Der Winter näherte sich dem Ende und wir hatten doch noch einen Gutschein für zwei Übernachtungen im DEVA Hotel Sonnleiten in Reit im Winkl. Den hatten wir ursprünglich erworben, weil Angela dort Ski-Langlauf machen wollte.

Dann aber wurde die Sehnsucht nach Sonnenschein immer größer und so kam uns unsere Reise nach Madeira in die Quere. Zurück in Deutschland war Angela zwar nicht mehr in Langlauf-Laune, aber es sprach ja nichts dagegen, dennoch den Gutschein „abzuwohnen“. Für den Kaiserwinkl, das ist das Tal, in dem Reit im Winkl liegt, versprach der Wetterbericht Sonnenschein. Bei der Reservierung wurde ich gefragt, ob wir damit einverstanden wären, wenn man uns ins Hotel Villa Mittermaier umquartieren würde; das Sonnleiten war wohl gerade von Frühjahrsmüdigkeit befallen. Nach kurzer Recherche fanden wir das okay. Und so ging es am Montag auf die Piste (die Straßenpiste).

Die Sicht in den Bergen sollte an diesem Tag sehr gut sein und so beschlossen wir, auf der Hinfahrt den Wendelstein zu besuchen.

Der Wendelstein ist ein 1838 m hoher Berg der Bayerischen Alpen. Er gehört zum Mangfallgebirge, dem östlichen Teil der Bayerischen Voralpen. Er ist höchster Gipfel des Wendelsteinmassivs. Wegen seiner exponierten Lage bietet er eine sehr gute Aussicht ins Bayerische Alpenvorland und ist umgekehrt im weiten Umkreis zu erkennen. Er liegt zwischen den Tälern von Leitzach und Inn und ist mit der Wendelstein-Seilbahn und der Wendelstein-Zahnradbahn erschlossen. [zit. aus Wikipedia]

Von Brannenburg aus brachte uns die 1912 gebaute Zahnradbahn in etwas mehr als einer halben Stunde nach oben. Leider ist im Winter der Weg gesperrt, der einen die letzten 100 Meter zum Gipfel führt. So hatten wir zwar nicht den Ausblick auf das Alpenvorland mit dem Chiemsee, aber auf die Alpen selbst. Sogar die 90 Kilometer Luftlinie entfernte Zugspitze konnten wir erkennen.

Mit der Zahnradbahn auf den Wendelstein
Mit der Zahnradbahn auf den Wendelstein
Wendelsteinhaus - Mit einem Bier in der Sonne
Wendelsteinhaus – Mit einem Bier in der Sonne
Wendelsteinhaus und Wendelsteinkircherl
Wendelsteinhaus und Wendelsteinkircherl
Wendelsteinkircherl, Blick nach Osten
Wendelsteinkircherl, Blick nach Osten
Blick nach Westen - am rechten Bildrand die Zugspitze
Blick nach Westen – am rechten Bildrand die Zugspitze – Entfernung 90km

Wir waren sehr zufrieden, dass wir die Auffahrt gewagt hatten. An der Talstation der Bahn hatte es noch nicht so vielversprechend ausgesehen. Während wir oben in der Gaststätte Wendelsteinhaus zu Mittag aßen, war der Himmel aufgerissen und wir konnten dann sogar draußen in der Sonne sitzen und unser Bier austrinken. Schön war’s gewesen, auf dem Wendelstein.

Zurück unten in Brannenburg war es nicht mehr weit bis nach Reit im Winkl. Dort erwartete uns eine Suite in der Villa Mittermaier. Die Gold-Rosi hat nach ihren Olympiasiegen von der Gemeinde das Grundstück geschenkt bekommen und hat darauf dieses Hotel mit 8 Suiten errichten lassen. Sie hat das Hotel inzwischen an die DEVA-Gruppe verkauft oder verpachtet, aber sie verfolgt einen in diesem Haus immer noch auf Schritt und Tritt. In Regalen im Restaurant sind einige ihrer Pokale ausgestellt, darunter auch ein „Bambi“ und eine „Goldene Kamera“. Und in den Treppengeländern, oder auch in den Lampen der Außenbeleuchtung verfolgt einen das Thema Olympia. Unsere Suite hieß übrigens „Kandahar“.

Treppengeländer in der Villa Mittermaier
Treppengeländer in der Villa Mittermaier

Wir wurden sehr nett empfangen und fühlten uns sofort recht wohl. Dann zog es uns aber doch in den Ort. Wir wollten sehen, wie es so aussieht, im Reit im Winkl. Das Hotel liegt ideal für Ski-Langlauf. Eine der Pisten führt direkt hinter dem Hotel vorbei.

Langlaufpiste hinter der Villa Mittermaier
Langlaufpiste hinter der Villa Mittermaier

Und überhaupt sind der Ort und seine nähere Umgebung ein Paradies für Langläufer, aber auch für Alpin-Skifahrer. Ich bin ja keins von beiden, werde mich aber wohl demnächst dem Wunsch meiner Gattin beugen und auch mit dem Langlauf beginnen. Falls mich bei diesem intensiven Bestreben nicht die Klimaerwärmung ausbremst. 🙂

Loipen in Reit im Winkl
Loipen in Reit im Winkl
Winterpanorama Reit im Winkl
Winterpanorama Reit im Winkl

Der Ort selbst ist – um es positiv auszudrücken – unspektakulär. Ich kann dem alpenländischen Flair nicht so sonderlich viel abgewinnen. Und irgendwie erschien mir selbst im Ortszentrum der Hund begraben. Aber wir haben im Hotel-Restaurant „Unterwirt“ den besten Glühwein unseres Lebens getrunken, frisch zubereitet, die Gewürze schwammen noch drin (aber nicht in einem Beutelchen), und der Service und auch die Toiletten dort waren vom Allerfeinsten.

