In Erlangen in einen Reisebus steigen und elf Tage und 8.000 km später Kopenhagen, Stockholm, Helsinki, das Nordkap und die Lofoten gesehen haben, inklusive einer vierstündigen Passage auf einem Hurtigruten-Schiff: Das Reiseunternehmen Trendtours würde es möglich machen.
Busreisen sind so gar nicht unser Ding, und Skandinavien zählt nicht zu unseren Traumzielen. Dennoch sind wir natürlich neugierig auf die Länder Nordeuropas, und hier können wir ohne große Vorbereitung von unserer Seite aus einen Einblick bekommen.
Dienstag, 07.07.2015
Und so steigen wir um 6:30 Uhr in den von Trendtours gecharterten Reisebus. Vor uns liegen zwölf mit Eindrücken prall gefüllte Tage und eine Wegstrecke von ca. 8.000 km.

Der Bus ist schon fast voll, viele Mitglieder unserer Reisegruppe sind schon in Neumarkt und Nürnberg zugestiegen. Die letzten Passagiere nehmen wir in Würzburg und schließlich in Obertulba auf. Dort steigt auch unser Reiseleiter zu. Nun sind zwei Busfahrer (Uwe und Werner), der Reiseleiter (Jürgen) und 49 Reisende an Bord.
Schon während der Fahrt und dann noch am Abend in einer Informations-Veranstaltung in einem Hotel in Hamburg-Billstedt wird uns dargelegt, auf was wir uns eingelassen haben: Viel sehen in wenigen Tagen, Verzicht auf die sonstigen Annehmlichkeiten des Urlaubslebens; das wird eine recht anstrengende Geschichte. Aber das haben wir schon vorher gewusst. Schön ist, dass wir in den Mittagspausen von den Fahrern mit Würstchen, Suppen, Brot, etc. versorgt werden, so wir denn wollen. Aber welche andere Möglichkeit hätten wir schon in den unendlichen Weiten der skandinavischen Länder? Restaurants, die groß genug sind, um eine Busgruppe zu verpflegen, gibt es dort kaum. Auch Bier, Wein, Sekt, Mineralwasser und Säfte werden im Bus verkauft. Und alles zu sehr zivilen Preisen.
In der Informationsveranstaltung erwerben wir noch das optionale Abendessen-Paket für 199 Euro pro Person für zehn Essen (Skandinavien ist ganz einfach sehr teuer!), und dann gehen wir Hamburg-Billstedt erkunden – muss man nicht gesehen haben – und essen bei Schweinske (die Restaurant-Kette kannten wir noch nicht) lecker Schweineschnitzel bzw. Hähnchenbrustfilet. Bin mal gespannt, wann bei uns die erste Filiale eröffnet. Freundlichkeit und gute Zutaten scheinen hier an oberster Stelle zu stehen, und das gefällt uns sehr.
Das erste Hotel unserer Reise kann uns nicht begeistern. Der Teppichboden ist verdreckt, der Schreibtischstuhl zerbrochen, und da es sehr heiß ist, müssen wir das Fenster geöffnet lassen: Von draußen lärmen eine vielbefahrene Kreuzung und das Party-Getöse der Schulklassen, die das Hotel bevölkern.
Ein ganz schlechter Start in das Skandinavien-Abenteuer. Negativ kommt hinzu, dass uns unser Reiseleiter nicht wirklich überzeugt und dass anscheinend in unserer Reisegruppe nur ganz wenige Personen sind, mit denen die Kommunikation Spaß machen könnte.
Na ja, so ist das eben, wenn man sich auf so was einlässt: R i s i k o
Mittwoch, 08.07.2015
Wir müssen früh aufstehen. Und das muss gleich mal angemerkt werden: Für Langschläfer ist diese Reise denkbar ungeeignet. 🙂
Das Frühstück steht dem Eindruck, den wir vom Zimmer hatten, in nichts nach.
Dann beginnt unsere Reise erst wirklich. Und damit verlässt uns auch die noch in Deutschland eingefangene schlechte Laune. Wir fahren nach Osten und es geht über die Fehmarnsundbrücke auf die Insel Fehmarn. Von Puttgarden setzen wir mit der Fähre – die erste unserer vielen Fährüberfahrten – nach Rødby in Dänemark über. Von dort fahren wir auf der Autobahn nach Kopenhagen. Leider empfängt uns die Stadt mit einem Platzregen.

