In Stuttgart findet die CMT statt, die Messe „Caravan – Motor – Touristik“, die übrigens als die weltweit größte Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit gilt. Seit gut einem halben Jahr bin ich nun über der Recherche zur Auswahl eines Wohnmobils, und wir wollen jetzt endgültig eines bestellen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Kastenwagen der Firma Clever, der Runner 636 in seiner Sonderversion 2017, die für uns beste Lösung ist, was Raum, Ausstattung, Qualität und Preis betrifft. Wir haben das Modell schon im August 2016 auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf gesehen, aber da waren wir ja noch in der Orientierungsphase. Auf der Messe in Leipzig im November war er leider nicht ausgestellt, und nun wollen wir ihn auf der Stuttgarter Messe noch einmal inspizieren.

Dienstag Vormittag kommen wir dort an.

Es ist mächtig viel los in den großen Messehallen. Glücklicherweise sind die Besucher aber mehr am Verreisen interessiert als an den Reisemobilen. Und so müssen wir nicht vor den diversen Modellen Schlange stehen; das war auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf ganz anders gewesen. Wir schauen uns ein paar Fahrzeuge an, die uns auch interessieren, finden aber überall etwas, was uns nicht so gefällt. Auffallend ist zum Beispiel, dass wir keinen einzigen Kastenwagen finden, dessen Sitzbank uns gut geformt und hart genug gepolstert erscheint. Da wird anscheinend gespart.

Das ist ganz anders bei den Modellen von Clever. Wir sind gespannt, ob sich der diesbezüglich in Düsseldorf gewonnene Eindruck bestätigt, und so zieht es uns magisch zum Clever-Stand. Ja, es ist so: Die Sitzbank ist schön konturiert, man sitzt sehr angenehm, und man bekommt nicht der Eindruck, man müsste die Bank nach einem Jahr neu aufpolstern lassen.

Nur werden wir uns die Sitzbank wie auch Fahrer- und Beifahrersitz in grauem Leder bestellen. Das ist eleganter und auch pflegeleichter. Den vorderen Sitzen gönnen wir für die kühlere Jahreszeit eine Sitzheizung. Und anders als auf dem Foto wird unser Mobil auch hinten im Schlafbereich links und rechts Fenster bekommen.

Auch die anderen Details des Fahrzeugs gefallen uns: Die Längsbetten, die Gestaltung des Sanitärraums, die Zweiteilung der Abdeckung von Herd und Spüle, der große Kühlschrank, zwei Aufbau-Batterien, etc. Und was bei diesem Sondermodell ganz einfach das Beste ist: Vieles, was bei anderen Fahrzeugen als Extra noch zum Basismodell hinzubestellt werden muss, ist hier schon im Komplettpreis enthalten. Unser Clever ist ein Reisemobil auf der Basis des Citroen Jumper und verfügt über einen 163 PS starken BlueHDI-Dieselmotor (Euro 6). Genug um auch in den Bergen flott voranzukommen.

Hier ein paar Eindrücke vom Ausstellungsfahrzeug. Unserer wird die Farbe Eisengrau haben und wie gesagt Ledersitze:

Einer der Betreuer des Clever-Standes spricht uns an. Er erklärt uns die Details des Fahrzeugs. Uns gefällt seine ruhige und sympathische Art. Von ihm würden wir das Fahrzeug gerne kaufen. Ich weiß nicht, ob das bei den anderen Marken auch so ist, aber bei Clever ist es so, dass diverse Händler des relativ dünnen Clever-Händler-Netzes auf der Messe anwesend sind und eben beraten bzw. verkaufen. Unser Berater ist Herr Sutter, der Chef des Autohauses Sutter in Freiburg im Breisgau. Wir setzen uns mit ihm an einen der Besprechungstische, bekommen von der netten Hostess ein Glas Sekt gereicht und besprechen gemeinsam, was wir denn noch an Zusatzausstattung bestellen wollen. Zwar ist das Fahrzeug nahezu komplett, aber einige Dinge, die das Reisemobil-Leben erleichtern bzw. verschönern, wollen wir zusätzlich noch haben: Sachen wie eine Markise, ein Solarpanel, das die Aufbaubatterien auflädt, wenn wir mal eine Zeitlang frei in der Pampa stehen, einen Fahrradträger, der an der Hecktür befestigt wird, die Ausstattung der Sitze in Leder, ein Multimediasystem inklusive Radio, Navi und Rückfahrkamera, tja, und, eine vollautomatische Satellitenanlage mit Flachbild-TV (für lange Regenperioden …).

Der Preis, den uns Herr Sutter nennt, ist okay. Ehrlich gesagt kommt es uns bei diesem Kauf weniger auf den Preis an als auf das Gefühl, dass wir uns in guten Händen befinden. Dieses Gefühl ist da und verstärkt sich im Laufe des Gesprächs noch. Wir sind sicher, dass es hier mit dem Einbau der Zusatzausstattung keine Probleme geben wird. Das Gleiche gilt für die Aufbereitung des Fahrzeugs, wenn es aus der Produktion im Autohaus ankommt. Beim Bau eines Wohnmobils gibt es ja einen hohen Anteil an echter Handarbeit, und da kann schon mal was schief gehen. Herr Sutter bereitet den Kaufvertrag vor …

… und wir unterschreiben. Was lange währt wird endlich gut. Ich habe in den letzten Monaten alle möglichen Modelle studiert, Preise verglichen, und wir sind sicher, eine gute Wahl getroffen zu haben. Ein saugutes Gefühl.

Wir unterhalten uns noch längere Zeit auf persönlicher Ebene, dann nehmen wir voneinander Abschied. Im August werden wir uns wiedersehen, da soll der Übergabetermin sein. Herr Sutter hat uns eingeladen, die erste Nacht im Wohnmobil in seinem Garten zu übernachten. 🙂

Da ich nicht wusste, wie lange unser Projekt dauern würde, habe ich für die Nacht auf Mittwoch ein Hotelzimmer gebucht. Ich war bei meiner Zimmersuche auf ein ganz besonderes Hotel gestoßen: Wir fahren ins nahe gelegene Böblingen in das V8-Hotel. Hier handelt es sich um das im Bauhausstil errichtete frühere Flughafenhotel des ehemaligen Flughafens Böblingen. Anfangs war Angela ja nicht so begeistert, sie hatte befürchtet, in einem der Themenzimmer übernachten zu müssen. Da kann man zum Beispiel in einem aufgeschnittenen Mercedes in der Waschanlage schlafen. Nein, ich hatte eins der interessant gestalteten Design-Zimmer gebucht. Und dieses gefällt ihr. Auch die Sauberkeit im Zimmer ist überzeugend und das Personal am Empfang sehr freundlich. Wir sind glücklich und zufrieden, dass der Tag so supergut verlaufen ist.

Wem dieser Aufzug rätselhaft erscheint: Die Wände sind mit Fototapete beklebt, das einzig echt Greifbare sind das Handtuch, die beiden Besen und die Rohre mit den Armaturen vor dem Spiegel. 🙂