor dem Besuch der Basilika wären wir jetzt eigentlich reif für ein Mittagessen, und so ist unsere Freude groß, als wir direkt an der Plaza Sant Francesc das Restaurant Pòrtic finden, wo im Außenbereich noch ein Tisch für uns frei ist. Wir genießen ein ganz wunderbar gut schmeckendes Essen und gleichzeitig den Blick auf die Fassade der Basilika.

Blick vom Restaurant Pòrtic
Blick vom Restaurant Pòrtic
Im Restaurant Pòrtic
Im Restaurant Pòrtic

Nachdem am Nachbartisch begeistert von der soeben genossenen Paella geschwärmt wird, beschließen wir, am nächsten Tag hierher zurückzukehren. Mal sehen, ob diese Paella die vorgestern im Celler Sa Premsa genossene toppen kann. Nach dem Essen sind wir auch bereit für das gemäß dem Reiseführer nach der Kathedrale La Seu zweitgrößte kulturelle Highlight Mallorcas: Die Basilika Sant Francesc mit dem wohl schönsten Kreuzgang der Insel.

Und wir dürfen feststellen: Er ist einer der schönsten, den wir je gesehen haben. (Und wir sehen uns jeden Kreuzgang an, der uns in die Quere kommt).

Das Kircheninnere ist auch schön, muss aber hinter dem herrlichen Kreuzgang zurücktreten. Unsere bescheidene Meinung, und deshalb hier zwei Fotos vom Sieger des Schönheitswettbewerbs:

Kloster Sant Francesc
Kloster Sant Francesc

Sieht es auf dem folgenden Foto nicht so aus, als würden die Mönche noch durch den Kreuzgang wandeln? Ein schönes Schattenspiel.

Kloster Sant Francesc
Kloster Sant Francesc

Anschließend genießen wir einen entspannten Nachmittag in dieser wunderbaren Atmosphäre, die einem Palma am Samstag bietet:

IMG_5434 Mallorca - Palma

IMG_5495 Mallorca - Palma - Paparazzi

IMG_5511 Mallorca - Palma - Paparazzi

IMG_5561 Mallorca - Palma

Sonntag
Wir wollen heute das „Poble Espanyol“ besichtigen, das „Spanische Dorf“, in dem einige für Spanien typische Architekturformen und auch einige der allgemein bekannten Gebäude zu sehen sind. Wir machen uns auf den Weg, beobachten unterwegs die Männer bei ihrer Sonntagsbeschäftigung, dem Boule-Spiel …

IMG_5583 Mallorca - Palma

… und stehen nach 40 Minuten Fußmarsch um kurz vor zehn Uhr vor dem verschlossenen Tor zum „Spanischen Dorf“. Das Tor ist prächtig, es handelt sich um einen Nachbau der „Puerta de Bisagra“, des Haupteingangs zur Altstadt von Toledo, aber leider bleibt es verschlossen, obwohl es gemäß dem am Kassenhäuschen befestigten Aushang die ganze Woche über von 9 bis 18 Uhr geöffnet sein sollte. Ja, Spanien halt.

Poble Espanyol - Porta de Bisagra
Poble Espanyol – Porta de Bisagra

Über die heute wegen eines Marathonlaufs für den Autoverkehr gesperrte Hafenstraße laufen wir zurück ins Zentrum. Zum Meer hin hat man den Blick auf den Fährhafen und den immens großen Yachthafen und zum Land hin bekommt man hin und wieder eine Ansicht, die nicht vermuten ließe, dass man sich in einer Großstadt befindet:

IMG_5605 Mallorca - Palma

Wir besichtigen eines der Gebäude, das wir in Palma am meisten lieben: „La Llotja“, ursprünglich Sitz der Seehandelsbörse. Dessen Innenraum ist so irre elegant gestaltet, die Decke ruht auf lediglich sechs grazilen Säulen.

La Llotja
La Llotja
La Llotja
La Llotja

Und dann geht es ein weiteres Mal in das nette Restaurant „Pòrtic“ und damit zu meiner dritten und absolut besten Paella. Noch einmal zur in diesem Beitrag schon erwähnten Geschichte meiner mallorquinischen Paella-Erfahrung. Die erste empfand ich als echt gut. Bei der zweiten, also der im Restaurant „Celler Sa Premsa“ genossenen musste ich feststellen, dass die erste doch nicht so gut war, diese hier aber war wirklich super. Und nun bemerke ich, dass die ersten beiden essbar waren, aber noch lange kein Paella-Highlight darstellten. Den Paella-Olymp erreiche ich erst heute: Ich bekomme die beste Paella meines Lebens serviert:

Der überragende Sieger der Paella-Olympiade ist das Restaurant Pòrtic
Der überragende Sieger der Paella-Olympiade ist das Restaurant Pòrtic

Durch das Viertel nordöstlich der Basilika Sant Francesc mit vielen renovierungsbedürftigen – zum Teil aber auch schon renovierten und neu errichteten – Gebäuden kehren wir zu unserem Hotel zurück.