Die Stadtrundfahrt im Bus – mit einheimischer Fremdenführerin an Bord – findet also im Regen statt. Macht nix, denn Schloss Amalienborg und die kleine Meerjungfrau können wir trockenen Fußes bewundern.


Lag es am Regen? Kopenhagen reißt uns nicht vom Hocker. Da wird – einen Tag später – Stockholm einen ganz anderen Eindruck auf uns machen.
Aber erstmal geht es die Küstenstraße am Öresund entlang nach Helsingör. Hübsche Häuschen gibt es da, mit schönem Blick auf das Wasser. Früher wohnten hier Fischer, heute die wohlhabenden Kopenhagener.
Und dann bringt uns die zweite Fährüberfahrt des Tages in nicht mal 20 Minuten von Helsingör nach Helsingborg, und schon sind wir in Schweden.

Aber nun liegen immer noch 235 km zwischen uns und unserem Hotel in Jönköping am zweitgrößten schwedischen See, dem Vättern (ca. vier Mal so groß wie der Bodensee). Flott geht es auf der Autobahn durch die Provinz Schonen. Flach ist es hier, riesige Kornfelder bestimmen das Landschaftsbild.
Das Hotel in Jönköping ist okay; nach dem Abendessen, welches nicht gerade ein Beispiel für gute skandinavische Küche ist, schauen wir uns noch kurz die Stadt an.
Donnerstag, 09.07.2015
Und schon geht es weiter, am Vättern entlang Richtung Stockholm. Ein bisschen ärgerlich sind wir über den Besuch einer Bonbon-Fabrikation. Von der Herstellung sieht man zu dieser morgendlichen Zeit nichts. Alles was man sieht, ist ein großer Verkaufsladen. Ja, sind wir denn hier auf einer von solchen Betrieben gesponsorten Reise, wie wir sie aus der Türkei zur Genüge kennen?
Viel interessanter ist dann der Runenstein von Rök. Dort finden wir auch gute Erklärungen zur Runenschrift. Bitte mehr davon! Auf Ladenbesuche verzichten wir dagegen gerne.

Kurz nach Mittag erreichen wir Stockholm. Diese Stadt gefällt uns sehr gut. Liegt es am schönen Wetter, dass wir hier ein fast mediterranes Ambiente verspüren? Wir machen zuerst unter der kompetenten Führung einer ausgewanderten Deutschen eine Rundfahrt mit dem Bus und erkunden dann zu Fuß die Altstadt Gamla Stan.



Das Königsschloss ist mächtig, macht uns aber nicht sonderlich an. Toll ist die Lage Stockholms auf verschiedenen Inseln. Überall ist Wasser. Und die Altstadt ist sehr hübsch, voller Leben. Wir werden sicher wiederkommen, für ein paar Tage. Dann wollen wir auch das Wasa-Museum besuchen. Für so was ist auf einer Reise mit einem so straffen Zeitplan natürlich keine Zeit.
Nach dem Abendessen in einem großen Hotel am Hafen gehen wir an Bord der Fähre MS Galaxy, die uns über Nacht nach Turku in Finnland bringen wird. Die abendliche Fahrt durch den Schärengarten ist leider etwas verregnet, aber dennoch faszinierend. Manchmal wird es richtig eng, wenn sich das große Fährschiff zwischen zwei Schäreninseln durchzwängen muss.

Die Galaxy ist 212 Meter lang und bietet Platz für 2.800 Passagiere. Bei einer Flasche Sekt genießen wir den Blick auf die vielen Inseln, dann besichtigen wir das Schiff. Die Schweden nützen die Überfahrt anscheinend gerne, um sich in den Bord-Shops mit Unmengen an im Vergleich zum Festland äußerst günstigem Alkohol einzudecken. Auch die Bars sind gut besucht.