Glühwein im Restaurant Unterwirt
Glühwein im Restaurant Unterwirt

Und auf dem Rückweg zu unserer Villa Mittermaier hatten wir einen bezaubernden Blick auf das Kaisergebirge.

Kaisergebirge
Kaisergebirge

Das Viergänge-Menü im Restaurant des Hotels war ganz einfach wunderbar. An diesem Abend habe ich die wohl beste Lachsforelle meines Lebens bekommen, und sie haben eine schöne Auswahl an östereichischen, deutschen und italienischen Weinen. Wir sanken höchst beglückt ins Bett.

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Der Wetterbericht hatte glatt gelogen. Oder aber: So schneesicher der Kaiserwinkl auch sein mag, so unberechenbar ist er vielleicht auch, was die Voraussage von Sonnenschein betrifft. Na, egal, wir ließen uns Zeit beim sehr reichlichen Frühstück, das an den Tisch serviert wurde, und machten uns dann auf den Weg zur Winklmoosalm, der Heimat der Gold-Rosi. Im fünf Kilometer entfernten Seegatterl stiegen wir in die Seilbahn, die uns hoch zur Alm brachte. Für uns war erstaunlich, dass es zuerst steil nach oben geht, dann aber auch wieder steil nach unten. Man überquert mit der Bahn einen Bergkamm und sinkt dann hinab auf das doch recht große Almgebiet. Der Höhenunterschied beträgt aber dennoch ca. 500 Meter. Die Alm liegt auf etwas 1.200 Meter.

Seilbahn zur Winklmoosalm - Es geht steil hinauf ...
Seilbahn zur Winklmoosalm – Es geht steil hinauf …
... und ebenso steil wieder hinab auf das Almgebiet
… und ebenso steil wieder hinab auf das Almgebiet
Endstation der Seilbahn zur Winklmoosalm und Steinplatte
Bergstation der Seilbahn zur Winklmoosalm und Steinplatte

Oben gab es noch herrlich viel Schnee. Wir sind ein bisschen gewandert und ließen uns dann außen im Hotel-Restaurant „Sonnenalm“ nieder. Und da ließen wir es uns gut gehen und genossen die schönen Ausblicke.

Auf der Winklmoosalm
Auf der Winklmoosalm

Vermisst haben wir nur den uns versprochenen Sonnenschein. Dennoch ließ es sich draußen gut aushalten.

Noch besser ging das allerdings kurze Zeit später in einem Café in Ruhpolding. Dort schien nämlich die Sonne und wir ließen uns bei Sonnenbrandgefahr einen Piccolo schmecken.

Später, zurück im abermals bewölkten Reit im Winkl, wanderten wir noch einmal über den Winterwanderpfad neben der Loipe ins Ortszentrum. Wir trafen auf wunderschöne Natur und moderne Technik.

Reit im Winkl - Blick auf das Kaisergebirge
Reit im Winkl – Blick auf das Kaisergebirge
Der Winterwanderpfad wird präpariert
Der Winterwanderpfad wird präpariert
So sieht das dann aus - gut begehbar trotz schon höherer Temperatur
So sieht das dann aus – gut begehbar trotz schon höherer Temperatur

Und wieder gab es ein tolles Abendessen im Restaurant der Villa Mittermaier. Diesmal gab es Lammhaxe für den Herrn.

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So, ein letztes Frühstück …

Restaurant der Villa Mittermaier - man beachten die Pokale der Gold-Rosi
Restaurant der Villa Mittermaier – man beachte die Pokale der Gold-Rosi

… und ein letzter Blick auf das wunderschöne Kaisergebirge ….

Kaisergebirge
Kaisergebirge

Auf der Heimreise machten wir Station in Rosenheim und waren …

IMG_1084 Kurzurl. Chiemgau - Rosenheim

Nein, das ist nicht das Gefährt der Rosenheim Cops
Nein, das ist nicht das Gefährt der Rosenheim Cops
Rosenheim
Rosenheim
Rosenheim
Rosenheim

Und dann saßen wir da am Max-Josef-Platz, in der Sonne vor dem Café Bergmeister, tranken einen Aperol Spritz, und sagten uns: „Das darf man gar niemandem erzählen, wie gut es uns geht“.

Café Bergmeister
Café Bergmeister

4 thoughts on “Chiemgau – 16.03.-18.03.2015

  1. Lieber Jürgen,
    wieder sehr stimmungsvolle Bilder.

    Aber mich spricht Wasser mehr an. Obwohl der Bummel in alten Städten, die man das erste Mal besucht,
    auch sehr reizvoll ist.

    Du hast ein wahres Wort gesprochen. Euch geht´s GUT. Und das darf man ruhig jedem sagen.
    Das gönnen wir euch von Herzen.

    LG Marga

    1. Danke dir sehr, liebe Marga.
      Und es geht uns wie euch: Wasser spricht uns mehr an. Äh, wie war das doch gleich? Zum 70. wieder, oder doch früher? 🙂

      1. Wir werden ja wohl keine 10 Jahre warten, oder?

        1. Nööö, warmes Wasser gibt es ja demnächst in der Therme in Erding.
          Euer Nordseewasser allerdings …. ???
          Denn doch lieber schon vorher eine Blaue Reise.

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