IMG_5677 Mallorca - Palma

IMG_5682 Mallorca - Palma

Montag
Der sehr zuvorkommende Mitarbeiter an der Rezeption des Hotels hat uns gestern versichert, dass das „Poble Espanyol“ (auf Spanisch „Pueblo Español“) heute geöffnet sein wird. Also auf ein Neues. Und heute haben wir Glück. Glück auch noch dahingehend dass wir fast die einzigen Gäste sind. Es herrscht eine sehr schöne Atmosphäre in diesem mit viel Aufwand errichteten Ensemble und wir können uns eigentlich den zukünftigen Besuch von Alhambra und Co. sparen … Nee, Späßle g’macht. Natürlich wollen wir die herrlichen Gebäude, die wir in diesem „Spanischen Dorf“ gesehen haben, auch noch realiter sehen.

Hier ein paar Beispiele …

Poble Espanyol
Poble Espanyol

IMG_5769 Mallorca - Palma - Poble Espanyol

IMG_5782 Mallorca - Palma - Poble Espanyol

IMG_5819 Mallorca - Palma - Poble Espanyol

… und schöne Blüten gibt es hier auch:

IMG_5841 Mallorca - Palma - Blume

Nach der ausgiebigen Besichtigung, die uns wirklich Lust darauf macht, die schönen Gebäude irgendwann mal im Original zu sehen – wo auch immer in Spanien sie sich befinden mögen -, begeben wir uns wieder ins Zentrum von Palma. Dort essen wir ein letztes Mal zu Mittag, an unserer Lieblings-Plaza, der Plaza Llotja. Von hier hat man einen schönen Blick auf die prächtige Fassade der Llotja und auf die Palmen, die uns vom Meer trennen.

Wir essen Tapas, Tintenfisch in seiner Tinte und in Öl und Zwiebeln gebratene Paprika. Lecker!!!

IMG_5849 Mallorca - Palma - Restaurant

Unseren letzten Nachmittag genießen wir auf dem Dach unseres Hotels.

Hotel HM Balanguera
Hotel HM Balanguera

Und am Abend gönnen wir uns ein weiteres Mal ein Essen im Restaurant „Celler Sa Premsa“. Diesmal keine Paella, aber eine sehr leckere Lammkeule.

Dienstag
Ein letztes ausgiebiges Frühstück mit einem warmherzigen „adiós“ der netten Service-Mitarbeiterin. Ein flotter und ebenso netter Checkout, dann ab zum Flughafen und zurück geht es in ein graues und kühles Deutschland. Können wir ab, wir hatten ja nun wirklich eine superschöne Woche in einer sehr angenehmen Umgebung. Toll war es, vielen Dank an alle Beitragenden. 🙂

Am Flughafen gönnen wir uns ein prickelndes Abschiedsgetränk, und dank glücklicher Sitzplatzwahl beim Web-Checkin bekommen wir einen letzten schönen Blick auf Palma.

DSC07543 Mallorca - Palma - Flughafen - Restaurant

DSC07571 Mallorca - Rückflug

6 thoughts on “Palma de Mallorca – 14.03.-21.03.2017

  1. Wie immer erwecken Deine Erklärungen und die Fotos das Bedürfnis, gleich die Koffer zu packen…

    Vielen Dank lieber Jürgen.

    LG
    Andrea

    1. Danke, liebe Andrea. Und vielen Dank für dein Feedback.

  2. Was für eine wunderschöner Bericht ! Als wäre man mit dabei.
    Was für ein ungeheures Glück wenn man es versteht zu genießen 🙂
    lieben Gruß
    Elke

  3. Wow, schöne Erinnerungen werden wach bei Deinen Beschreibungen. Und ganz viel Lust auf Das, was ich noch nicht kenne. Die Fotos sind toll, die von La Seu beeindruckend. Und ein Tipp noch: Schuhe sind Rudeltiere, also keine Hemmungen😊

    1. Danke Christine. Bei Miró warst du mit anwesend.
      Dann fehlt nur noch der Hinweis auf das T-Shirt mit dem Aufdruck „Keep cool and buy shoes“ für die Dame. Dann sollte es aber auch das entsprechende für den Herrn geben: „Keep cool and let her buy shoes“. 🙂

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