Dann ziehen wir uns in unsere Kabine zurück, wo wir dank des monotonen Dröhnens des Schiffs sehr gut schlafen.
Freitag, 10.07.2015
Frühmorgens kommen wir in Turku an. Vorher bedienen wir uns auf dem Schiff noch am opulenten Frühstücks-Buffet. Leider fehlt uns die Zeit, um all die leckeren Sachen so wirklich zu genießen. Die Nacht war also wieder dementsprechend kurz. Unser Bus bringt uns nach Helsinki. Wir haben noch etwas Zeit, bis wir uns mit unserer Stadtführerin treffen, und das nutzen wir, um uns in der im Jahr 1888 eröffneten alten Markthalle umzusehen.

Die Qualität und die Ästhetik erinnern uns an die Märkte des Mittelmeerraums. Nur die Namen für die Köstlichkeiten klingen ganz und gar nicht südländisch. So liegen da echte Zungenbrecher, wie zum Beispiel „Katharapukesäkääryle“ (Shrimp Summer Roll) neben „Lohikesäkääryle“ (Salmon Summer Roll).

Auf unserer Busrundfahrt bekommen wir dann einen Eindruck von der Stadt Helsinki. Wir spüren deutlich den Einfluss Russlands auf die Architektur, und man merkt, dass die Stadt doch sehr weit im Osten Europas liegt. Die in den Felsen hineingebaute Temppeliaukio-Kirche (besser bekannt unter dem Namen „Felsenkirche“ ist zwar eine der Hauptsehenswürdigkeiten Helsinkis, hat aber keine große Wirkung auf uns. Das mag daran liegen, dass die unzähligen Besucher zu einer Art Volksfeststimmung beitragen. Mir gelingt es dennoch, einen Bildausschnitt zu finden, auf dem keine Menschen zu sehen sind.

Wir besuchen noch das Jean-Sibelius-Denkmal …

… und werden dann am zentralen Senatsplatz für eine halbe Stunde in die Freiheit entlassen.

Das eben ist der große Nachteil so einer Busreise: Der straffe Zeitplan verhindert das Ausleben individueller Wünsche und Interessen. Dafür bekommt man einen Eindruck von sehr Vielem in sehr kurzer Zeit. Helsinki jedenfalls hat bei uns leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Da müssen wir nicht nochmal hin.
Weiter geht die Fahrt und führt uns strikt nordwärts. Auffallend ist der Bewuchs mit Lupinen an der Autobahn. Kilometerweit erfreuen die leuchtenden Blüten das Auge.
Dann haben wir einen kurzen Aufenthalt in dem auch deutschen Wintersport-Fans bekannten Ort Lahti. Dort wird derzeit renoviert und deshalb verbergen sich die drei großen Skisprungschanzen hinter hohen Baukränen. Aber nun waren wir mal da, und wenn das nächste Skispringen in Lahti stattfindet, können wir sagen: And we were there. 🙂 Und auch hier gibt es Lupinen zuhauf:

Ein ganzes Stück weiter im Norden übernachten wir heute in einem weiteren bekannten Skisportort, in Kuopio. Das Hotel Isovalkeinen besitzt zwar den Charme eines amerikanischen Motels aus den 60ern, aber es liegt an einem sehr schönen See. So bekommen wir wenigstens einen Eindruck von den über 40.000 Seen der Finnischen Seenplatte, die sich über eine Fläche von rund 100.000 Quadratkilometern erstreckt. Denn durch unsere Busfenster sehen wir nur Bäume, Bäume, Bäume.

Beim Abendessen freunden uns mit Franzi und Hans an, einem sehr sympathischen Paar aus der Gegend von Herzogenaurach. Mit den Beiden verbringen wir auch die kommenden gemeinsamen Essen. Ansonsten ist es so wie anfangs befürchtet: Es sind nur wenige Leute in unserer Gruppe, mit denen wir uns unterhalten mögen. Okay, dann doch einige mehr als erwartet. 🙂
Samstag, 11.07.2015
Wir legen täglich 600 bis 700 km zurück. Heute werden es 696 km sein und wir werden am Abend als getaufte „Nordlandfahrer“ ins Bett steigen.
Vorher aber machen wir Station in der Stadt Oulo am Bottnischen Meerbusen. Dort machen wir neben der alten Markthalle Mittagspause. Wir nützen die Möglichkeit, mal was anderes zwischen die Zähne zu bekommen als die täglichen Wiener, Bockwürste oder Pfefferbeißer. Und so esse ich dort zum ersten Mal in meinem Leben Rentierfleisch. Lecker.

Schön, die Markthalle, ähnlich der in Helsinki, und wieder fühlen wir uns an die tolle Auswahl an Lebensmitteln in Europas Süden erinnert. Wieso bekommen wir in unseren Hotels immer nur eher mittelmäßige Verpflegung? Angela und ich are not amused, und das wird sich bis zum Ende der Reise nicht wirklich ändern.
Wir aber nähern uns nun einem weiteren Highlight der Reise: Im Ort Rovaniemi, dem sogenannten Weihnachtsmanndorf, überschreiten wir den Polarkreis. Wir finden dort eine in den Boden eingelassene Linie zur Kennzeichnung des Polarkreises und eine Unmenge an Souvenirläden, die uns an die Weihnachtsläden der Käthe Wohlfahrt erinnern.



Zurück im Bus bekommen wir unsere Taufe – netterweise nur ein paar Spritzer Wasser ins Gesicht – und erhalten die Urkunde, die uns als Nordlandfahrer ausweist. Ein Piccolo, gesponsort von unserem Veranstalter, besiegelt diese Zeremonie.
Weitere 170 km nördlich beziehen wir unser Hotel im Wintersportort Levi. Das Hotel „Hullu Poro“ („Verrücktes Rentier“) gehört zu den besseren Hotels unserer Rundreise, aber hier erleiden wir einen massiven Überraschungsangriff hungriger Stechmücken. Glücklicherweise komme ich mit lediglich vier Stichen davon.
Eine völlig neue Erfahrung ist, dass die Sonne während der Nacht nicht untergeht. Wir wussten zwar, dass das hier oben so ist, wenn man aber die Mitternachtssonne persönlich erlebt, ist man doch sehr erstaunt. Irgendwie unwirklich.


Sonntag, 12.07.2015
Heute werden wir den nördlichsten Punkt unserer Reise erreichen: Das Nordkap. Über Schotterpisten, kleine Straßen und durch eine immer karger werdende Landschaft nähern wir uns diesem Ziel.
Wie sagte doch unser Reiseleiter. Rentiere gehören zu den eher weniger intelligenten Tieren. Und so scheint es auch zu sein: Sie laufen oft hunderte von Metern vor dem Bus her, statt „sich vom Acker zu machen“.

Kaum haben wir die Grenze zu Norwegen überschritten, wird die Landschaft interessanter. Erste Berge unterbrechen die Monotonie der flachen finnischen Landschaft.


Und dann stehen wir vor dem Nordkap-Tunnel. Der Tunnel verbindet das Festland mit der Insel Magerøya, auch Nordkap-Insel genannt. Er wurde 1999 eröffnet, ist fast sieben Kilometer lang und befindet sich an seiner tiefsten Stelle 212 Meter unter dem Meeresspiegel.

Unterwegs zum Nordkap kommen wir an dem Hotel vorbei, in dem wir die kommende Nacht verbringen werden. Es hat eine interessante Geschichte, denn es diente den Sportlern der Winterolympiade 1994 in Lillehammer als Unterkunft und wurde anschließend hierher verpflanzt.

Am Nordkap haben wir Glück mit dem Wetter. Unser Busfahrer Uwe, der die Tour schon 25 Mal gemacht hat, sagt, dass dort meistens Nebel geherrscht hätte. Wir haben erfrischende 8 Grad Lufttemperatur und eine leidlich gute Sicht. Hier einige Fotos.
Jedenfalls haben wir hier genug Zeit zu Verfügung, um alles auf uns wirken zu lassen. Dann geht es in die spartanisch ausgestattete ehemalige Sportlerherberge. Respekt vor den Sportlern: In den Container-Zimmern hatten sie unterkunftsmäßig wirklich nichts zu lachen …

Nach dem – ebenfalls spartanischen – Abendessen machen wir noch einen kleinen Erkundungsspaziergang in die Umgebung. Hier könnte man ja die ganze Nacht bei Tageslicht verbringen.
Das folgende Foto lässt darauf schließen dass die Wetterbedingungen zeitweise recht hart sind 🙂
Montag, 13.07.2015
Ab heute treten wir gewissermaßen den Heimweg an. Es geht wieder gen Süden. Wir freuen uns schon auf den Nachmittag. Da werden wir vier Stunden auf einem Schiff der Hurtigruten unterwegs sein.
Vorher bekommen wir im Geschäft eines deutschen Auswanderers noch einen kleinen Vortrag zum Thema Stockfisch zu hören …

… besuchen in der Stadt Alta die hypermoderne 2013 eingeweihte Nordlichtkathedrale …


… werden mal wieder durch Rentiere ausgebremst …

… und sehen den einzigen Gletscher Norwegens, der direkt ins Meer mündet („kalbt“ ist der Fachbegriff); allerdings in den Fjord auf der anderen Seite. Auf dem Foto ist auch eine der zahlreichen Fischfarmen zu sehen.
Im Ort Öksfjord warten wir dann auf die Ankunft unseres Schiffes.

Vier Stunden verbringen wir an Bord der Polarlys.

Der starke Wind vertreibt uns schon kurze Zeit nach dem Ablegen vom Oberdeck. Wir finden in einer Bar ein hübsches Plätzchen, von dem aus wir auf sehr angenehme Weise die norwegische Küstenlandschaft an uns vorbeiziehen sehen.

Ja, schön ist sie schon, diese Landschaft. Aber irgendwie geht mir auf der vierstündigen Fahrt der seit langem gehegte Wunsch nach einer Kreuzfahrt mit einem Hurtigruten-Schiff verloren. Zwölf Tage lang Küste, das erscheint uns nun als Überdosis. Angela war eh nie begeistert von dieser Idee.
In Skjervoy, einem nicht sehr spektakuären Ort, verlassen wir die Polarlys und begeben uns zu Fuß in das nahe gelegene Hotel. Wie man sieht, kommt man auch ohne norwegische Sprachkenntnisse ganz gut in diesem Land zurecht. 🙂

Dienstag, 14.07.2015
Auch heute erwartet uns wieder ein Höhepunkt unserer Reise. Wir werden gegen Spätnachmittag die Lofoten erreichen. Auf die Lofoten kommt man seit einiger Zeit auch ohne Fähre. Es gibt eine Brücke:
Viel sehen wir nicht von den Lofoten, aber das, was wir sehen, ist atemberaubend schön:


Wir besichtigen den Fischerort Henningsvaer. Nordisch hübsch, s e h r hübsch:



Dann geht es nach Svolvaer, dem mit 4.500 Einwohnern größten Ort der Lofoten. Hier herrscht überraschend viel Trubel. Die vielen Restaurants am Hafen sind alle gut gefüllt. Aber es gibt auch ruhige Ecken:

Mittwoch, 15.07.2015
So, ab heute ist das Hauptziel die Heimat. Die vielen Buskilometer sitzen uns gewaltig in den Knochen. Links und rechts der Wegstrecke picken wir noch hie und da ein paar nette Sehenswürdigkeiten auf, wie zum Beispiel Felszeichnungen, wovon es in Norwegen sehr viele gibt …

… und die durch Gletscher geformte beeindruckende Natur.
Wir überschreiten die Grenze zu Schweden und kurze Zeit später auch wieder den Polarkreis. Es gibt ab jetzt also wieder etwas mehr Dunkelheit während der Nachtzeit und somit einen besseren Schlaf.
In Schweden wird die Landschaft wieder flacher und damit langweiliger. Schöne Flüsse gibt es aber auch hier:
Donnerstag, 16.07.2015
Heute legen wir 890 Kilometer auf Landstraßen zurück. Wir bekommen Natur pur zu Gesicht. Auf Naturliebhaber mag das durchaus seinen Reiz ausüben; uns liegt der etwas belebtere Süden jedoch mehr, und da wird uns der nächste Tag etwas mehr Freude bereiten.
Freitag, 17.07.2015
Heute haben wir nur 670 Kilometer Wegstrecke vor uns, da bleibt doch etwas Zeit für Besichtigungen. Wir lernen den netten Ort Örepro mit seinem schönen Wasserschloss kennen, und wir besichtigen das Freilichtmuseum in Wadköping, das aus alten Häusern besteht, die bei der Neugestaltung Örepros weichen mussten.





Wir haben das Glück, Maler beim Ausüben ihres Handwerks beobachten zu können. Sie streichen einen Zaun in Falunrot, einer Farbe, die in Skandinavien weit verbreitet ist.

Mittagspause machen wir in Vadstena am See Vättern, wo es ebenfalls ein sehr schönes Wasserschloss zu bewundern gibt.

Unterwegs nach Lund, der früheren Hauptstadt Schwedens, machen wir noch bei einem Elchgehege Halt. Rentiere haben wir während unserer Reise so einige gesehen, aber nur ein einziges Mal einen einsamen Elch, und der war ca. 300 Meter von der Straße entfernt. Hier sollen wir also doch noch ein paar Elche zu sehen bekommen. Leider liegen sie faul im Gras, statt uns durch ihre imposante Größe ins Staunen zu versetzen. Aber immerhin ist auch ein sehr süßes Elchkalb mit dabei.



In Lund übernachten wir im Elite Hotel Ideon. Das ist mal ein Hotel nach unserem Geschmack. Der Reiseveranstalter meinte wohl: Ende gut, alles gut. 🙂

Leider liegt das Hotel am Stadtrand, und wir kommen so spät in Lund an, dass ein Besuch der berühmtesten und schönsten Kirche Schwedens, des Doms zu Lund, nicht mehr möglich ist.
Samstag, 18.07.2015
So, heute liegen 950 Kilometer vor uns. Ein letztes Mal verlassen wir ein Hotel, das heimatliche Bett lässt schon mal grüßen. An Malmö vorbei fahren wir über die großartige Öresund-Brücke nach Dänemark.

Dann geht es wieder mit der Fähre von Rødby nach Puttgarden und an Hamburg vorbei nach Hause. Gegen 23 Uhr stehen wir vor unserer Haustüre und sagen „Home, sweet home“.
Sehr schöner Bericht, lieber Jürgen. In Stockholm war ich auf dem Platz, den Du im Foto zeigst, auch schon mehrfach. Im Dezember ist dort ein kleiner Weihnachtsmarkt, auf dem man Glög (Glühwein) trinken kann. Und Norwegen…. freue mich schon wieder sehr auf den Januar… 🙂
LG und vielen Dank für die diesmal auch visuellen Eindrücke
Andrea
Danke, liebe Andrea.
Aber Schweden und Norwegen im Winter? Brrrrrr. Und dann auch noch Tauchen. Ich wünsche dir schon jetzt schöne Wal-Fotos!!!
Es wird ja nur geschnorchelt… und dann Polarlichter geguckt… 🙂 Und Stockholm fand ich im Dezember auch sehr stimmungsvoll. Im Freilichtmuseum Skansen haben die Schweden um den Weihnachtsbaum getanzt und die Lieder, die sie dazu gesungen haben, waren so fröhlich, dass ich mir gleich eine CD mit schwedischen Weihnachtsliedern gekauft habe.
LG
Andrea
Als Mitfahrer müssen wir Dir ein großes Lob aussprechen. Der Reisebericht ist sehr zutreffend, die Aufnahmen sind sehr gut getroffen. Wir sind auch froh so nette Leute wie Euch kennengelernt zu haben. Auf den langen Busfahrten haben wir uns auch gut ausgetauscht und bei den Essen gut unterhalten.
Liebe Grüße
Fränzi und Hans
Danke für dein Lob, Hans. Ja, war schön mit euch. Ich freue mich auf ein Treffen in Obermembach oder Häusling.
Liebe Grüße von Jürgen
Hallo meine lieben Gäste von 2015!
Das war damals meine dritte oder vierte Tour ans Nordkap. Leider war ich damals noch nicht so kompetent, man lernt für und von jeder Reise neu. Inzwischen bin ich vo meiner zehnte Reise ans Kap zurück und wurde erstmals selbst zum Nordlandfahrer getauft. Gerne erinnere ich mich an meine ersten Touren zurück, bin aber froh über die Routine und das Wissen, was sich inzwischen bei mir angestaut hat. Mit freundlichen Grüßen, Euer unterfänkischer Reisebegleiter Jürgen
Wunderbar, lieber Jürgen. Dann beglückwünschen wir deine Gäste. Denn du hast schon damals alles durch deinen Charme ausgeglichen, und der ist sicher nicht weniger geworden. 🙂
Liebe Grüße ins schöne Unterfränkische (ich komme ja selbst ursprünglich von dort her).
Jürgen